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An Philipp Christoph Kayser

Rom. d. 11. Sept. 87.

Ich kann nur sagen: seyn Sie herzlich willkommen. Schon oft wünscht ich Sie zu mir, und in [255] meinem letzten Briefe wollt ich Ihnen schon antragen mir aufs Frühjahr biß Mayland entgegen zu kommen. Desto beßer daß es Ihr eigner Trieb ist, ich verspreche mir für uns beyde das beste. Sie können von Mayland mit dem Courier in fünf Tagen und fünf Nächten für (glaub ich) 18 Zechinen hier seyn. Fahren Sie gleich bey mir an, ich gebe Ihnen vorerst Quartier pp. Sie kommen in eine eingerichtete Haushaltung. Vielleicht bin ich in Albano, ich bereite Ihnen aber alles und Sie können gleich eintreten. Schreiben Sie mir nur von Mayland, auch vorher von Zürch. Wenn Sie Geld brauchen sich loszumachen pp so liegt hier ein Zettel an Seidel bey, da Sie es leicht in Zürch aufnehmen und bald zu restituiren versprechen können. Sie machen mir eine große Freude und Sie sollen gesund und froh in diesem Lande werden, wie ich's geworden bin.

Sie sollen es in keinem fremden Lande so haüßlich gefunden haben als hier in Rom bey mir. Nur eilen Sie, denn ich habe anfangs November eine Parthie vor zu der ich glücklicher Weise noch niemand eingeladen habe und die Sie nun theilen sollen.

Bringen Sie die Partitur mit und was Sie sonst freut. Auch allenfalls die Bücher um die ich die Schultheß bat, nur Claudine wünscht ich schneller. Ist sonst etwas das uns zur Rückreise intereßiren könnte so bringen Sie's mit.

[256] Wie freu ich mich daß mein neues Leben auch Ihnen neues Leben bringen kann. Sie sind der ältste meiner alten Bekannten und wieder der erste mit dem ich das Gute was mir in diesem Lande ward theilen kann.

Grüßen Sie die Schultheß. Ich schicke nun Egmont nicht über Zürch. Eine Abschrift hab ich hier. Bringen Sie doch auch ein Paar Exemplare von meinen Wercken mit.

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