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An Carl Friedrich Zelter

Zu beyliegender Hymne wünsche eine wahrhaft Zelterische Composition, damit solche jeden Sonntags vor meinem Hause chormäßig möge gesungen werden. Käme eine solche im Laufe des Monat Mays an meine Schwiegertochter; so würde sie einstudirt und ich bey meiner Wiederkunft Anfangs Juni damit fromm und freundlich empfangen. Der Paraklet walte harmonisch über dem Freund jetzt und immerdar.

Weimar den 12. April 1820.

G.


Es ist gut daß man von Zeit zu Zeit aus seinen Umgebung zu scheiden und aufzuräumen genöthigt wird, daher entstehen so die Zwischentestamente unserer Laufbahn. In vierzehn Tagen gedenk ich nach Carlsbad zu gehen und da hab ich auch noch einen Hackert vorgesucht und sende ihn sauber gebunden. Du hast dem Büchlein Sorgfalt und Sinn abgefühlt, die ich ihm gewidmet und verliehen habe es ist dem lieben Deutschland verschollen und mit vielem andern, Gutem und Nützlichen von den Sandweben des [242] Tages zugedeckt, wird aber immer doch wieder einmal wie der Bernstein ausgeschwemmt oder -gegraben. Habe Dank daß du mich daran erinnern wollen.

Manches hast du indessen von mir erhalten, gieb in diesen Tagen nähere Nachricht. Mich verlangt sehr wieder in's Freye: denn der vergangene Winter war sehr lästig. Freylich wenn das Frühjahr eintritt, Märzenglöckchen und Crocus hervorbrechen, so begreift man kaum wie man in dem Schnee- und Eiskerker fortexistiren konnte. Bey euch in großen Städten ist's freylich anders, da ist das Winterleben das lustigste. Nun gedenke meiner in Guten, wobey ich, um gegen die moralische Weltordnung nicht undenkbar zu seyn, bekennen muß daß mir seit einiger Zeit gar manches Gute begegnete.

Das Gleiche wünschend

Weimar den 14. April 1820.

G.

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