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An Clemens Wenzel Nepomuk Lotharvon Metternich

Durchlauchtigster Fürst,
gnädigster Herr,

Ew. Hochfürstliche Durchlaucht haben die Gnade gehabt eine vielfache Gabe mir unerwartet zuzutheilen und mein Vertrauen vollkommen zu bestätigen, welches mir den Winck gegeben: daß nur da befriedigende Auflösung eines uralten Wort-Räthsels zu hoffen sey wo diplomatische und literarische Talente sich vereinigen. In dem Kreise welchen Höchstdieselben beleben sind beyde unablässig wircksam und so kommt denn auch mir und denen die sich mit vaterländischen Alterthümern beschäftigen solcher Vortheil zu statten. Hr. v. Hammers vielseitiges Talent leuchtet auch hier und ich verfehle nicht ihm meinen Danck für so manigfache Belehrung, bey einer sich mir eben darbietenden Gelegenheit gebührend abzutragen.

Daß nun jene durchaus überzeugende Enthüllung mir zugleich ein Beweis Höchstihro unschätzbaren Andenckens wird macht mich Höchst glücklich. Die Munifizens eines deutschen Kaysers gegen ein Thüringisches [204] Kloster, vor tausend Jahren erscheint mir um so bedeutender als die verehrlichste Auszeichnung, deren unseres gegenwärtig glorreichst regierenden Monarchen Majestät mich würdigte, aus Ew. Durchlaucht vermittelnden Händen mir zu Theil ward.

Verzeihen endlich Höchstdieselben wenn, in dem Gefühl daß meine literarische Wircksamkeit einiges Interesse für Ew. Durchl. behalten, ich beykommende Hefte zu übersenden mir die Freyheit nehme; deren frühere sich an die Zeit anschließen wo die Allerhöchste Gunst am wiedergewonnenen, vaterländischen Rheine mich überraschen, beglücken und zum ewigen Schuldner machen sollte.

Der ich mich zu fortdauernder Gnaden und Hulden dringend empfohlen wünsche. Verehrend

Ew. Hochfürstlichen

Durchl.
unterthänigster
Diener
Weimar d. 30. Juli 1817.
J. W. v. Goethe.

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