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An Christian Gottfried Daniel Neesvon Esenbeck

[Concept.]

[7. Mai 1824?]

Nur mit dem wenigsten sage den verbindlichsten Dank für die abermals reiche Sendung.

[132] Die trefflichen Abdrücke sind den nächsten besten Freunden bestimmt, sie erscheinen mir gar anmuthig wie rückkehrende gute Geister vergangener Tage. Das Carneval-Paquet liegt bey der Reise-Bibliothek, auf dessen Bearbeitung in freyen Sommertagen ich mich im Geiste vorbereitete. Sagen Sie dem Übersender schönsten Dank und beantworten mir nur noch eine Frage: Hat man, so will es wenigstens scheinen, am Haupttage des Festes, bey hellem Tageslicht Kerzen angezündet und also die Stadt widersinnig, ganz aber dem Carnevals-Geiste gemäß illuminirt? Ich wünsche wirklich daß es sich so verhalte, denn der Einfall ist höchst glücklich und das römische Carneval, welches nur am Abend seine Stümpfchen anzündet, sinnverwirrend trefflich überboten.

Herrn Windischmann grüßen Sie zum allerschönsten; ich bedaure, daß ich seinen Wünschen nicht entgegenzukommen Mittel finde. Auch sein Werk soll mit in die Fremde wandeln, und da will ich sehen, ob sein Vortrag, ganz ohne Eintheil- und Abtheilung, mich in die Materie hineinläßt. Sonst übernahm ich in ähnlichen Falle das Werk in Bücher, Capitel, Paragraphen zu zerspalten, ja sogar mit Marginalien zu versehen, da ich denn bey'm Ende der Operation das Ganze völlig inne hatte. Jetzt wünsche ich freylich, daß ich's bequemer finde.

Herrn d'Alton viele Empfehlungen, er möge ja seine gute Absicht, uns auf den Herbst zu besuchen,[133] nicht aufgeben. Trifft er mich wohlauf, so soll dieses Zusammenkommen beiderseits heilsam werden.

Nicht weniger wünsche Herrn Nöggerath bestens empfohlen z seyn. Die übersendeten Ausgeburten des Drachen geben mir wiederholten Anlaß auswärtigen Freunden gefällig zu seyn.

Immer eilig und beynahe außer Athem, doch immerfort treulich theilnehmend.

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