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An Carl Leopold von Beust

Hochgeborner Graf,
Insonders hochgeehrtester Herr!

Ew. Exzellenz erlauben, in einer für mich sehr bedeutenden Sache eine geziemende Mittheilung. So eben habe näher zu vernehmen, daß ein an die hohe Bundes-Versammlung von mir Gerichtetes Schreiben begünstigt durch allerhöchsten Einfluß ungesäumt zum Vortrag gelangen werde.

Ich erbitte darin von jener hohen Stelle ein Privilegium für die neue Ausgabe meiner sämmtlichen Werke, welches mich vor dem feindseligen Nachdruck, der den deutschen Autoren alles billige Verdienst ihrer Arbeiten verkümmert, fernerhin schützen möge.

Da ich mir nun schmeicheln darf, daß Ihro Königliche Hoheit unser gnädigster Herr diese meine submissesten Wünsche zu fördern gleichfalls geneigt seyn werden, so ist es meine Pflicht Ew. Exzellenz als den glücklichsten Vermittler hiebey, bescheidentlich anzusprechen [127] und gehorsamst zu ersuchen: daß auch Sie mir in diesem Falle Ihre gewandte Geschäftsthätigkeit und erprobte Geneigtheit möchten zu Gute kommen lassen.

Der ich mit besonderm Vergnügen die Gelegenheit ergreife, Ew. Exzellenz meine ausgezeichnete Hochachtung an den Tag zu legen; wie ich mich denn schon zum Voraus des Dankes erfreue, welchen ich wie bisher im Allgemeinen der Staatsgeschäfte, so nun auch für meine Person besonders abzutragen die Veranlassung finde

Ew. Excellenz

ganz gehorsamster

Weimar den 27. Februar 1825.

J. W. v. Goethe.

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