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An Johann Jacob von Willemer

Die Artischocken sind glücklich angekommen und zwar nach Tische, wo ich einige Gewächse aus dieser Sippschaft in Größe eines Taubeneies verzehrt hatte; da denn freylich der Unterschied des vegetabilen Vermögens zwischen hier und meiner Vaterstadt gar merklich auffiel. Mein ältester Enkel hat mit dem Großvater gleiche Neigung und wir beide werden uns ausschließlich zusammen der freundlichen Gabe zu erfreuen wissen.

Da ich dieses Jahr in ein Bad zu gehen weder Lust noch Bedürfniß fühlte, so wollte ich eine eilige Tour unternehmen, meine südwestlichen Freunde, und wär es auch nur auf kurze Zeit gewesen, einmal wieder zu besuchen. Mein Befinden schien kein Hinderniß entgegen zu setzen. Nun sind mir aber soviel Arbeiten zugewachsen, die ich nicht unterbrechen darf, da sie nur in einer gewissen Folge zu leisten sind, so betrügt mich ein Sommer nach dem anderen um meine liebsten Wünsche.

Meine Schwiegertochter reist nun zunächst vom Ems ab, Sie werden ihr freundlich seyn, wenn sie, wie ich hoffe, die liebe Mühle besucht. Ich aber erbitte mir einige Nachrichten der glücklich zurückgelegten Reise, und etwa im halben September noch eine Sendung Distelköpfe, ehe Herbst und Winter auch in jenen [218] glücklichen Gegenden die Vegetation verkümmern. Gedenken Sie mein zu guter Stunde, wie ich unausgesetzt zu thun fortfahre.

and so for ever

Weimar den 16. August 1824.

Goethe.

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