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An den Großherzog Carl August
[3. November 1825.]
Ew. Königlichen Hoheit
nehme mir die Freyheit, Beykommendes zu übersenden und wünsche daß es sich als Zeugniß beweise der fortdauernden meteorologischen Aufmerksamkeit auf der Sternwarte zu Jena.
Was die astronomischen Erfordernisse betrifft, so hat Schrön die neuliche Anregung durch Geheimerath Schweitzer bescheiden und dankbar aufgenommen. Ein näheres Verhältniß zu Professor Wahl ist eingeleitet und so wird wohl dieser Winter nicht ohne Nutzen vorübergehen.
Durch eine besondere Veranlassung sind mir ganz frische Früchte der Wassernuß (Trapa natans) auch Körner der Zizania palustris zugekommen, wovon ich dem Hofgärtner Sckell mit beyliegendem Billet den größten Theil zugesendet habe, den übrigen bey mir zu stillem Keimen aufbewahre. Ich wünsche, daß dieser kleine Beytrag zu dem großen Vorrath wenigstens den guten Willen bethätige. Auch darf ich wohl die Betrachtung, der graphischen Darstellung in Folge des ganzen Jahres-Laufes Höchst Deroselben Aufmerksamkeit empfehlen. Es ist eine Arbeit des Bibliotheksecretair Kräuter. Daß die Mitellinie mit rother Farbe gezogen ist, gibt einen bessern Anhalt [119] zu Beurtheilung der Witterung, indem der Stand über derselben auf heitere und trockene Tage, unter derselben auf trübe und regnichte Tage deutet. Es dient eine solche Darstellung gar angenehm zu Recapitulation der vergangenen Wochen und Monate; auch das außerordentliche Steigen und Sinken fällt mehr als anderswo in die Augen.