28/7879.
An Christian Gottlob Voigt
Ew. Excellenz nehmen beyliegende Aufsätze freundlich an. Sie sind das Resultat meines jenaischen Sommer-Aufenthalts [263] und möglichst genauer Beobachtung des Geschäftes. Da ich hiedurch einen Grund künftiger Beurtheilung und Führung des so sehr complicirten, aus mehreren kleinen individuellen Welten bestehenden Thätigkeitskreises für uns und Nachfolger legen möchte, so bitte Ew. Excellenz mir freundlichst anzuzeigen, wenn noch irgend etwas weiteres verlangt oder einiges bezweifelt werden könnte.
Wenn man sich so lange mit einem Gegenstande beschäftigt, so nimmt man für bekannt an was man selbst weiß.
Aus der Rubrik fol. 26 ersehen Ew. Excellenz, daß die Übersicht des Ganzen noch zu nachzubringen ist, welches nächstens geschehen soll, sobald der Extract des jetzt vergangenen Quartals in meinen Händen ist. Auch denk ich zuletzt ein Wort von der Benutzungsart und von dem Verhältniß dieser Anstalten zur Akademie zu sprechen. indessen erfährt man was unsere Herrn Commissarien drüben eingeleitet und ausgeführt haben, wovon mir einige Kenntniß mitzutheilen bitte.
Zunächst gedenk' ich sodann unsere hiesigen beiden Anstalten unter Ew. Excellenz geneigter Theilnahme zu bearbeiten, wo uns die Dis- und Translocationen auch große Unruhen, Schwierigkeiten und Kosten verursacht haben. Doch hoffe ich, daß zu Ostern alles im regelmäßigen Gange seyn soll, wenn nicht Nova emergentia neue Überlegung und Thätigkeit fordern.
[264] Der Gegenwart des Herrn Staatsrath Hufeland hoffe mich mehrmals zu erfreuen.
Ich wünsche, wie immer, empfohlen zu seyn.
Weimar d. 29. September 1817.
G.