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An Carl Ludwig von Knebel
Weimar, 10. Jan. 83.
Ich danke dir für das überschikte artige Kunstwerk. Es scheint wirklich von einem Künstler zu seyn der auch gern seinen kleinen Haußrath um sich, verzieren und angenehm machen wollen. Ich habe zu Ende des vorigen Jahres zehn Tage in Leipzig zugebracht, und habe viel mit dem alten Oeser gelebt der mir immer respektabler, und beneidenswerther vorkommt. Diesmal kann ich dir nicht viel mehr sagen, als daß ich dir einige Commissionen schike, die aus [117] dem Kupferstichkatalogus der Regensburgischen Auktion ausgezogen sind. Ich hatte Anfangs den Vorsaz sie unserem Legationssekretär zuzuschicken. Da du mir aber schreibst daß ein dir bekannter guter Mann dorthin gehen will, so ist es mir um desto lieber. Man hat keine Preiße angesezt, was man dafür zu geben gedenkt, weil sich das nicht wohl bestimmen läßt. Ich vermuthe daß der Kommißionär selbst die Sache versteht und allenfalls wird der Kaufmann Leubold, wie ich bemerkt gerne mit Rath an Handen gehen. Sollte der von dir vorgeschlagene Mann verhindert werden nach Regenspurg zu gehen und diese Commission zu übernehmen so bitte ich dich, mir solches geschwind wissen zu lassen, damit ich andere Anstalten machen kann. Ich habe eine Abschrift meiner Kommissionen hier behalten und weiß also genau was ich bestellt habe auf alle Fälle wenn der Zettel verlohren ginge. Heute Abend soll deine Gesundheit getrunken werden, ich gebe vor der Redoute an diejenigen die im November gebohren sind und ihre gute Freunde ein Abendessen. Lebe indessen wohl und erwarte daß ich dir nächstens etwas mehreres schike wo ich dir weiter schreibe. Weimar, d. 10ten Jan. 83.
G.