1821.

Januar

1. Hofmedicus Rehbein. Leibchirurgus Kämpfer. Die übrigen Besuche abgelehnt. An Purkinje fortgefahren. Mehrere Neujahrsbesuche stellten sich ein, wurden jedoch dankbar abgelehnt. Mittag zu dreyen. Nach Tische Fortsetzung der morgentlichen Arbeiten. Abends besuchte Fräulein Ulrike, wo sich Mathilde von Lyncker und Minchen von Münchhausen fanden. Römische Geschichte unter den ersten Consuln. Später August, eine Sendung von Serenissimo für Blumenbach. – Brief an Rath Schlosser zu Frankfurt. Brief an die Gebrüder Felix in Leipzig. Brief an Gebrüder Will in Schweinfurt.Serenissimo, Glückwünsche, Promemoria und Jacquin Icones plantarum rariorum.

2. Auszug aus Purkinje fortgesetzt. Brief an Serenissimam. Mittag zu dreyen. Abends Oberbaudirector Coudray. Verhandlung über das Thorhaus. Ältere Fuldaische Verhältnisse.

3. Fortgesetzter Auszug aus Purkinje. Wurde der neue Mineralienschrank aufgeschlagen. Mittag [2] zu dreyen. Nach Tische Ildegonda Novella di T. Grossi. Abends Hofrath Voigt von Jena, welcher seine Schwiegermutter nach Gotha begleitete. – Paquetan Blumenbach nach Göttingen, mit der Medaille.

4. Briefliche und andere Expeditionen: An Herrn Obrist von Lyncker, laut Concept. Ankunft der Sendung des Herrn Grafen Sternberg, nämlich des ersten Heftes von dessen Flora und eine Kiste Exemplare in Natur. Herr von Dürckheim von Straßburg. Die Steine ausgepackt und geordnet. Ildegonde ausgelesen. Mittag zu drey. Nach Tische fortgesetzte morgentliche Beschäftigung. Abends bey Fräulein Ulrike. Fräulein von Lyncker, Schopenhauer und Stichling. Später Herr Canzlar von Müller.

5. Nebenstehende Expeditionen: Absendung der Fasanen an Färber nach Jena. Brief an Hüttnern in London durch Rath Haage, laut Concept. Brief anHelbig mit den Kyanometern, laut Concept. – Auszug von Purkinje durchgesehen und die Noten vorbereitet. Graf Sternberg Flora subterranea. Staatsverwaltung des Fürsten Hardenberg und Antwort darauf. Mittag zu dreyen. Fuhren die Kinder nach Berka. Brief von Bergrath Cramer. Fortgesetzte Studien und mancherley Expeditionen. Abschluß des Mundums Meyerschen Aufsatzes von [2] demselben. Abends allein. Dionys von Halikarnaß.

6. Bemerkungen über Purkinje in's Reine. Mehrere Briefe und Expeditionen zunächst abzusenden. Der Erbgroßherzog um 11 Uhr. Ausfertigungen fortgefahren. Promemoria an Serenissimum, die Sternbergische Sendung betreffend. Mittag zu dreyen. Boisseréesche Sendung war angekommen, drey Steindrücke von Strixner, ingleichen ein Bildniß Karls V. nach Titian, Geschenk von I. Kaiserl. Hoheit. Abends verschiedene Briefe an Kräuter dictirt. Nachts Dionys von Halikarnaß. Betrachtungen über Coriolans Geschichte.

7. Rath Vulpius. Fortgesetzte Behandlung des subjectiven Sehens. Briefe concipirt und mundirt. Besuchte mich Serenissimus und Herzog Bernhard. Ersterem hatte die Graf Sternbergische Sendung mit einem Promemoria mitgetheilt. Zeigte verschiedenes vor, auch die Boisseréesche Sendung. Auszug und Commentar zu Purkinje fortgesetzt. Mittag zu dreyen. Die morgentlichen Arbeiten weiter geführt. Gräfin Lina von Egloffstein. Die Kinder gingen an Hof; die Großherzogin hielt zum erstenmal Cour. Oberbaudirector Coudray; Plafond zu des Großherzogs Eckzimmer, das Neuangekommene vorgewiesen, Erinnerung an den großen Aufzug vor 2 Jahren. Späterhin Dionys von Halikarnaß, Geschichte [3] der Decemvirn bis zu Ende. – Dr. Weller, Bergrath Lenz, Hofrath Stark nach Jena. Bergrath Cramer nach Dillenburg, mit einer Kiste Mineralien. An Posselt noch Jena, Gilberts Annalen und einiges Meteorologische.

8. Subjective Farben. Mehrere Briefe concipirt und mundirt und sonstiges expedirt. Kam Dr. Weller, brachte das Schenkungsbuch, die Tagebücher, welche hier behalten wurden, ferner ein Promemoria anfragend. Resolutionen wurden beygeschrieben, Quittungen wurden autorisirt. Nachher mit Mundiren, Expediren fortgefahren. Hofrath Voigt kam kurz vor Tische. Blieb bey uns. Nach Tische Hofrath Meyer. Der Aufsatz für Berlin ward durchcorrigirt. Die Boisseréeschen Steindrücke durchgesehen. Abends einige Briefe concipirt. Leges XII tabularum.

9. Mehrere Briefe concipirt, mundirt und gesiegelt für den morgenden Posttag. Um 1 Uhr mit Hofrath Meyer spazieren gefahren. Speiste derselbe mit uns, wie auch Hofmedicus Rehbein. Von 6 Uhr an war ich allein geblieben. Römische Geschichte, 12 Tafeln.

10. Nebenstehende Expeditionen durchgeführt und abgesendet: Dr. Heinrich Gräfe nach Kamenz, ingleichen an denselben ein Paquet 10 Thlr. a. W.An David Knoll, Handelsmann in Carlsbad. Herrn Zeller, Unternehmer der lithographischen [4] Anstalt in München. Herrn Grafen Caspar Sternberg nach Schloß Brzezina in Böhmen. Herrn Sauerländer, Druckherrn in Frankfurt a. M. Herrn Sulpiz Boisserée in Stuttgardt. Herrn Director von Schreibers, drittes Stück Morphologie nach Wien.Herrn Staatsrath Schultz, Meyers Aufsatz nach Berlin. Herrn Dr. Schlosser, Condolenzbrief nach Frankfurt a. M. An Wölffel Verordnung wegen der 500 Thlr. nach Jena. An Müller deßgleichen, Modification und Anordnung der Bezahlung. – Den Meyerischen Aufsatz an denselben zurück. Briefe zu morgender Absendung concipirt. Mittags zu dreyen. Meines Sohnes Schnupfen hatte sich verschlimmert. Kräuter brachte Gronovii Thesaurus wegen Epidamnus. Hofrath Meyer. Mit demselben die daraus bezüglichen Stellen durchgegangen. Nachts Zeitungen.

11. Nachstehende Expeditionen für die nächsten Posttage ausgefertigt: An Herrn Geh. Rath von Könneritz nach Dresden durch Lortzings. Herrn Rath und Dr. Schlosser nach Frankfurt a. M. Herrn David Heß im Beckenhof bey Zürich. Carl Ernst Schubarth nach Breslau. Herrn Professor Kästner nach Jena. Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt a. M., mit einer Rolle, Eberweins Lieder. – Rentamtmann [5] Müller die mitgetheilte Rechnung zurückbringend. Noch einiges concipirt und mundirt. Mittag zu dreyen. Hofrath Meyer speiste mit uns. Vorher die Nürnberger Gouachen zum Theil angesehen. Hemsterhuis Sur la sculpture in Bezug auf Purkinje betrachtet. Abends Concepte von verschiedenen Briefen. Späterhin Oberbaudirector Coudray wegen des Zollhäuschens. Ältere Fuldaische Geschichten und Oranische bey Gelegenheit des Brandes zu Brüssel.

12. Still für mich geblieben. Ältere Acten abgeschlossen, neuere angefangen. Die letzten Rechnungsextracte erwogen. Erster starker Berliner Zeitungstransport. Mittag zu zweyen, weil mein Sohn sich auf der Stube hielt. Nach Tische Walther. Abends ein Schauspiel von Plautus gelesen. Kam meine Schwiegertochter von der Bescheerung der Obercammerherrin. Vorbereitungen auf morgen.

13. Nebenstehende Briefe mundirt und gesiegelt. Herr Frommann von Jena. Etiquetten auf die Steinschränke genagelt. Mittag zu drey. Mein Sohn befand sich leidlich. Den Riß des Zollhauses besprochen. Gegen Abend Herr Canzlar von Müller. Hofrath Meyer.

14. Brief an Blumenbach concipirt. John copirte einige auf den 28. August 1820 bezügliche Gedichte. Wilhelm Meisters Wanderjahre vorgenommen.[6] Herr von Boyneburg, Landstand. Ältere fremde Gelegenheits- und andere Gedichte. Mittag zu dreyen. Fortgesetzte Frühbeschäftigungen. Abends Hofrath Meyer und Professor Riemer. – An die Märkische Ökonomische Gesellschaft zu Potsdam. Herrn Hofrath Döbereiner, nebst. Quittung auf 25 Thlr., nach Jena. An Rentamtmann Lange nach Jena. Die Tagebücher an die Academische Bibliothek nach Jena zurück.

15. Nebenstehenden Brief: An Herrn Obermedicinalrath Blumenbach nach Göttingen. Geh. Legationsrath Conta. Wilhelm Meisters Wanderjahre. Den zweyten Band der Lehrjahre zu lesen angefangen. Mittag mit meinem Sohne. Nach Tische fortgesetzte Arbeiten. Hofrath Meyer, Canzler von Müller. Brief von Nees von Esenbeck und Förster. Berliner Museum des letzteren.

16. Wilhelm Meisters Lehrjahre zu lesen fortgefahren. English Bards and Scotch Reviewers, a Satyre by Byron. Mittag mit meinem Sohne. Fortgesetzte Lectüre und Überlegung. Riedel war gestorben.

17. Meisters Wanderjahre. Verschiedene Briefe und Expeditionen. Lord Byrons Satyre. Besuch von Herrn Präsident von Motz. Expedition an Serenissimum. Landolts Biographie. Merkwürdiger Halbopal. Meteorologische Tabellen. Mittag zu [7] vieren. Nach Tische Byrons Satyre und Jacobsen englische Dichter. Hofrath Meyer; Berliner Monatsschrift, Lord Byron, über Facius geschnittenen Stein. Späterhin obige Betrachtungen allein fortgesetzt. –Bergrath Lenz, Anfrage wegen einzurangirender Mineralien.

18. Wanderjahre. Brief von Blumenbach. Revision des 1. Bogens der Wanderjahre. Brief von Wesselhöft. Mittag zu vier. Fernere Revision des nöthigen Manuscripts. Anderes in Ordnung gebracht. Sendung des Herrn von Preen mit einer Zeichnung vom Blüchersplatz. Fortgesetzte Betrachtung über englische Dichter bey Gelegenheit von Byrons Satyre.

19. Wanderjahre. Nebenstehende Expeditionen: An Wesselhöft, Wanderjahre Manuscript von Fol. 48 bis 78 incl. An Färber, autorisirte Quittungen. – Sendung von Serenissimo wegen Blumenbach. Lord Byrons Satyre. Neues Manuscript durchgesehen. Brandes neuesten Brief durchdacht. Mittag zu vieren. Die morgentlichen Geschäfte fortgesetzt. Abends Oberbaudirector Coudray; Wassermaschine zu Ober – Weimar besprochen. Hofrath Meyer; Staatskirche in St. Petersburg.

20. Einige briefliche Expeditionen: Herrn Geheime Justizrath Martin den Schlosserischen Brief.Herrn Professor Posselt, einen Brief von Brandes zurückverlangend. Herrn Badeinspector [8] Schütz in Berka. Dank für übersendete Trüffeln. – Wanderjahre. Mannigfaltige Einzelnheiten. Besuch vom Herrn Staatsrath Schweitzer. Acten wegen Blumenbachs Anwesenheit. Brief von Lenz, wegen Einordnung verschiedener Mineralien. Mittheilungen von Serenissimo und Nachricht, daß das Antwerpner Bild angekommen. Mittag zu dreyen. Belzoni Reisen in Ägypten und Nubien. Sogenannte Smaragdberge. Abends für mich. Byrons Satyre. Jacobsens neuere englische Dichter.

21. Mehreres expedirt: Wanderjahre Bogen 2 an Wesselhöft. Die Acten wegen Blumenbachs Anwesenheit ajustirt, dieselben an Serenissimum, ingleichen über das angekommene Antwerpner Gemälde, auch den Brief zurückgesendet. An dem Manuscript der Wanderjahre vorwärts revidirt. Im Zimmer aufgeräumt. Mittags zu fünfen. Hofrath Renner war angekommen. Flora der Vorwelt von Graf Sternberg. Abends Hofrath Meyer.

22. Nachsuchung wegen der Antwerpner Ausstellung. Bey dieser Gelegenheit aufgeräumt und vielerley reponirt. Die laufenden Geschäfte fortbehandelt. Halb 1 Uhr der Erbgroßherzog und Gemahlin K. K. H. H. Mittags Hofrath Meyer; Ruhls von Cassel Bild. Blieb bis gegen Abend, wurden die nächsten Geschäfte und Bezüge durchgesprochen. [9] SpäterhinCanzlar von Müller. Nachts Byrons Satyre. – An Herrn von Hoff, Antwort auf dessen Einladung zur Gevatterschaft, nach Gotha. An den Studiosus Schmeißer, Rücksendung des Trauerspiels.

23. Wanderjahre. Kräuter rangirte in der Bibliothek ein. Politische Lectüre. Mancherley disponirt zu morgentlicher Absendung. Die Graf Sternbergischen Muster aus der Flora der Vorwelt einrangirt. Das Taufbecken von der Hoheit erhalten. Mittags zu vieren. Fortsetzung der politischen Lectüre. Die Nachforschungen über das Gemälde von Gent benutzt. Abends allein. Von Sternbergische Flora der Vorwelt.

24. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Wesselhöft, Wanderjahre III von Fol. 79 bis 105 incl., ingleichen Bogen 3 und 4 revidirt. Hofrath Voigt einige Anfragen. Bibliothekar Güldenapfel, Canzler Müllers Geschenk übersendet. – An Serenissimum den Catalog der Genter Kunstausstellung, der von Jena gekommen war. Oberbaudirector Coudray. Mittag zu dreyen. Ottilie war bey dem kranken Kind geblieben. Nach Tische Walther, demselben allerley vorgezeigt. Sendung von Serenissimo. Brief von Cattaneo. Abends Professor Riemer und Hofrath Meyer.

25. Beschreibung des Genter Bildes abgeschlossen.[10] Nebenstehende Expeditionen: Brief an Dr. Friedrich Wenzel in Ilmenau. An Rath Vulpius, wegen demselben verwilligten, auf den Bergbau sich beziehenden Büchergebrauch. – Wanderjahre. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften. Fortgesetzte morgentliche Arbeiten. Mittags zu dreyen. Abends Oberbaudirector Coudray, Hofrath Meyer, Canzlar von Müller. Morgens war angekommen: Denkmale der Baukunst des Mittelalters im österreichischen Kaiserthume. Ingleichen ein neuer Catalog von Leipzig, auch Nachrichten von der letzten Auction. Brief von Hüttner.

26. Wanderjahre. Die nothwendigen Fortsetzungen durchgedacht und schematisirt. Hüttners litterarische Anzeigen vom Januar. Mittag zu dreyen. Nach Tische Walther. Das nußbraune Mädchen Fortsetzung. Abends Hofrath Meyer. Mit demselben gedachte Novelle durchgesprochen. Hüttners Recension von Belzoni's Ägypten und Nubien conferirt mit dem Werke selbst. – An die Wesselhöftische Druckerey der 5. Revisionsbogen.

27. Die Technik zum nußbraunen Mädchen in's Tagebuch vertheilt. Meteorologische Acten an Herrn Geh. Referendar Helbig. Wanderjahre fortgesetzt. Damit den ganzen Morgen beschäftigt. Mittag zu vieren. Serlio Architettura. Kam das Sanscrit-Lexicon von London. Abends Brief von Schubarth.

[11] 28. Lenardo's Tagebuch. Nebenstehende Expeditionen: Sanscrit-Lexicon an Güldenapfel mit Brief.An Serenissimum. – Geh. Hofrath Kirms wegen eines Beutherischen Briefes. Rath Vulpius wegen der Alterthümer zu Olbersleben. Kurze Zeit nach 12 Uhr im Garten. Schöne Sonne. Die Kupfer der Dresdner Gallerie von Frau Hofrath Schopenhauer erhalten. Mittags Fräulein Adele. Blieb bis gegen Abend. Sendung von getrockneten Pflanzen von Serenissimo; beschäftigte mich, sie an die Papiere zu heften. Professor Riemer, welcher die russischen Abdrücke besah. Hofrath Meyer, neue Zeitungen, Verabredung wegen der Rechnungscapitel.

29. Wanderjahre 12. Capitel und Folge. Schemata über das Einzelne und Ganze. Geh. Referendar Rath Helbig wegen Meteorologie. Wanderjahre fortgesetzt. Schwerdgeburth, die Zeichnung nach Mantegna vorweisend. Die Schweizer und Savoyer Reisen mit Kupfern von der Bibliothek. Mittag zu vieren. Die Schweizer Reisen weiter betrachtet. Abends mit Hofrath Meyer. Den Jenaischen Aufsatz in Bezug auf die Landstände, ingleichen anderes neue Politische und Litterarische.

30. Wanderjahre. Lago maggiore und die Borromäischen Inseln. An der fünften Abtheilung des Manuscripts gearbeitet. Im Garten. Mittag zu vieren. Die englischen Werke von Serenissimo : [12] Batemann Hautkrankheiten und die Transactions of Bombay. Historical and literary Transactions of Philadelphia, Vol. I. The Quarterly Review, No. 47. The new monthly Magazine, No. 1, Jan. 1821. Ingleichen Brief von Quednow. Abends Oberbaudirector Coudray, welcher von den Tableaux im Alexanderhofe erzählte. Hofrath Meyer, den 2. Aufsatz für Berlin zurücklassend.

31. Wanderjahre fortgesetzt. Landschaftliche Vorstellungen vom Lago maggiore. Herr Canzler von Müller. Im Garten. Mittag zu vieren. Erzählungen vom gestrigen Ball. Fräulein Adele, das Ausgeschnittene bringend. Gegen Abend Hofrath Meyer; über die neuesten landständischen Verhandlungen. Nachts kleine Gedichte durchgesehen.

Februar

1. Nebenstehende Expeditionen: Unterthänigster Vortrag wegen dem Gesuch des Buchhändler Walz in Jena. Antwort an das Oberconsistorium wegen der Schnitzbilder in Olbersleben. An Hofrath Voigt einen Theil der Pflanzen von der Insel Melville. – Herr Hofrath Meyer, den Kupferstich auszubessern. Blieb derselbe zu Tische. Unterhaltung über mancherley Gegenstände. Abends für mich. Wanderjahre 6. Revisionsbogen. [13] Überlegung wegen dem Hintergrund des 10. Blattes von Mantegna's Triumphzug.

2. Wanderjahre, das Nächste revidirt. Fortgesetzte Abschrift von Meyers Aufsatz für Berlin. Dr. Weller von Jena. Verschiedene Geschäftssachen mit ihm besprochen. Nach seiner Rückkunft von der Gratulation gefrühstückt und das Fernere beredet. Kupferstich für Prinzessin Marie eingerahmt. Mittag zu Vieren. Vorbereitung der Frauenzimmer zu Concert und Ball. Abends Professor Riemer. Etymologica besprochen, manches vorgewiesen. Hofrath Meyer über Steindruck.

3. Concepte zu verschiedenen morgen auszufertigenden Expeditionen. Antwort an das Ober-Consistorium wegen der Olbersleber Schnitzbilder. Einiges an den Wanderjahren redigirt. Mittag zu Vieren. Kurz vor Tische Hofrath Voigt, demselben Nebenstehendes mitgegeben: Getrocknete Pflanzen von der Insel Melville, über der Baffinsbay, an Hofrath Voigt. Rath Vulpius kam; derselbe war veranlaßt mit dem Witterungsbuch morgen früh zu Serenissimo zu gehen. Abends Hofrath Meyer. Beredung wegen einiger zu den Wanderjahren gehöriger Stellen. Keyslers Reisen.

4. Verschiedene Munda und andere nebenstehende Expeditionen: An Serenissimum, Dank wegen der Beförderung meines Sohnes, Meteorologisches und Orientalia. Paquet an Hofrath Voigt, [14] mit d'Altons Faulthieren. An Güldenapfel, wegen der Caution pp. (Laut Concept.) An Geh. Legationsrath Conta mit Verschiedenem die academische Bibliothek betr. (Laut Concept.) An Stichling, gleichfalls academische Bibliotheksangelegenheiten. (Laut Concept.) Das englische kostbare Werk über Hautkrankheiten nach Jena an Güldenapfel. Der 7. Revisionsbogen der Wanderjahre an Wesselhöft. – Schwerdgeburth. Die Herrn Rühlmann, von Fritsch und von Rott wegen sämmtlicher Beförderungen. Kamen Serenissimus; später die Prinzessinnen mit Gefolgen. Mittag zu vieren. Nach Tische mit meinem Sohn wegen der nächsten Arbeiten. Aussichten an der Donau. Keyslers Reisen. Abends Hofrath Meyer. Obgedachte Landschaften durchgesehen und beurtheilt. Abrede wegen anderer vorzunehmender Arbeiten, in Absicht aus Recensionen von Kunstwerken.

5. Schema zum 13. Capitel, vor- und rückwärts das übrige durchgesehen. Die nächsten Agenda durchgedacht. Mittag zu vieren. Nach Tische Donau-Ansichten. Vorbereitungen auf morgen. Briefe von Zelter und Nicolovius durch Max Jacobi und Dlle Schlosser. Abends dieselben zu Tische. Unterhaltung über Berlinische Zustände.

6. Bericht wegen Sachsens Vergehen. Verordnung an Professor Müller wegen des lithographischen [15] Heftes. Wanderjahre, Wallfahrt nach dem großen See. Herzog von Meiningen. Dreyzehntes Capitel durchschematisirt. Mittag Herr Geh. Cammerrath Stichling. Vorher mit demselben Geschäftssachen. Ferner Obermedicinalrath Jacobi und Dem. Schlosser. Nachher Geh. Legationsrath Conta. Canzler von Müller. Oberbaudirector Coudray. Hofrath Meyer. Dieser blieb bis 8 Uhr. Die Frauenzimmer waren auf Helldorfs Ball gegangen. Mit meinem Sohn, Jacobi und Mdll. Schlosser zu Abend gespeist. Beyde nahmen Abschied. Später mit meinem Sohn über öffentliche Verhältnisse.

7. Wanderjahre fortgesetzt. Hofmechanicus Körner wegen meteorologischen Angelegenheiten; der junge Müller wegen lithographischen. Serenissimus von Longhi nach Raphael. Mittag zu vieren. Erzählung vom Helldorfischen Ball. Aufsatz über die Kunstverdienste des jungen Lory. Abends Hofrath Meyer. Berathung über das Kupfer. Nachts allein. Fortgesetzte Revision des 12. Capitels. –Wesselhöfts Druckerey nach Jena 8. Revisionsbogen.

8. Wanderjahre 12. Capitel. Betrachtungen über den Kupferstich nach Raphael. Im Garten. Mittag zu vieren. Vorbereitung für morgen. Abends Hofrath Meyer.

9. Mit John Wanderjahre 13. Capitel. Professor [16] Müller, wegen des Steindrucks, auch das Schloß zu Weida von zwey Seiten bringend. Im Garten. Gegen Mittag Hofrath Meyer, das Kupfer nach Raphael zu beurtheilen. Blieb derselbe bey Tische. Fortsetzung der morgentlichen Arbeiten. Abends Hofrath Meyer das 12. Capitel durchgehend. Canzlar von Müller. Erzählung von der Taschenspieler- Exhibition auf dem Stadthause.

10. Mehrere Redaction und Mundum des 12. Capitels. Kam der Erbgroßherzog auf eine Stunde. Fortgesetztes früheres Geschäft. Mittags zu vieren. Gegen Abend Hofrath Meyer. Abends am 12. Capitel arrangirt.

11. Wanderjahre 13. Capitel. Unterthänigster Bericht morgen abzusenden. Im Garten. Mittag Hofrath Renner. Nach Tische A political view of the Times. Nachts Hofrath Meyer und Professor Riemer.

12. Wanderjahre. Besuch von Weller wegen Knebels Lucrez. Übereinkunft deßhalb. Großfürstin und Erbgroßherzog. Mittag zu vieren. Im Garten. Abends Hofrath Meyer. Italiänische Critiken. Sodann allein für mich. Brief von Graf Reinhard.

13. Wanderjahre dreyzehntes Capitel. Ingleichen das vierzehnte abermals durchgesehen. Nebenstehende Expeditionen: An Serenissimum Promemoria mit Briefen von Cattaneo und Manzoni. An Herrn von Knebel für morgen. – Im Garten. [17] Mittag zu vieren. Lucrez vorgenommen und Betrachtungen darüber angestellt. Nala, übers. von Kosegarten. Abends Oberbaudirector Coudray; Angelegenheit des Thorhauses.

14. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Legationsrath Conta, Politica zurück. Legationsrath Bertuch, Dank wegen der zweyten Lieferung des Hortus belvedereanus. Herrn Major von Knebel, wegen Lucrez. Herrn Dr. Bran, eine englische Broschüre. Professor Güldenapfel, von Hofrath Meyer geschenkte Bücher. – Herzog Bernhard und Gemahlin von 11 Uhr bis 1/2 1. Nachher möglichste Beseitigung des Zudringenden. Instruction für Meteorologie durch Rath Helbig. Mittag zu vieren. Nala von Kosegarten weiter gelesen. Abends Hofrath Meyer, Beurtheilung des Kupfers von Longhi nach Raphael. Über Lucrez.

15. 9. Revisionsbogen der Wanderjahre. Am neuen Manuscript revidirt. Sendung von Carlsbad und Anfrage. Im Garten bey schönem Sonnenschein. Meteorologische Sendung von Posselt. Mittag zu vieren. Abends Professor Riemer die Festgedichte vorzeigend. Nala, einige Gesänge gelesen. Hofrath Meyer auf eine halbe Stunde.

16. Wanderjahre dreyzehntes Capitel; das zwölfte an Hofrath Meyer. Briefe und meteorologische Papiere vorbereitet. Den 9. Revisionsbogen an [18] Wesselhöft. Verschiedene Briefe concipirt und Sendung vorbereitet. Mittag zu dreyen, mein Sohn bey'm Geburtstagsmahl. Nach Tisch Fräulein Adele Schopenhauer. Abends Hofrath Meyer. Die Lieberschen Zeichnungen durchgesehen. – Herrn Professor Posselt die letztem Schöndorfer Tabellen.

17. Einige Concepte. Nachstehende Expeditionen: An Rath Vulpius, wegen der Wetterbeobachtungen für's Künftige. Vorbereitung für die nächsten Posttage. Rath Helbig die früheren Acten: die Errichtung einer deutschen Gesellschaft für Geschichte und Sprache 1816; die hatte sich unter den Papieren des Herrn Staatsministers von Voigt gefunden. Frau von Knebel, Nachricht von Besserung ihres Gemahls. Verabredung meiner Schwiegertochter wegen einer morgenden Societät. Besuch von Herrn Frommann und dessen Familie. Mittag zu vieren. An den Wanderjahren revidirt. Abends mit Hofrath Meyer das zwölfte Capitel durchgegangen. War die Anzeige wegen der Sparcasse gekommen. Gespräch darüber. Zahme Xenien zweyte Abtheilung. Später Paralipomena gesondert und rangirt.

18. Wanderjahre 13. Capitel. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Professor Zelter mit Morphologie ersten Bandes drittes Stück. Herrn Hofrath Döbereiner, wegen des entoptischen Versuchs [19] von der Kälte in die Wärme. Herrn Hofrath Rochlitz, Ankündigung der Wanderjahre. – Um 11 Uhr Gesellschaft erwartet: Frau Gräfin von Henkel, von Pogwisch, Gräfin Beust und Tochter, Frau von Egloffstein. Eberweins gaben Musik zum Besten. Mittag zu dreyen. Mein Sohn hatte den Hofdienst. Nach Tische Liebers Zimmergemälde näher betrachtet. Am 13. Capitel gearbeitet. Abends Hofrath Meyer. Das 12. Capitel an Riemer gesendet.

19. Wanderjahre 13. Capitel, beschäftigte mich den ganzen Morgen. Um halb 12 Uhr die jungen Herrschaften. Blieben bis 1 Uhr. Brief von Willemers in Frankfurt, einen Musicus anmeldend. Mittag zu dreyen. Nach Tische mit Ottilien. Abends Professor Riemer, das zwölfte Capitel mit ihm durchgegangen. Schwerdgeburth hatte den Mantegna gebracht.

20. Wanderjahre 14. Capitel. Einiges zur Expedition vorbereitet. Brief von Knebel wegen dem Lucrez. 10. Revisionsbogen. Der Violinspieler Alexander Boucher. Mittag zu dreyen. Nach Tische mit Ottilien. Abends Oberbaudirector Coudray; Verabredung wegen des Thorhauses. Später Canzler von Müller. Nachts Lucrez.

21. Munda des Meyerschen Aufsatzes über Raphael. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Wesselhöft der 10. Revisionsbogen. Herrn Major von [20] Knebel, Lucrez betreffend. – Wanderjahre 13. Capitel. Lucrez. Der Violinist Boucher auf einen Augenblick. Von Knebels Übersetzung des Lucrez vom Buchbinder erhalten. Mittag zu dreyen. Nach Tische mit Ottilien und Walthern. Mantegna's Triumphzug ajustirt. Hofrath Meyer; mit ihm das Lombardische Portefeuille durchgesehen und besprochen.

22. Brief an Herrn von Schreibers concipirt. Schluß des 13. Capitels der Wanderjahre redigirt. Notate und Allegate aus Lucrez. Vorbereitung zum Concert. Herr Boucher und Frau ließen sich auf der Violine und Harfe hören. Gegenwärtig Frau Gräfin Henkel, Frau von Pogwisch, Schopenhauers und Gerstenbergk. Mittag zu dreyen. Nach Tische Lucrez. Abends Hofrath Meyer. Dieselbe Angelegenheit durchgesprochen.

23. Empfehlungsschreiben für Bouchers an Rochlitz und Zelter. Die Hüttnerischen Litterarberichte von 1820 an Legationsrath Bertuch. Verschiedene Briefe und Expeditionen: Das Belvederische Pflanzen- Verzeichniß II, 6 Exemplare, an Herrn von Schreibers nach Wien. Wanderjahre. Hofmedicus Rehbein einen Hermaphroditen ankündigend. Mittag zu dreyen. Catalog der 3. Leipziger Kupferstichauction. Morgenblatt mit verbundenen Kunst- und Litteraturblättern. Ramdohrs Aufsatz bedacht. Meyers Gemälde von van Brée.

[21] 24. Nebenstehende Expeditionen, abgeben am 26. Februar: Empfehlungsbriefe für Herrn Boucher und Frau an Herrn Hofrath Rochlitz nach Leipzig; an Herrn Professor Zelter nach Berlin. An Herrn Geh. Rath Nagler Zeichenblättchen. Eingeschlossen an Staatsrath Nicolovius; beygelegt Morphologie 1. Bandes 3. Stück. – Wanderjahre 13. Capitel ajustirt. Mittag Badeinspector Schütz aus Berka. Um 4 Uhr Madame Bethmann-Hollweg bey ihrer Durchreise nach Berlin. Hofrath Voigt sendete die nordländischen Pflanzen zurück. Betrachtung darüber. Abends die Gräser zur Absendung vorbereitet. Nees von Esenbeck sendete den ersten Theil des zehnten Bandes Nova acta Physico-Medica. Später kleinere Gedichte redigirt.

25. Nebenstehendes expedirt: Erlasse an Wölffel und an Professor Dr. Posselt, wegen um ein Jahr verlängerter Anstellung des Gehülfen bey der Sternwarte. – Wanderjahre 14. Capitel in das Mundum. Dr. Bartholomäi wegen des Wielandischen Grabes. Mittag zu vieren. Dr. Weller von Jena. Abends Unterhaltung mit ihm über die Jenaischen Geschäfte und Verhältnisse.

26. Mundum des 14. Capitels vollendet. Einige Expeditionen vorbereitet. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften. Mittag zu vieren. Gubitz Januar. Weller war die Nacht hier geblieben. Abends [22] Oberbaudirector Coudray; Wielands Grabstätte besprochen.

27. Einige Briefe concipirt. Goetz Original-Handzeichnungen interessanter und merkwürdiger Personen Weimars. Sonstige Expeditionen für morgen. Billet von Frau von Stein, eine Sendung eines Blättchens an Geh. Rath Nagler. Mittag zu vieren. Kam Später der Badeinspector Schütz von Berka. Abends Concert von Herrn und Frau Boucher. Ich war allein geblieben. Schütz nach dem Concert speiste bey mir und erzählte von der Musik als Kenner manches Gute.

28. Nebenstehende Expeditionen: An Professor Güldenapfel, zwey Registraturen zurückgesendet. Brief an Herrn Major von Knebel. Ingleichen an Kupferstecher Heß. Antwort an Frau von Stein. Madame Bethmann-Hollweg nach Berlin wegen der Wielandischen Grabstätte. – Alte Malerkunst von August Walter. Der Badeinspector war zu Nacht dageblieben. Mittag zu vieren. Nach Tische Carlsbader Mineralien mit Bezug auf David Knolls Sammlung. Nachts Serlio's Baukunst in Bezug auf sein Zeitalter betrachtet.

März

1. Wanderjahre. Die Reise über den Simplen betrachtet. Hofrath Meyer sendete das 13. Capitel [23] zurück. Er kam um Zwölf. Wir besprachen einiges. Mittag zu vieren. Brief von Hegel und Zelter. Canzler von Müller; den Inhalt der neuen Tragödie von Raupach, Erdennacht, erzählend. Späterhin die erhaltenen Briefe nochmals durchstudirt. Kam die Nachricht vom Tode des alten Churfürsten von Hessen.

2. Die Geschenke an Büchern nachgetragen. An Professor Riemer das 13. Capitel, an Hofrath Meyer das 14. Kannegießers Harzreise. Englische Recension des Grafen Carmagnola bestritten. Kannegießers Entwicklung der Harzreise. Mittag zu vieren. Abends Byrons English Bards and Scotch Reviewers. – Antwort an Hofrath Fuchs wegen des Hermaphroditen. Eine englische Broschüre an Dr. Bran nach Jena.

3. Über Goethes Harzreise und Graf Carmagnola, gegen den Engländer vertheidigt, näher redigirt. Mittag zu vieren. Abends für mich, kleinere Gedichte durchgesehen.

4. Zahme Xenien Nr. II mundirt und redigirt. Mittag zu vieren. Abends Professor Riemer und Hofrath Meyer. Dreyzehntes Capitel von den Wanderjahren revidirt.

5. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Graf Reinhard, mit Kunst und Alterthum erste Hälfte.An den Weinhändler Will nach Schweinfurt. [24] An Wesselhöft Fortsetzung des Manuscripts von Fol. 149 bis 173 incl. – Dreyzehntes Capitel genau revidirt. 12. Revisionsbogen von den Wanderjahren. Mittag zu vieren. Die Frauenzimmer fuhren nach Berka Schlitten. Nach Tische mit August Verschiedenes gelesen und besprochen. Abends für mich.

6. Früh um 7 Uhr 17° Kälte. Wanderjahre 13. Capitel theilweise mundirt. Hofrath Meyer mit Dr. Hjert von Rom, München und Stuttgardt kommend. Seines Geschäfts ein Philosoph, in Sachen der Kunst unterrichtet. Briefe von Rom über Wien. Eine Kupferstichsendung des Carnevals von Graf Mörner, schwedischem Offizier. Das 14. Capitel an Professor Riemer. Mancherley anderes expedirt und vorbereitet. Mittag zu vieren. Blieb nachher für mich; auf dem Schloß La petite ville aufgeführt. Manuscripte durchgesehen u.s.w.

7. Erste Bogen von Knebels Vorrede zum Lucrez. Nebenstehende Expeditionen und verschiedenes andere: Herrn von Knebel, Rücksendung der Bogen. An Wegebauinspector Götze, Verordnung wegen der Treibkasten. An Professor Güldenapfel, nach dem Concept. Wesselhöfts Druckerey zwölfter Bogen. Geh. Legationsrath Büchler zu Frankfurt a. M., über Syghens Chronik und Probedruck von dem Taufbecken.[25] – Die Brieftasche an Herrn Roussel durch Rehbein. Herr Beresford, ein Amerikaner aus der Gegend von Boston. War schon einmal hier gewesen; dießmal kam er von Berlin. Mittag zu vieren. Die Kinder kamen von der Schlittenfahrt nach Belvedere zurück. Über das gestrige französische Schauspiel: Die französischen Kleinstädter, und die heutige Luftfahrt. Blieb für mich. Beschäftigte mich mit den Carlsbader Mineralien, mit der Redaction kleiner Gedichte und der Vorbereitung litterarischer Arbeiten.

8. Serenissimo Promemoria. Infusionsthierchen und andere Dinge. Schreiben an David Knoll concipirt, mundirt und das Mineralienkästchen gepackt. Mittag zu vieren. Brief von Dominicus von Rossetti wegen Winkelmanns Monument. Abends für mich. Recension von Decandolle und Sprengels Grundzüge der Wissenschaftlichen Pflanzenkunde. Früh Besuch von Roussel.

9. Sendung von Winkelmanns letzter Lebenswoche von Rosetti, ingleichen Sendung von Brouillots Monogrammen. Verschiedenes dictirt und entworfen. Um zwölf Uhr Herr von Dürckheim, welcher bis 1 1/2 blieb. Mit Hofrath Meyer die nächsten Geschäfte. Nach Tische besonders über Steindruck. Blieb derselbe bis 5 Uhr. Um 6 Uhr Coudray, blieb bis 1/2 9 Uhr. Wilbrands Recension. – Ein Kästchen an David Knoll [26] mit Mineralien, adressirt an Postmeister Gruner zu Johanngeorgenstadt. An Professor Posselt die Carlsruher Zeitung.

10. Einiges concipirt und mundirt. Damit fortgefahren. Die letzten Bogen zum neuen Stücke Kunst und Alterthum ajustirt. Brief von Tischbein mit einer Vasenzeichnung. Mittag zu vieren. Nach Tisch das Kind. Abends Professor Riemer. Einiges der Wanderjahre behandelt; auch zahme Xenien mitgetheilt. – An die Wesselhöftische Druckerey den 14. Revisionsbogen. An Herrn Geheimen Staatsrath Schultz nach Berlin.

11. Harzreise ausgelegt von Dr. Kannegießer zu Prenzlau. Mittag Professor Riemer und Frau, Dr. Rehbein. Abends für mich. Brief von Frau von Brentano zu Frankfurt, ingleichen von Dr. Neuberger.

12. Nachricht von Obermedicinalrath von Froriep wegen der Oßmannstedter Grabstätte. Geologische Durchschnitte von ebendemselben. Manuscript zu den Wanderjahren für Jena bereitet. Kannegießers Harzreise durchgesehen. Der Amerikaner nahm Abschied, Namens Beresford. Mittag zu dreyen. Nach Tische einige Kupfer reponirt. Abends für mich. Zeitungen. Zahme Xenien u.s.w.

13. Einiges an den zahmen Xenien. Graf Carmagnola noch einmal, Mittag zu zwey. Nach Tische Nala. Sodann das Kind. Hofrath Meyer wegen [27] der Müllerischen neuen Steinplatte. Abends für mich. Botanische Zeitung, dritter Jahrgang.

14. Graf Carmagnola abgeschlossen. Expeditionen wegen der botanischen Angelegenheit. Im Garten. Mittags mit Ulriken allein. Nach Tische Canzler von Müller. Medaille von Kircheisen, Frankfurter Monument. Gräfin Julie Egloffstein. Hofrath Meyer. Abends für mich. Monument Joh. Mich. Georgs, Erlangen 1797. Nach Tische hatte auch Rentamtmann Müller zugesprochen. – Rentamtmann Müller erhielt seine Verordnung persönlich.

15. Zahme Xenien. Nebenstehende Expeditionen: An Färber nach Jena autorisirte Zettel zurück. An Professor Kosegarten orientalische Münze. An Hofrath Voigt, Verordnungen wegen der neusten botanischen Angelegenheiten nebst Brief. An Götze, Verordnung wegen der Rouleaux auf das neue Glashaus. – Kamen von Jena Revisionsbogen 15 und 16. Im Garten. Mittag zu dreyen. Nach Tische Fräulein Schopenhauer. Abends Hofrath Meyer; die nächsten Geschäfte besprochen.

16. Nebenstehende Expeditionen: Belzoni, französisch, an Bran. An Posselt Starks meteorologisches Jahrbuch von 1818 und 1819, meteorologische Tabelle von Januar zurück. Wesselhöfts Druckerey Revisionsbogen 15 und 16. Rentamtmann [28] Müller autorisirte Quittung zur dießjährigen Rechnung. An Carl Müglich nach Tübingen. An Herrn Frommann Revisionsbogen 15 und 16 mit genugsamen Manuscript. – Erhielt die Vorarbeiten zu dem neuen Etat der Oberaufsichtlichen Geschäfte durch meinen Sohn. Obermedicinalrath von Froriep wegen der geologischen Karte. Im Garten. Kleine Gedichte. Mittags zu drey. Nach Tische mit Ottilien. Abends Professor Riemer, Coudray und Meyer.

17. Verschiedenes expedirt und vorgearbeitet: Rentamtmann Müller, Jena, wegen der Starkischen Interessen. Lenz, wegen einiger Bücher. – Der 17. Revisionsbogen kam an, ingleichen das 2. Buch des von Knebelischen Auszugs des Lucrezischen Gedichts. Nicht weniger von Hofrath Voigt die übrigen getrockneten Pflanzen von der Mellville- Insel. Kefersteins geologische Karte und ihre Färbung durchgedacht. Mittheilung deßhalb von Froriep. Voigts Betrachtung über den Titel: Beyträge zur Optik. Revision des 17. Bogens. Mittag zu dreyen. Nach Tische im Garten. Abends Sendung von David Heß aus Zürich. Sodann Hofrath Meyer; mit demselben diese Angelegenheit verfolgt.

18. Nebenstehende Expeditionen: Herrn von Froriep, wegen der geologischen Karte. Herrn von Knebel, Rücksendung der Epitome des zweyten Lucrezischen [29] Buches. – Zu Kunst und Alterthum. Stammbüchlein für Schlossers. Hofmedicus Rehbein wegen des Bildes von Brée. Überlegung der geologischen Karte. Tabelle der Farben. Mittags Generalsuperintendent D. Röhr. Nach Tische Gräfin Lina Egloffstein. Abends Hofrath Meyer, sodann der Canzlar. Über die neu beabsichtigte Wittwencaffe gesprochen.

19. Auszug aus der Ilias, zu den ersten neun Gesängen die Gleichnisse ausführlicher nachgetragen, Beschäftigung für den ganzen Morgen. Mittag zu drey. Ottilie stand Gevatter. Nach Tische mit meinem Sohne. Für mich. Zahme Xenien. Anderes auf morgen vorbereitet.

20. Zahme Xenien mundirt. Auszug aus der Ilias supplirt. Kupferstecher Starke, wegen dem Illuminiren der geologischen Karte. Den Auszug der Ilias geheftet; Umsicht nach neuer Arbeit. Mittag zu vieren. Die Zeichnungen vom Prinzen von Neuwied auf ein Billet von Froriep an Serenissimum gesendet. Abends Professor Riemer, durchgegangen das Gemälde nach Raphael von Longhi: Die Vermählung Josephs mit der Maria.

21. An dem Auszug bei Ilias corrigirt und denselben verschiedentlich mit dem Original verglichen. Mittag zu vieren. Über die ersten Aushängebogen, welche gestern Abend vorgelesen [30] worden, verschiedenes gesprochen. Abends Hofrath Meyer. Englische neueste Litterarberichte. Tagebücher aus Italien.

22. Das sechzehnte Capitel zu den Wanderjahren schematisirt, ingleichen das siebzehnte. Kupferstecher Starke mit der geognostischen Karte. Hofmedicus Rehbein, wegen der Absendung der Büste an die Großherzogin. Rath Vulpius, wegen der academischen Bibliothek. Ottilie wegen Frau von Dürckheim. Mittag zu vieren. Brief von Staatsrath Schultz in Berlin. Die Vögel und Thiere des Prinzen von Neuwied angesehen. Abends Hofrath Meyer und Oberbaudirector Coudray, den Bonanni über die Peterskirche betrachtet und besprochen. Nachts für mich; die Antwort auf den Schultzischen Brief vorbereitet. – An Baurath Steiner, wegen des Thurmbaues.

23. Icones Plantarum sponte in China nascentium. Meyersche Schrift die Kunstacademien betreffend durchgesehen. Antwort an Schultz bedacht. Kupferstiche nach Giulio Romano ausgelegt. Noch einiges am Homerischen Auszug supplirt. Mittag zu vieren. Nach Tische Bilderbuch für Walther. Abends Hofrath Meyer. Neue Zeitungen, obgedachten Aufsatz nochmals besprochen.

24. Wanderjahre, besonders das nußbraune Mädchen. Revisionsbogen 18. Hofrath Voigt gegen 11 Uhr. Die botanische Angelegenheit mit ihm durchgesprochen. [31] Einige Stunden für mich. Kam derselbe zu Tisch. Jenensia besprochen, auch Naturhistorisches. Die Froriepschen Vögel besehen, ingleichen die chinesischen Blumen. Hofrath Meyer. Landtägige Verhandlungen dürfen nicht öffentlich seyn, kleine mit dem Wochenblatt ausgegebene Pièce. –An Wesselhöft den Revisionsbogen 18.

25. Brief von Hüttner, wegen Ausbleiben meines Porträts, ingleichen wegen Howards Ehrengedächtniß. Einleitung dazu geschrieben. Schema zum nußbraunen Mädchen. Nebenstehende Expeditionen:An Herrn Legationsrath Büchler 600 Abdrücke des Taufbeckens nach Frankfurt a. M. Im Garten. Mittags Riemers und Hofmedicus Rehbein. Abends Hofrath Meyer, die Spinnerey durchgesprochen.

26. Nußbraunes Mädchen. Um 11 Uhr die jungen Herrschaften. Nachher obige Arbeit fortgesetzt. Mittag zu vieren. Jene Arbeit weiter betrachtet. Die Aushängebogen bis zum 13. incl. Abends Hofrath Meyer, sodann mein Sohn. Über die neusten revolutionären Zeitungen.

27. Wanderjahre, letztes Capitel. Kupferstecher Starke aus dem Industriecomptoir wegen der geognostischen Karte von Deutschland. Unzelmann und Frau, um Abschied zu nehmen. Nebenstehenden Brief auf ihren Wunsch geschrieben: Brief an[32] Herrn Hofrath Winkler nach Dresden. Mittag zu vieren. Nach Tische im Garten. War Rath Vulpius von Jena zurückgekommen und berichtete. Abends für mich, die morgenden nächsten Arbeiten durchgedacht und vorgearbeitet. Monthly Magazine wegen einiger Notizen von Weimar, Froriep gehörig. Kleine Gedichte.

28. Wanderjahre letztes Capitel. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Frommann, Manuscript von Kunst und Alterthum 3. Bandes 1. Heft bis pag. 104 des Drucks. An Herrn von Knebel, den Auszug des dritten Lucrezischen Buches zurück. An Herrn Bergrath Lenz, Patricität des Granits zurück. Serenissimo wegen verschiedener Puncte. – Großherzogliches Decret wegen dem Bau des Thorhauses. Körner von Jena, die Probe vom Jenaischen Flintglas vorzeigend und die astronomischen Instrumente erinnernd. Mittag zu vieren. Nachher im Garten. Abends Hofrath Meyer. Depeschen durch Conta.

29. Wanderjahre: Das nußbraune Mädchen. Revisionsbogen 19. Durch Walther den Dank an die Frau Gräfin Henkel. Mittag zu vieren. Nach Tische im Garten. Herr Canzlar von Müller, Landtagsresultate. Abends Hofrath Meyer, Aurora von Copacabana von Calderon.

30. Meyers Abhandlung über Steindruck. Wanderjahre: [33] Die pilgernde Thörin. Einige Briefe vorbereitet. Dr. Weller, wegen Bibliotheksangelegenheiten. Im Garten. Mittag zu vieren. Nach Tische im Garten. Kam Dr. Weller zurück. Die Angelegenheiten durchgesprochen. Abends Oberbaudirector Coudray, wegen des Thorhauses. Richardson, The new Vitruvius Britannicus. Ein Band vorzüglicher Kupferstiche von der Bibliothek. Falk sendete sein Büchlein: von dem Einen was in Gymnasien und Volksschulen Noth thut.

31. Einiges eingeschaltet in's nußbraune Mädchen. Briefe concipirt. Die Frau Großherzogin, Gräfin Henkel und Frau von Pogwisch. Nachher Hofrath Voigt, ingleichen Badeinspector, welche beyde zu Tische blieben. Mit ersterem die botanische Angelegenheit völlig durchgesprochen. Abends Hofrath Meyer und Professor Riemer; wir besprachen den Aufsatz über die Kunstacademien. Kamarupa war abgeschrieben und die dazu gehörigen Noten concipirt worden.

April

1. Entwurf des Reglements für die botanische Anstalt zu Jena und was dem anhängt. An Hofrath Meyer die Abhandlung für Berlin, der Verräther seiner selbst an Riemer. Um 11 Uhr Herr und Frau von Dürckheim. Sodann Professor [34] Güldenapfel, Dr. Weller und Vulpius; die Sommergeschäfte besprochen. Wegebauinspector Götze, die Einrichtung des botanischen Gartens behandelt. Blieb zu Tische, alte venetianische Historien und sonst. Mit dem Kinde beschäftigt. Abends Hofrath Meyer; später an den Wanderjahren corrigirt.

2. Die botanischen Expeditionen ferner concipirt, auch Brief nach Frankfurt. Den ganzen Morgen mit obigen Expeditionen zugebracht, sowohl Concepten als Munda. Johannes Falk von dem Einen. Mittag zu dreyen. Nach Tische Oberbaudirector Coudray, Absteckung des Thorgebäudes. Wanderjahre durchgesehen. Abends Hofrath Meyer. Dessen Berliner Abhandlung besprochen. Zeitungsnachrichten. Später für mich allein, nachgearbeitet und vorbereitet. – A n Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt a. M., die Sendung, welche Münderloh mitbringt, anzukündigen.

3. Verschiedene Vorbereitungen und Munda. Brief an von Preen mundirt. Sendung nach London, wegen Howards Ehrengedächtniß, abgeschlossen. Einiges an den Wanderjahren. Im Garten. Briefe mundirt. Mittag zu vieren. Nach Tische im Garten. Abends für mich. Nußbraunes Mädchen. Mit meinem Sohne einiges über das 11. Capitel der Wanderjahre.

4. Nebenstehende Expeditionen: Nach Jena an Färber [35] die Pflanzen von der Mellville-Insel. Paquet an Herrn Hofrath Voigt, dessen Inhalt in den Acten verzeichnet worden; hinzugefügt war eine nochmalige Saamensendung von Paris. An Doctor Bran eine englische Broschüre. An Wesselhöft den 20. Revisionsbogen. An Professor Posselt die letzten meteorologischen Witterungstabellen. An Dr. Weller verschiedenes die Bibliothek betreffend. An Herrn Cammerherrn von Preen nach Rostock. An Hüttner in London, Kamarupa. – Im Garten. Besuchte mich Herr Genast und kündigte die Niederkunft seiner Schwiegertochter an. Im Garten. Mittag zu vieren. Nach Tische abermals im Garten. Abends Hofrath Meyer, welcher bald weg ging. Oberbaudirector Coudray, von Jena kommend, Castrum doloris des Feldmarschall Schwarzenberg, pathologische Zeichnung von Hofrath Fuchs bringend. Später der Wolkenbote. Unterhaltung mit meinem Sohn über die Partheyenwuth.

5. Mehrere Expeditionen vorbereitet. Briefe concipirt. Mittag zu vieren. War angekommen: Zaupers Grundzüge zu einer deutschen theoretisch-practischen Poetik. Betrachtungen über dieselbe. Zeitungsnachrichten vom Vordringen der Österreicher gegen Neapel. Abends Hofrath Meyer, über Schweizer Sitten und Costüme. Später das Zauperische Werk näher betrachtet.

[36] 6. Nebenstehende Expeditionen: An Rentamtmann Müller 150 Thlr. nach Jena. An Herrn Canzler von Müller Hauptmann Landolts Leben. An Herrn Geh. Cammerrath Stichling Jenaischen Rechnungsextract. Hofrath Eichstädt mit der Recension im Manuscript. Färber autorisirte Quittungen. – Brief an Zauper nach Pilsen. An Frau Brentano nach Frankfurt a. M. Bilance des Etats der Museen. Mittag zu vieren. Gegen Abend Professor Riemer. Später Ottilie, sodann Ulrike.

7. Das 16. und 17. Capitel der Wanderjahre schematisirt. Briefe concipirt und mundirt: An Major von Knebel das Schema des vierten Buchs des Lucrez zurück. Brief von Herrn von Schreibers. Mittag zu vieren. Ältere Manuscripte durchgesehen. Nach Tisch im Garten Oeconomica und anderes. Abends Hofrath Meyer; Abschrift der Abhandlung über den Steindruck vorgelesen. Die Oper: Der Graf von Gleichen durchgesehen und durchgedacht.

8. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Professor Zauper nach Pilsen, mit einem Maskenzuge. Herrn Professor Güldenapfel. Herrn Frommann, abgedrucktes Manuscript der Wanderjahre, frisches zu Kunst und Alterthum. – Etatstabelle. Im Garten. Mittag zu vieren. Herrnhuter-Epistel. Festgedicht in demselbigen [37] Tone. Im Garten. Mit der Familie. Abends Hofrath Meyer. Einiges Interessante in der eleganten Zeitung.

9. Schema zum Bericht wegen der Güldenapfelschen Caution. Rechnungssache bey der Oberaufsicht theils für mich, theils mit meinem Sohne besprochen. Walthers Geburtstag gefeyert. Im Garten. Mittag zu vieren. Im Garten, wo die Kinder spielten. Abends Hofrath Meyer. Sendung von Dorow durchgegangen. Zeitungen die Neapolitanischen Angelegenheiten betreffend.

10. Einige Schemata zu den nächsten Arbeiten. Im Garten, die neuen Blumenbeete eingerichtet. Die Abschrift der Abhandlung über die Lithographie vollendet. Mittag zu vieren. Nach Tische im Garten. Verschiedenes angeordnet und vorbereitet. Früh mit Kupferstecher Müller die Kefersteinsche Karte besprochen, ingleichen mit Dr. Bartholomäi die Grabesstätte in Oßmannstedt. Abends Oberbaudirector Coudray; alte und neue Verhältnisse durchgesprochen, ingleichen das Werkchen Zaupers beherzigt.

11. Nebenstehende Expeditionen: Sendung an Wesselhöft, abgedrucktes Manuscript bis Fol. 90 incl., neues Manuscript von Fol. 218 bis 252, Revisionsbogen Nr. 21. An Professor Riemer die pilgernde Thörin. An Hofrath Meyer den Aufsatz über den Steindruck. Die Hauptjahresrechnung [38] an die Cammer. – Kräuters Abschriften von Güldenapfels Bericht. Mit John Schema zum nächsten morphologischen Hefte. Mittag zu vieren. Nach Tische im Garten. Fingen die Zimmerleute den Verschlag an um den Bauplatz. Abends allein. Das Tagebuch der zwey Feldzüge durchgelesen. Fortsetzung des morphologischen Schemas.

12. Früh an den morphologischen Schemas gearbeitet. Ferner das vorräthige Naturwissenschaftliche betrachtet. Purkinje wieder vorgenommen und anderes dahin Einschlagende. Im Garten. Mittag zu vieren. Im Garten. Abends Riemer, Oberbaudirector Coudray, Hofrath Meyer und zuletzt der Canzlar. Kam eine Rolle von Seebeck an.

13. Nebenstehende Expeditionen: An Färber nach Jena die Zeichnung des Hermaphroditen für Hofrath Fuchs, die meteorologische Tabelle für Professor Posselt, den Seebeckischen Aufsatz für Major von Knebel. An Götze nach Jena; diese Sendung ist unter dem heutigen Dato in den Acten ersichtlich. An Herrn Hofrath Voigt deßgleichen, beydes die neue Einrichtung bey dem botanischen Garten betreffend. An Professor Hegel nach Berlin, nach Concept. An Frau von Brentano nach Frankfurt a. M., wegen des Oßmannstedter Grabmals. – Herr Geh. Legationsrath Conta, wegen einer Medaille von [39] Serenissimo intentionirt. Im Garten. Hofrath Meyer. Den Erdkasten einzurichten angefangen. Mittag zu vieren. Das zunächst Vorzunehmende, besonders Naturwissenschaft durchgedacht. Seebecks Abhandlung über die Wärme im prismatischen Sonnenbilde. Abends Canzler von Müller, Geh. Cammerrath Stichling. Jener hatte seinen Geburtstag gefeyert; dieser brachte Nachricht von Jenaischen Verhältnissen.

14. Auszug aus dem Kupferstichcataloge der nächsten Leipziger Auction. Seebecks Abhandlung über ungleiche Wärme im prismatischen Sonnenbilde. Purkinje's Tafel an Schwerdgeburth. Überlegung des nächsten Heftes zur Naturwissenschaft. Nach 12 Uhr Professor Riemer. Einige Manuscripte mit ihm durchgegangen. Blieb derselbe zu Tische. Der Erdkasten im Garten ward angefangen. Im Garten. War früh Regierungsrath Schmidt dagewesen. Die kleinen Partituren an Eberwein gesendet.

15. Das 16. Capitel der Wanderjahre Kräutern dictirt. Das Meyersche Manuscript Berliner Museen- Sammlungen betreffend von John beendigt. Besuchte mich der jüngere Frommann, Abschied zu nehmen, indem er nach Frankfurt in die Andreäsche Buchhandlung geht. Kamen die fürstliche junge Familie zum Frühstück. Serenissimus kamen dazu. Mittag für uns. Nach Tische mit Ottilien. [40] Abends Hofrath Meyer. Nachrichten von Corfu durch einen französischen Offizier. – Der 22. Bogen Wanderjahre an Wesselhöft.

16. Aufträge zu der nächsten Leipziger Kupferstich – Auction. 16. und 17. Capitel der Wanderjahre. Einige Briefe. Der Wiener Baumeister ...... Herr und Frau von Dürckheim. Mittag zu dreyen. Professor Riemer, einiges Manuscript durchgegangen. Hofrath Meyer. Abends große Gesellschaft von jungen Leuten. Sendung von Perthes.

17. Die Sendung eröffnet, durchgesehen und eingetragen. Mehrere Expeditionen für morgen und die nächsten Tage. Einiges an den Wanderjahren. Vorbereitung zum Texte des lithographischen Heftes. Deßhalb Winkelmann und Kunst und Alterthum vorgenommen. Den Steindruck der Donau-Ansichten collationirt. Nebenstehende Expeditionen ausgefertigt. Mittag zu dreyen. Abends Hofrath Meyer, die Hamburger Steindrücke durchgesehen.

18. Bericht an den Großherzog K. H. wegen des herauszugebenden lithographischen Heftes. Die vier Puncte des erläuternden Textes in erster Anlage dictirt. Schrön von Jena kam, für die Zulage zu danken. Dictirt' ich einen Aufsatz wegen Beobachtung der atmosphärischen Meteore. Eine Quittung von 50 Thlr. autorisirt für Professor [41] Müller zum nächsten lithographischen Hefte. Mittag zu vieren. Nach Tische mancherley vorbereitet. Gegen Abend Hofrath Meyer. Sendung von Frankfurt von Willemers und Schlossers. Spanische Lieder. – An Frommann in Jena. An Dr. Körner, ebendaselbst.An Proclamator Weigel in Leipzig. An Oberconsistorialrath Mosengeil in Meiningen, mit einer Rolle in schwarzem Wachstuch.

19. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Bergrath Lenz, Briefe zurückgesendet. An Professor Posselt, wegen Beachtung der Meteore. An Professor Döbereiner, wegen einiger zu probierenden Wasserflaschen und dem galvanischen Magnetismus. An Serenissimum, nach dem Concept. – Brief an Tischbein dictirt. Abschrift des 16. Capitels. Inmittelst den 23. Bogen der Wanderjahre erhalten, an Riemern mitgetheilt. Mittag zu dreyen. Abends Hofrath Meyer, den Druckbogen zu dem lithographischen Heft besprochen. NB. War deßwegen Buchdrucker Albrecht bey mir gewesen. Oberbaudirector Coudray und Hofmedicus Rehbein, eine Sendung bringend von Schweigger.

20. Brief an Tischbein mundirt, manches vorbereitet. Im Garten. Herr Canzlar von Müller. Mehrere Pflanzen. Die Kinder Eyer suchend. Hofrath Meyer, der eine Nachricht aus der Schweiz brachte. [42] Mittag zu dreyen. Einige neue Gedichte aus dem Buche des Paradieses. Im Garten. Abends Professor Riemer und Hofrath Meyer. Die Frankfurter Nachricht aus dem dreißigjährigen Kriege gelesen. – An Serenissimum eine Sendung.

21. Wanderjahre 16. Capitel. Lithographie Tab. 4, Ansicht des Capitols. Schema zum Bericht wegen Güldenapfels Caution vom Herrn Canzler zurück. Übersetzung der sämmtlichen Proclamationen des Alexander Ypsilanti. Professor Uckert. Nebenstehende Expeditionen: An Cammercalculator Wölffel jun., wegen 300 Thlr. aus der Schatulle zu erhalten. Wesselhöfts Druckerey Revisionsbogen 23 und 24. – Mittag zu vieren; war der Badeinspector gegenwärtig. Nach Tische im Garten. Das obere und untere Zimmer des Gartenhauses nach der Straße zu in Reinlichkeit und Ordnung gebracht. Abends Hofrath Meyer, Hofmedicus Rehbein, späterhin August; über die Resultate der landtägigen Verhandlungen.

22. Die Kaiserkronen blühten aus. Im Garten für weitere Reinlichkeit gesorgt. Nebenstehende Expeditionen: An die Wesselhöftsche Druckerey Manuscript, Wilhelm Meisters Wanderjahre, Fol. 252 bis 272 incl. An Herrn Hofmaler Tischbein nach Eutin. – Gläser ausgepackt. Professor Müller wegen des Steindruckheftes. [43] Einiges zur Erklärung desselben dictirt. Briefe und Vorarbeiten. Mittag Professor Riemer. Nach Tische mit demselben über verschiedenes Litterarisches gesprochen. Im Garten. Im Gartenhause Ordnung herzustellen fortgefahren. Abends Hofrath Meyer.

23. Den ersten Spargel gestochen. Das siebzehnte Capitel der Wanderjahre. Den Bericht wegen Güldenapfels Caution John dictirt. Der Buchdrucker Albrecht wegen Text zum lithographischen Hefte. Dr. Weller. Im Garten. Derselbe zu Mittag. Nach Tische im Garten. Die Mineraliensammlung, besonders die Versteinerungen betrachtet. Abends Hofrath Meyer, sodann Hofrath Voigt von Belvedere kommend. – An Rath Dr. Schlosser, an Geh. Rath von Willemer, Frankfurt a. M., zwey Rollen mit meinem Porträt. An Sulpiz Boisserée nach Stuttgardt.

24. Revision verschiedener Concepte. Feyertage der Jenaischen Academie ausgezogen. Im Garten. Verordnungen nach Jena. Bergrath Voigt. Mittag zu vieren. Im Gartenhaus die Versteinerungen betrachtet. Fräulein Adele wegen einiger Zeichnungen. Späterhin ein Sohn von Buttmann in Berlin und ein Aufseher von Schulpforte, von Hofrath Meyer eingeführt.

25. Fräulein Adele Schopenhauer die antiquarische[44] Zeichnung. Einiges am Text zum 1. lithographischen Heft gearbeitet. Munda des Berichts wegen Güldenapfels Caution. Mittag zu vieren. Viel im Garten. Abends Rehbein, Hofrath Meyer. War der Kreuzbrunnen angekommen und zugleich ein Kästchen Mineralien von Marienbad. Nicht weniger durch Obrist von Wimpfen eine Boisseréesche Sendung von Stuttgardt. NB. Waren früh Morgens die jungen Herrschaften bey mir gewesen. Nachher Canzler von Müller mit Grafen Egloffstein. – Verordnungen an Rentamtmann Lange und Bibliothekar Güldenapfel, wegen Remuneration der außerordentlichen Arbeiten von Michael 1820 bis Ostern 1821. Geh. Legationsrath Conta Novissima zurück. Professor Riemer, einiges zu den Wanderjahren.

26. Nebenstehende Expeditionen, nachdem ich früh 8 Uhr in Belvedere gewesen und den Aurikelflor betrachtet hatte: Bericht an Serenissimos Gothanum et Vinariensem, wegen Güldenapfelscher Caution; beydes an Conta. Herrn Canzler von Müller, Sendung für Dürckheims, Promemoria wegen Riemer, einiges zurückgesendet. Serenissimo, Promemoria nach dem Concept. An Wesselhöfts Druckerey nach Jena den 25. Revisionsbogen. Herrn Hofrath Döbereiner, die aus Berlin und Halle von Seebeck[45] und Schweigger angekommenen Papiere und Apparate auf Electromagnetismus bezüglich. – Sonst noch mancherley in Ordnung gebracht. Professor Müller wegen Überschrift der Pinacothek. Mittag zu vieren. Nach Tische im Garten. Abends Gebrüder Credner, Stud. Theol., aus Gotha, bringend eine Sendung aus Breslau: Pflanzenkunde der Vorwelt von Rhode und Heidnische Antiquitäten von Büsching. Hofrath Meyer. Professor Riemer. Das 17. Capitel der Wanderjahre durchgesprochen. Brief vom Grafen Brühl, einen Prolog zu Eröffnung des Schauspielhauses verlangt.

27. Schema zum Prolog für Berlin. Concept des Briefs an Grafen Brühl. Weitere Überlegung dieses Geschäftes. Einiges an der Ausführung gearbeitet. Im Garten. Mittag zu vieren. Betrachtung über den Prolog. Abends Geh. Rath von Einsiedel. Hofrath Meyer, Coudray und Rehbein.

28. Fortgefahren am Prolog. Aushängebogen von den Wanderjahren bis 21, Revisionsbogen Nr. 8 von Kunst und Alterthum an Hofrath Meyer. Erhielt den Druckerstock von Ermer. Sendete denselben nach Jena mit Manuscript von Fol. 272 bis 278 incl. Ferner: Wo stickt der Verräther von Fol. 1 bis 34 incl. Geh. Rath Einsiedel mit den Württembergischen Herren. Rath Helbig wegen [46] meteorischer Angelegenheiten. Prolog fortgesetzt. Rameau's Neffe an Herrn von Einsiedel. Mittag zu vieren. Nach Tisch den Prolog gefördert. Abends Hofrath Meyer, den Knebelschen Lucrez betrachtet. – An die Wesselhöftsche Druckerey nebenstehendes Manuscript und Druckerstock. An Rath Helbig die Verordnung vom 19. April an Posselt, wegen Beachtung der Meteore.

29. Zum frühsten den Prolog, die zweyte Abtheilung fortgesetzt. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Staatsrath Schultz den Meyerschen Aufsatz über die Berliner Museen. An Madame Frommann Wachstuchrolle mit meinem Porträt. – Umgeschriebener Brief an Graf Brühl. In Westen aufsteigende Gewitter. Mittag zu vieren. Im Garten. Den Prolog bedacht. Fräulein Münchhausen und Thon bey Ulriken. Während dem Regen im Gartenhause. Abends Hofrath Meyer und August.

30. Die zweyte Abtheilung des Prologs zu Stande gebracht. Mundum desselben. Darauf bezügliche Bemerkungen. Professor ......, ehemals in St. Petersburg, jetzt in Tharandt. Am Prolog ferner redigirt. Mittag zu vieren. Das Gewitter wiederholte sich. Abends Professor Riemer; die Erklärung des Steindruckheftes durchgegangen, griechische und lateinische Sprüche. Hofrath Meyer; einiges aus der politischen und litterarischen [47] Welt. – Herrn Grafen von Brühl, Zusage wegen des Prologs.

Mai

1. Nebenstehende Expeditionen: An Kaufmann Schmidt Assignation nach Leipzig an Frege. Ingleichen Avisbrief. – Vorbereitung zum Näheren. Prolog für Berlin weiter mundirt und eingerichtet. Die Bemerkungen dazu nochmals durchdictirt. Die erste Abtheilung so wie den Aufsatz über Steindruck an Riemer. Einige Ordnung in das Miscellan-Kupfer-Portefeuille. Die meteorologische Tabelle durch Kräuter an Helbig. Mittag zu vieren. Am Prolog weiter geschrieben. Abends Oberbaudirector Coudray, Hofrath Meyer, späterhin Canzlar von Müller.

2. Nebenstehende Expeditionen: An Färbern nach Jena, eingeschlossen an Lenz, Gestattung eines neuen Schrankes. An Voigt autorisirte Quittungen.An Wesselhöft 8. Bogen Kunst und Alterthum 3. Bandes 1. Heft. An Cammerdiener Buttstädt nach Gotha 27 Thlr. Cassegeld für einen geschnittenen Stein. – Vorbereitete Sendung nach Berlin für morgen. Dem Buchdrucker Albrecht das Manuscript zu dem 1. lithographischen Heft. Fortgesetzte Bemühungen am Prolog. Mittag zu dreyen. Ottilie war nicht wohl. Nachmittag starkes, weit umherziehendes [48] Gewitter. Abends Professor Riemer. Hofrath Meyer. Die erste Abtheilung des Prologs durchgegangen. Griechische und lateinische Sittensprüche.

3. Die Donau-Ansichten, das gute Exemplar, auf die Bibliothek, das geringere auf die Staatscanzley zum Zurücksenden. Nebenstehende Expeditionen: An Grafen Brühl in Berlin, erste Abtheilung des Prologs und der Anmerkungen. Herrn Frommann den 26., vermißten Revisionsbogen der Wanderjahre, Überlassung der Revision der letzten Bogen. Communicat an Großherzogliche Cammer, wegen der Hauptrechnung. Deßgleichen an Wölffel jun. – Die Gläschen der chemisch untersuchten Pflanzenextracte vorgesucht. Den 27. und 28. Revisionsbogen der Wanderjahre erhalten. Briefe von Kosegarten und Körner. Mittags zu dreyen. Nach Tische im Garten. NB. früh waren bey mir gewesen: Herr Bredt einen jungen Ternaux von Paris nach Halle bringend. Sendung von Alexander von Humboldt. Abends Hofrath Meyer, Canzlar von Müller, eine Abtheilung der Wanderjahre wiederbringend. Auch war gegen Mittag die Copie der Gräfin Egloffstein von Rubens Kindern angekommen.

4. Blumenblätter mit Spiritus Vini übergossen. Geld versendet. Zum letzten Bogen zu Kunst [49] und Alterthum Manuscript von Meyern mundirt. Des Grafen Morner römisches Carneval betrachtet. Zahme Xenien zu den letzten Seiten des neusten Stückes. Mittag zu dreyen. Fortsetzung der morgentlichen Arbeiten. Abends Hofrath Meyer und Professor Riemer. Die Sendung nach Berlin, nicht weniger der Aufsatz über Lithographie durchgesprochen.

5. Briefe concipirt. Nebenstehende Expeditionen:Herrn Grafen Brühl, Excellenz, nach Berlin, die zweyte Abtheilung des Prologs und einige Bemerkungen. Herrn Hofrath Meyer, wegen Manuscripts für Frommann. – Geh. Hofrath Kirms nach Frankenhausen gehend. Herr von Schreibers benachrichtigt von Wien, daß eine Sendung abgegangen sey. Rom, Römer und Römerinnen von Wilhelm Müller. Mittag zu dreyen. Nach Tische die Beschreibung von Batavia mit bunten Kupfern. Hofrath Meyer. Einiges zu den nächsten auszufertigenden Drucksachen.

6. Prolog für Berlin. Munda für Jena. In der Bibliothek beschäftigte sich Kräuter. Frommann von Jena. Verhandlungen über die nächsten Druckschriften. Blieb zu Tische mit Frau und Herrn Professor Riemer und Hofrath Meyer. Einiges critisch durchgegangen.

7. Abermaliges Mundum für Berlin. Kam ein Brief von Grafen Brühl. Früh Lenardo's Rede [50] dictirt. Die jungen Herrschaften betrachteten die Boisseréeschen Steindrucke. Graf Grünne, niederländischer Bundestags – Gesandte in Frankfurt. Mittag zu vieren. Nach Tische die Rede corrigirt. Abends zufällig Wilhelm Meister zur Hand genommen.

8. Die gestrige Arbeit fortgesetzt. Mundum der Schlußrede. Hofrath Meyer supplirte an dem Aufsatz über Lithographie. Mit Professor Riemer das letzte Capitel durchgegangen. Expedition nach Jena: An Herrn Frommann Sendung, siehe Concept Fol. 15 der dießjährigen Correspondenz, durch einen Boten. Riemer speiste mit uns. Nach Tische Gräfin Julie von Egloffstein, über Kunstgegenstände sich unterhaltend. Abends allein. Später mit August die Eröffnung des neuen Schauspielhauses zu Berlin besprechend.

9. Kam das Frommannsche Recepisse wegen richtiger Abgabe des durch den gestrigen Expressen nach Jena gebrachten Manuscripts an. Abschrift des Prologs, so weit er gediehen. Einzelne Notata ajustirt und zusammengeschrieben. Mittag zu vieren. Nach Tische Portefeuille durchgesehen. Abends Oberbaudirector Coudray, die Thüre für die Jenaische academische Bibliothek bringend. Über verschiedenes Architektonische und Wegebauwesen gesprochen. – An Wesselhöft abermals eine Sendung, abgedrucktes Manuscript [51] III. Band 1. Stück, frisches III. Band 2. Stück, Fol. 27 bis 40 incl. (Beydes zu Kunst und Alterthum.) An Grafen Brühl ein Pensum des Prologs.

10. Abschluß des Prologs für Berlin. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Cammerrath Stichling, Promemoria wegen Compters Logis. An Schubarth nach Breslau. Die Jenaischen Rechnungen an Großherzogliche Cammer. – Kamen die angekündigten Sendungen: 1. Raabische Copien nach den Tänzerinnen zu Pompeji; 2. Wollenmesser von Schreibers; 3. Kupfer aus der Leipziger Auction. Herr Geh. Legationsrath Conta wegen der kleinem Medaille. Mittag zu vieren. Nach Tische die angekommenen Kupferwerke und Kunstgegenstände betrachtet. Kam die Aquatinta des Berliner Theaters. Dasselbige später mit Hofrath Meyer. Abends für mich Wilhelm Meisters Lehrjahre.

11. Brief an Grafen Brühl concipirt. Denselben so mundirt. So wie den Schluß des Prologs. Die morgende Sendung vorbereitet. Im Garten. Das Mundum des Prologs für mich beendigt. Das gestern angekommene geologische Blatt angesehen und überdacht. Mittag zu vieren. Nach Tische Gräfin Julie von Egloffstein; mit ihr die neuangekommenen Kupfer und Herkulanischen Bilder durchgesehen. Geh. Legationsrath Conta wegen [52] der kleinem Medaille. Abends Hofrath Meyer. Späterhin für mich. Die nächsten Arbeiten durchgedacht.

12. Nebenstehende Expeditionen: Brief an Grafen Brühl nach Berlin, den Schluß des Prologs. Brief an Kosegarten zu Jena wegen des ägyptischen Werkes. Rolle an Dr. Weller zu Jena, Zeichnung zur Gatterthüre in der academischen Bibliothek.Herrn Staatsrath Schultz nach Berlin, Nachricht von den eingegangenen Raabischen Gemälden.Herrn Dr. Keferstein nach Halle, wegen feiner Geognosie von Deutschland. Herrn Justus Perthes, nach Leipzig auf die Messe gesendet, Dank für dessen Steindrücke und sonst. – Manuscript zum nächsten Heft der Naturwissenschaft. Einige Briefe dictirt. Mittag zu vieren. Nach Tische Kupfer einrangirt. Mit Hofrath Meyer über das Frankfurter Monument. Vergleichung der Raabischen Malereyen mit dem Herkulanischen Kupferwerke. Sodann für mich. Nachts eine Stafette vom Grafen Brühl, zugleich Brief von Zeltern.

13. Antwort an den Grafen Brühl per Stafette, mit den gewünschten Abänderungen des Prologs. Verschiedenes concipirt und mundirt. Serenissimus, von Ihro vorseyenden Reise und sonstigen Dingen sprechend. Professor Riemer, die ersten Gesänge des Auszugs der Ilias durchgegangen. [53] Blieb derselbe zu Tische. Man besah die Raabischen Bilder nach den Herkulanischen Alterthümern, die Centauren und Tänzerinnen. Hofrath Meyer; nachher Canzler von Müller, über das Frankfurter Monument sprechend, ferner über die abgeschlossenen landtäglichen Verhandlungen. – Stafette an Grafen Brühl früh 10 Uhr abgegangen, nebst einem beygelegten Brief an Zelter.

14. Verschiedenes von Briefen concipirt, mundirt zu nächstem Mittwoch. Auszug aus Purkinje durchgesehen, einiges reinlicher geschrieben. Ingleichen die ersten Gesänge der Ilias durchgesehen. Die jungen Herrschaften 1/2 12 Uhr bis nach 1 Uhr. Durch Herrn Canzler von Müller die Ankündigung des Frankfurter Monuments. Mittag zu vieren. Sendung von Mayland durch Serenissimum, Briefe von Mylius und Cattaneo. Revision des Druckbogens der Weimarischen Pinakothek. Hofrath Meyer. Abends mehrere Aushängebogen von Jena.

15. Nebenstehende Expeditionen für die nächsten Posttage vorbereitet: Herrn Hofrath Döbereiner, wegen Reagentien. Herrn Wesselhöft, Auftrag wegen der Sternchen. Herrn Hofrath Voigt, Anfrage wegen der Lichtenbergischen Augenmücken.Herrn Alexander von Humboldt nach Paris, an Herrn Conta gegeben. An Herrn Dr. Neuburg, Dank für's Diplom, nach Frankfurt, beygeschlossen 3 Hefte Naturwissenschaft. [54] An Serenissimum ein Heft Bibliotheca italiana. – Hofrath Meyer mit zwey jungen Schweizern, Heß und ...... John fing die reine Abschrift des Prologs an. Mittag zu vieren. Nach Tische im Garten. Herr General von Seebach mit Tochter. Später Hofrath Meyer. Die Frau Großherzogin ließ sich auf morgen anmelden.

16. John fuhr am Mundum des Prologs fort. Ich beschäftigte mich mit Naturwissenschaft, besonders mit Kefersteins geognostischen Karten. Um halb 11 Uhr die Frau Großherzogin K. H. Der Professor Müller brachte Exemplare der Pinakothek und die Originale, auch ältere Abdrücke von Carstens Socrates. Professor Riemer; das 11. und 12. Buch der Ilias durchgesehen. Blieb zu Tische. Später Hofrath Meyer, die Pompejischen Gemälde zu beurtheilen. Kam ein Brief von Raabe aus Rom. Später für mich. Kam mein Sohn aus dem Schauspiel. Wenig zu referiren.

17. Ankündigung der Pinakothek. Einige Briefe concipirt. Die Abschrift des Prologs revidirt, einiges andere concipirt. Kefersteins Geognosie von Deutschland. Locate zum Illuminiren der Karte aufgesetzt. Mittag zu dreyen. Mein Sohn war auf Commission. Hofrath Meyer, die Raabischen Tänzerinnen zu beurtheilen. Abends Frankfurtisches Actenstück vom dreißigjährigen Kriege.

[55] 18. Einige Briefe concipirt. John mundirte. Nebenstehende Expeditionen: Prolog an die Erbgroßherzogin. Schein wegen des Belvederischen Tempels an den Erbgroßherzog. Die Herkulanischen Bilder an Serenissimum. – Hofrath Meyer recensirte die Herkulanischen Gemälde. Blieb zu Tische. Verhandlungen wegen des neuen Steindruckheftes. Hofrath Meyer hatte hiezu von der Bibliothek verschiedene Zeichnungen ausgesucht. Nach Tische Professor Riemer mit Nachrichten aus Jena. Blieb den Abend. Kam Herr Canzlar von Müller. Rücksprache wegen des Frankfurter Monuments.

19. Sendung von Jena. Döbereiners pneumatische Chemie 1. Theil, zugleich Reagentien und den vermißten Aufsatz über Pflanzenfarben. Gries Calderon 4. Band. Aufsatz wegen des Frankfurter Monuments. Nebenstehende Expeditionen: An Serenissimum, Boisserée's Brief wegen des farbigen Exemplars des Domwerkes. Herrn Canzler von Müller nebenbemerkten Aufsatz. Herrn Professor Riemer Wilhelm Meisters Lehrjahre für Madame Durand, ingleichen einiges Naturwissenschaftliche. Herrn Director Schreibers nach Wien. Herrn Geh. Staatsrath Schultz nach Berlin. – Ward eingepackt die Raabische Sendung. Herr Rath Helbig wegen des neusten Meteorologischen. Anfang des Calderonischen [56] Stücks: Die Tochter der Lust. Mittag zu vieren. Nach Tische auf Augusts Zimmer. Nachher Gräfin Lina Egloffstein, Graf und Gräfin Palffy auf morgen anmeldend. Das Calderonische Stück ausgelesen. Abends Hofrath Meyer, über das nächste Heft der Pinakothek.

20. Purkinje's Auszug S. 38. Betrachtungen über Analogieen zu den Chladnischen Versuchen. Einige Concepte. Um 11 Uhr Gräfin Lina Egloffstein. Sodann Graf und Gräfin Palffy. Canzler von Müller, wegen des Frankfurter Monumentes. Professor Riemer; einige Manuscripte durchgegangen. Um 2 Uhr Frau Professorin, Oberbaudirector Coudray. Sämmtlich zu Tische. Kupfer besehen. Abends Hofrath Meyer. Hüttnerische Berichte von London.

21. Aufsatz das Frankfurter Monument betreffend. Aufsatz revidirt und nochmals mundirt. Herr Oels, wegen der erwarteten Gemälde. Die jungen Herrschaften. Unterhaltung über die österreichischen Gäste. Sendung von Jena. Wanderjahre. Kunst und Alterthum III, 1. Glaser wegen des Majolikaschrankes. Brief von Schubarth aus Leipzig. Mittag zu vieren. Nach Tische Gräfin Julie Egloffstein; Kupfer besehen und besprochen. Hofrath Meyer. Entstehung der Reichsstadt Frankfurt a. M. von Fichard. – Herrn Professor Posselt nach Jena, wegen meteorologischen [57] Dingen. Herrn Dr. Gries, Dank für Calderons Tochter der Luft, Jena. Nach Erfurtan Raamann Weinbestellung.

22. Briefe concipirt. Verordnung wegen dem Diener Wolf an Wölffel. Den Aufsatz noch einmal mundirt, an Hofrath Meyer gesendet. Sendung für morgen vorbereitet. Die musikalische Unterhaltung für morgen bedacht. Erstes Exemplar von den Wanderjahren geheftet. Bey Tisch zu vieren; Unterhaltung über das Buch. Im Garten. Abends Oberbaudirector Coudray und Hofrath Meyer. Zeichnungen gemalter Scheiben von Cöln. Zeichnung zu einer Sommerdecoration des Gewächshauses. – Aufsatz wegen des Monuments an Canzlar von Müller.

23. Einige Concepte. Nebenstehende Expeditionen:An Wesselhöft nach Jena Manuscript zu Kunst und Alterthum III, 2. Revisionsbogen 7 ebendavon. An Carl Ernst Schubarth, inliegend ein Brief an Schultz. – Um 11 Uhr Concert. Gegenwärtig Graf Palffy und Gemahlin, Staatsminister von Fritsch und Gemahlin, die Gräfinnen Henkel, Fritsch und Egloffstein, Frau von Pogwisch pp. Unter Anführung von Eberwein Chöre; Moltke und ...... Flautenist. Madame Eberwein sang u.s.w. Mittag zu fünf: Professor Riemer war geblieben. Nach Tische gemalte Fensterscheiben. Im Garten. [58] Das Anstreichen und Reinigen des Gartenhauses war vollendet. Hofrath Meyer, Röhrs Palästina.

24. Einige briefliche Expeditionen: An Boisserée den Aufsatz wegen des Denkmals durch Canzler von Müller. Chromatik an Riemer. Fortsetzung des Manuscripts arrangirt. Von Wiebeking bürgerliche Baukunst 1. Band mit Kupfern. Wanderjahre Velinexemplare von Wesselhöft. Facius, wegen verzogener Namen. Von Spiegel Dankvisite. Mittag zu vieren. Nach Tische Madame Bethmann-Hollweg, über die Oßmannstedter Angelegenheiten und sonstige Francofurtensia. Wiebekings bürgerliche Baukunst durchgesehen. Aufsatz über den gegenwärtigen Widerstreit der Gewalten, den 24. März. Abends für mich. Sailers Gedichte in Schwäbischem Dialect.

25. Einiges in die Büchervermehrungsliste eingetragen. Dr. Weller von Jena. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Oberbaurath Moller, wegen der Fensterscheibenzeichnung. Herrn Geh. Rath von Willemer, Frankfurt, Eberweins Compositionen.Herrn Grafen Reinhard, letzten Aushängebogen von Kunst und Alterthum III, 1. – Chromatica fortgesetzt, ältere Papiere deßhalb durchgesehen. Mittag zu fünfen: Dr. Weller speiste mit. Nach Tische Fräulein Adele Schopenhauer. Abends allein. Röhrs Palästina.

26. In Chromaticis verschiedenes mundirt und disponirt. [59] Anderes concipirt und vorbereitet. Nebenstehende Expeditionen, wegen der Carlsbader Irrungen, gegen Abend besorgt: Brief an Postmeister Gruner in Johann-Georgenstadt, inliegend Brief an David Knoll in Carlsbad. Paquet an David Knoll in Carlsbad, 24 Stück Catalogen zu den Carlsbader Gebirgsarten, mit der Umschlags-Adresse an Herrn Postmeister Gruner in Johann-Georgenstadt. – Mittag zu vieren. Gedichte von J. H. Kaufmann in Kreuznach. Erhielt das Manuscript der drey Könige von Stuttgardt zurück, nebst Übersetzung und Bearbeitung. Abends allein. Röhrs Palästina gelesen.

27. Nebenstehende Expeditionen abgesendet: Lyon Travels in the Northern Africa, London 1821, anDr. Bran nach Jena. An Wesselhöft ferneres Manuscript und Anfrage. An Güldenapfel Verordnung und Copie der Rescripte wegen Erlassung der Caution. An Bergrath Lenz in Jena. An Geh. Staatsrath Nicolovius, Weimarische Pinakothek. – Einiges vorbereitet und concipirt. Um 12 Uhr Professor Riemer; Chromatica durchgegangen, Verhältnisse mit Frankfurt ausgesprochen. Um 2 Uhr Frau Professorin und Hofmedicus Rehbein. Nach Tische Sendung von Tischbein erhalten. Beschäftigung mit selbiger. Abends das Geschäft fortgesetzt. Vorbereitung auf morgen.

[60] 28. Beschäftigungen des Tages schematisirt. Ferner: Untersuchungen, wie verschiedene Nationen den Begriff von Trübe ausdrücken. Nach 11 Uhr die jungen Herrschaften. Sodann fortgesetzte Betrachtungen über Chromatica und Tischbeins Sendung. Mittag zu dreyen. Mein Sohn hatte den Hofdienst. Sendungen von Wesselhöft: 25 Exemplare Velin von Kunst und Alterthum III, 1; ingleichen Revisionsbogen 8, III, 2. Sendung von Schubarth: Homer und sein Zeitalter mit Briefen und Erklärung. Sendung von Rittmeister von Odeleben: Mineralien, Wein- und Chocoladeproben. Fräulein Adele besah die Tischbeinschen Zeichnungen. Abends verschiedenes dictirt und vorbereitet. – An Auctionator Weigel, Assignation an Frege. An Herrn Cammerrath Frege, Avisbrief nach Leipzig.

29. Verschiedene Briefe concipirt und für die nächsten Posttage mancherley vorgearbeitet. Mittag zu dreyen. Im Garten einiges arrangirt. Herr Geheime Rath von Einsiedel. Abends Herr Canzler von Müller, die Tischbeinischen Zeichnungen durchzusehen.

30. Von Serenissimo zwey Medaillen für die Ungarn erhalten. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Auctionator Weigel nach Leipzig, mit einer Assignation auf 25 Thlr. Sächsisch. Avisbrief deßhalb an Frege und Comp. eingeschlossen. [61] Herrn Rittmeister von Odeleben nach Klein-Walthersdorf. Herrn Geh. Staatsrath und Ritter Nicolovius nach Berlin. Herrn Wesselhöft nach Jena, ferneres Manuscript zu Kunst und Alterthum, Revisionsbogen 8. Herrn Hofrath Dorow nach Bonn, mit einem Exemplar Kunst und Alterthum III, 1. Herrn Professor Güldenapfel nach Jena Tagebücher zurück. – Herr Canzlar von Müller und der Bayerische Gesandte Herr von Luxburg. Professor Riemer, einige Chromatica durchgegangen. Blieb zu Tische. Verhandlungen über das Trübe durch alle Sprachen. Gräfin Julie von Egloffstein, die Tischbeinschen Zeichnungen zu betrachten. Himmelsbläue nach Leonardo da Vinci. Abends für mich. Chromatica und andere Physica durchgedacht. Den Aufsatz über Neumanns Physik durchgesehen.

31. Früh im Garten. Professor Müller von Leipzig kommend. Die neuesten Chromatica durchgearbeitet. Mittag zu dreyen. Die Früharbeiten fortgesetzt. Calderons Tochter der Luft. Abends Oberbaudirector Coudray. 9. Revisionsbogen. – Ein vollständiges Exemplar Kunst und Alterthum an Professor Zauper in Pilsen, Hofmedicus Rehbein übergeben.

[62]

Juni

1. Nebenstehende Expeditionen: An Rath Ludecus wegen der Zahlung an Maler Fuchs nach Cöln. An Herrn Bergrath Lenz, mit zwey Bildnißmedaillen, ingleichen Nachricht wegen dem Liëvrit. An Wesselhöft der 9. Revisionsbogen. Serenissimo, Promemoria über verschiedenes. – Ingleichen manches zum neuen Hefte der Naturwissenschaft. Sendung Serenissimi von Haßleber thierischen Ausgrabungen. Das große Skelett im Gartenhause gesondert und zurecht gelegt. Mittag zu dreyen. Nach Tische Hofrath Meyer und Geh. Legationsrath Conta. Verweilte im Garten bis spät.

2. Fortsetzung der chromatischen Arbeiten. Bernardinus Telesius und anderes, bis Nr. 28. Hofmarschall des Großfürst Nicolaus,...... eingeführt von Herrn von Bitzthum. Mittag zu dreyen. Betrachtungen über das große Skelett. Hofrath Meyer. Recension des Creuzerischen Werks: Symbolik und Mythologie. Zeitig zu Bette.

3. Brief an Tischbein. Einleitung zum Auszug der Iliade. Herr von Luxburg nahm Abschied. Der Großherzog, die Erbgroßherzogin. Großfürst Nicolaus und seine Gemahlin. Der Erbgroßherzog kam zuletzt. Blieben bis halb zwey Uhr. Professor [63] Riemer, Verhandlung wegen der Ilias und dem naturhistorischen Hefte. Derselbe blieb zu Tische. Wir speisten zu fünfen. Nach Tische Granit- und andere Geschiebe von Berlin. Hofrath Meyer. Abends für mich. Waren Blumenblätter gesammelt worden zu chromatischen Versuchen. Brief von Boisserée.

4. Auszug der Ilias fernerhin revidirt. An den Chromaticis weiter gearbeitet. Briefe vorbereitet. Die Herrschaften waren auf der Bibliothek angemeldet. Wegen des Manuscripts der drey Könige an Boisserée ein Brief concipirt. Willemers Erfahrungen und Lebensansichten. Mittag zu dreyen. Frau von Pogwisch speiste oben mit Ulriken. Nach Tische Fräulein Schopenhauer den Prolog vortragend. Sodann Gräfin Julie Egloffstein. Lombardische Schule besehen. Canzler von Müller wegen Überweisung an die Landschaftscasse. Abends für mich, später August. – Brief an Wilhelm Tischbein nach Eutin.

5. Einiges in Rochlitz Werken gelesen. Mehrere Briefe erhalten. Die Farbeninfusionen durchgegangen und die Tabelle umgeschrieben. Mittag zu vieren. In Rochlitz fortgefahren. Abends Färber und Klemm wegen der Unfertigkeiten Rohrmanns auf der Veterinärschule. Später Oberbaudirector Coudray, dem ich den Prolog zu lesen gab.

[64] 6. Die nöthigen Ausfertigungen für Jena, wie neben steht: Herrn Professor Renner, Verordnung wegen der Rohrmannischen Sache; Promemoria wegen des Haßleber Skeletts; detaillirte Specification desselben durch Färber; Brief zu weiterer Erläuterung. Verordnung an Rentamtmann Müller. – Dr. Klemm und Färber abgefertigt. Auch das Haßleber Skelett nach Jena gesendet. Klemms Reise nach Haßleben auf die Feyertage besprochen. Professor Riemer, den Auszug der Ilias nochmals durchgegangen. Blieb zu Mittage. Ward gar mancherley besprochen, auch die Schwierigkeiten der Sprachbearbeitungen. Hofrath Meyer. Münters Odins Religion. Gubitz, wegen einigen in Dresden zu unterstützenden Schülern und sonstigen Besorgungen für die Anstalt.

7. Einige briefliche Expeditionen: Brief an Hüttner in London, Porträtbestellung pp., durch Rath Ludecus besorgt. An dem Wissenschaftlichen Hefte revidirt. Manches geordnet. Naturwissenschaft 1. Bogen des 4. Stücks, Kunst und Alterthum 3. Bandes 2. Heft 1. Bogen. Um halb 12 Uhr die jungen Herrschaften. Mittag zu vieren. Nach Tische Ideen über Homer und sein Zeitalter von Schubarth. Abends Saadi's Rosengarten. Hofrath Meyer, über die Münterische Schrift Odins Religion.

[65] 8. Das Stammbuch für Großfürstin Alexandra besorgt. Den Fächer an den Erbgroßherzog; die politischen Nachrichten an Conta zurück. Bernardinus Telesius. Mittag zu vieren. Canzler von Müller. Das vermißte Schmuckkästchen hatte sich gefunden. Abends mit meinem Sohn. – An Sulpiz Boisserée, die heiligen drey Könige zurückgeschickt. Stammbuch an die Frau Erbgroßherzogin. Fächeran den Erbgroßherzog. An Professor Riemer Stelle aus le Prince deutsch, Revisionsbogen Q. Naturwissenschaft, 1. Kunst und Alterthum, ingleichen Manuscript von Fol. bis 52 incl. An Frau Gräfin Henkel für J. K. H. die Frau Großherzogin ein Exemplar Wanderjahre.

9. Einiges in Ordnung gebracht. Klemm auf seiner Durchreise nach Haßleben. Ein Hirschkopf Wurde nach Jena geschafft. An der Farbenlehre gearbeitet. In den vordern Zimmern verschiedenes geordnet. Mittag zu vieren. Nach Tische Kunst und Alterthum, auch die Wanderjahre. Abends für mich. Brief von Herrn von Both aus Rostock, wegen einem Logengebäude. – Cammerrath Brands Briefan den Torfinspector zu Haßleben. An Professor Renner, mit einem Hirschkopf.

10. Verschiedenes zur Wissenschaftslehre vorbereitet. Ordnung in die Portefeuilles und Aufschriften[66] derselben. Um 12 Uhr Professor Riemer, durchgegangen Nr. 23, Nr. 20 und 26. Gegen 2 Uhr Frau Professorin. Verschiedenes durchgesehen und durchgesprochen. Kam Herr Oberbaudirector Coudray; über das für Rostock projectirte Logenhaus. Hofrath Meyer. Später für mich. – Verordnung an Wölffel jun., nach dem Concept.

11. Früh Lenzens Relation wegen des Torfs bey Bürgel. Revisionsbogen 2 von Kunst und Alterthum. Aushängebogen 7, 8 und 9. Bernardinus Telesius. Mittag zu vieren. Nach Tische im Garten. Fräulein Schopenhauer. Gräfin Julie von Egloffstein. Canzlar von Müller, welcher bis gegen Abend blieb. Über den Riedelschen Nekrolog gesprochen.

12. Chromatica. Brief an Knebel. Um 12 Uhr zwey Architekten aus Carlsruh. Um 1 Uhr Gerhard aus Leipzig. Mittag zu dreyen: Ottilie war bey Schopenhauers zu Adelens Geburtstag. Nach Tische im untern Garten. Abends Hofrath Meyer. Über Charakter und Absichten der Architekten.

13. Nebenstehende Expeditionen: Brief an von Knebel. An Wesselhöfts Druckerey, Revisionsbogen 2 Kunst und Alterthum III, 2; neues Manuscript zur Naturwissenschaft von Fol. 53 bis 67 incl. (Beyde Jenaische Expeditionen gingen durch Herrn Canzlar von Müller hinüber.) – [67] Brief an Schultz concipirt. Professor Riemer, Chromatica und anderes durchgegangen. Derselbe blieb zu Mittag. Nach Tische Fräulein Adele, den Triumphzug von Mantegna betrachtet. Abends für mich.

14. Einiges vorbereitet, John fuhr an der zweyten Abschrift über die Raabeschen Bilder fort. Kamen die Fische von Monte bolca an, ingleichen die Carlsbader Gläser. Fuhren die Frauenzimmer nach Erfurt zum Balle. Mittag zu zwey. Nach Tische im Garten. Abends Hofrath Meyer und Canzlar von Müller, letzterer von Jena kommend. – Brief an Staatsrath Schultz nach Berlin, wegen seiner Badereise.

15. Über Pflanzenfarben. Meist im Garten. Mittag zu vieren; Geschichte des Balls zu Erfurt und der Anwesenheit des Königs. Nach Tische Adele Schopenhauer; den ersten Abschnitt des Prologs recitirt. Abends Hofrath Meyer. Drey frische Zeichnungen an Lieber und Holdermann. Ferner zeigte Meyer ein wohlgemaltes, aber fälschlich für von Holbein ausgegebenes Porträt.

16. Verschiedene Briefe concipirt, mundirt und vorbereitet. Professor Posselt, über neu zu fertigende Tabellen. Hofrath Voigt, gleichfalls von Jena. Mittag zu vieren. Einiges zu Untersuchung der Pflanzenfarben. Frau Obercammerherrin, Julie von Egloffstein. Canzlar von Müller, Abschied [68] zu nehmen. Hofrath Meyer. Abends mit meinem Sohn über die Trauerloge und was daraus folgt.

17. Bernardinus Telesius Lotteri. Um 12 Uhr Professor Riemer. Verschiedenes durchgegangen. Zu Mittag dessen Gattin. Generalsuperintendent D. Röhr und Hofrath Meyer. Blieben im Garten bis gegen Abend. Später kehrte Hofrath Meyer zurück. Röhrs Palästina.

18. Telesius nach Lotter. Nebenstehende Expeditionen: Brief an von Odeleben nach Walthersdorf mit einer Assignation aus 50 Thlr. Brief an Frege und Comp. in Leipzig. Herrn Staatsminister von Humboldt nach Berlin. – Die meteorologische Rolle an Rath Helbig. Farbentabelle rein geschrieben. Verschiedene Briefe concipirt und Absendungen vorbereitet. Mittag zu vieren. Kamen die Revisionsbogen 3 und 10. Abends Hofrath Meyer und Oberbaudirector Coudray. Billet und Sendung von der Frau Großherzogin aus Wilhelmsthal.

19. Die gestrigen Revisionsbogen durchgesehen. Mit Professor Riemer deßhalb conferirt. Kam Revisionsbogen R. von der Naturwissenschaft. Denselben durchgesehen. Oberaufsichtliche Expeditionen. Brief von Rehbein aus Marienbad. Mittag zu vier. Nach Tische Graf Lepel aus Dresden. Abends Hofrath Meyer. – An das Landschafts-Collegium. [69] An den Cammercalculator Wölffel.

20. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Wesselhöfts Druckerey Revisionsbogen 3 und 10 Kunst und Alterthum, Bogen R. Naturwissenschaft, Bogen 26 Wanderjahre zum Austausch, Tabelle, Manuscript zu Kunst und Alterthum, Königl. Museum zu Berlin 1-9, Nachtrag: Erklärung und Bitte. – Herr Moltke nahm Abschied, nach Wien zu gehn. Professor Riemer. Wir beseitigten das nächste Manuscript. Blieb derselbe zu Mittag. Nach Tische im Garten. Über griechische Lexica. Schubarths Homer und sein Zeitalter. Hofrath Meyer. Odinische Religion von Münter.

21. Briefliche und andere Expeditionen: Brief an Hofmedicus Dr. Rehbein (durch Herrn von Struve mit nach Marienbad genommen). Brief an Frege, wegen Geldsendung. – Einiges über Pflanzenfarben. Die Odinische Religion von Münter. Jenaische und Carlsbader Zeichnungen zusammengestellt. Mittag zu vieren. Nach Tische im Garten. Querner einige Bücher bringend. Hofrath Meyer; entfernte sich derselbe früh bey Zeiten. Montaigne's Reisen von 1580. Abends mit meinem Sohn.

22. Odins Religion von Münter. Absendung vorbereitet. Nebenstehendes weggeschickt: Herrn Geh.[70] Rath und Ritter Wiebeking nach München. Beschreibung der Skizzen von 1810, vom April bis August. Der Cammerconsulent Schnauß wegen Veterinärschule und dem dortigen Unfug. Mittag zu vieren. Nach Tische Fräulein Adele. Montaigne's Reisen fortgesetzt. Hofrath Meyer; demselben Odins Religion nach Münter vorgetragen. NB. Früh Mr. Gillies from Edinburgh.

23. Pflanzenabdrücke von Ilmenau. Liniirtes Probepapier zum Jenaischen Catalog. Fortgesetzte Beschreibung der Jenaischen Zeichnungen. Briefe vorbereitet. Mittag zu vieren. Nach Tische zusammen geblieben. Montaigne's Reise. Abends Hofrath Meyer. – An Herrn von Knebel nach Jena, mit den Wanderjahren.

24. Nebenstehende Expeditionen abgesendet: Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt a. M.Herrn Graf Reinhard ebendahin. Herrn Hofrath Rochlitz nach Leipzig, sämmtlich mit den Wanderjahren. Herrn Professor Hegel nach Berlin, mit einem getrübten Glas. – Ordnung gemacht. Einiges vorbereitet. Um 12 Uhr Professor Riemer, über Pflanzenfarben Versuche und Unterredung. Verschiedenes die Sprachforschung betreffend. Abends Hofrath Meyer. Diarium von 1810, den Aufenthalt in Jena und Carlsbad betreffend. Waren Riemers zu Mittag geblieben.

[71] 25. Absendungen vorbereitet. Tabellen-Druck von Jena. Geheimer Staatsrath Schweitzer. Staatsminister von Fritsch. Erhielt von demselben ältere Briefe, besonders die Academie Jena betreffend, an seinen Herrn Vater. Herr Rath Helbig wegen der meteorologischen Tafeln. Mittag zu vieren. Blieben unter uns. Nachricht von der nächsten Ankunft des Staatsrath Schultz. Beredung deßhalb. Abends mit August die Neustädter Geschichten bey Anwesenheit Serenissimi.

26. Expeditionen für morgen vorbereitet. Etwas über Pflanzenfarben dictirt. Mittag zu vieren. Lenzens Metalle. Hofrath Meyer. Atterboms Brief aus Rom.

27. Die Frage wegen der Jenaischen Litteratur-Zeitung durchgedacht. Im Garten. Etwas über Pflanzenfarben. Um 12 Uhr Professor Riemer, dieselben Materien weiter durchgesprochen. Blieb derselbe zu Tische. Sodann im Garten. Hofrath Meyer. Abends Höherauch und merkwürdiger Sonnenuntergang. – Rolle an Professor Posselt mit Wettertabellen und Aufsätzen. Rolle an Ihro Hoheit die Großherzogin mit dem Berliner Prolog. Paquet an Lenz, Exemplar seiner Metalle zurück.

28. Mit Pflanzenfarben beschäftigt. Geschäfte geordnet. Mittag zu vieren. Theodor Körners Dramen. Im Garten. Abends Hofrath Meyer.[72]Herrn von Cotta nach Stuttgardt, nebst Berechnung.

29. Lortzing, Ifflands Bildniß bringend. Oels die Landschaften aus Rom. Hofrath Huschke, wegen Staatsrath Schultz' Angelegenheit. Landesdirectionsrath Ludecus die Münzen von Batty. Rath Vulpius, mit demselben gleiches Geschäft besprochen. Einiges vorbereitet für morgen. Mittag zu vieren. Nach Tische Fräulein Adele im Garten. Mit August die Badereise und anderes besprochen. Fliegende Blätter aus dem 16. Jahrhundert. Abends Hofrath Meyer.

30. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Frege nach Leipzig, Quittung über 1500 Thlr. Herrn Wesselhöfts Druckerey, Revisionsbogen 4 Kunst und Alterthum. Güldenapfel, Quittung für Wloka. An Färber Vorstehendes, ingleichen einige Bestellungen. Herrn Carl Ernst Schubarth nach Breslau. – Wanderjahre an Oberbaudirector Coudray. Buchhändler Hoffmann mit Prinz von Neuwied und Kotzebue's Reisen. Der junge Müller, wegen Fortsetzung der Pinakothek. Pflanzenfarben. Mittag zu vieren. Nach Tische Adele, wegen den Prolog recitiren. Abends Hofrath Meyer die radirten Landschaften bringend.

[73]

Juli

1. Einiges über Pflanzenfarben. Erwartung des Herrn Staatsrath Schultz. Nebenstehende Expedition:Herrn Peters nach Leipzig, wegen des Flügels. Mittag Hofrath Meyer, nachdem wir vorher die Landschaften entrollt und aufgeheftet hatten. Nach Tische einiges angeordnet. Abends bey den Kindern oben, ein vorbeyziehendes Gewitter zu beschauen. Später Herr Staatsrath Schultz und Tochter, welche bey uns einkehrten. Unterhaltung bis 11 Uhr.

2. Einiges vorgearbeitet. Kamen die Revisionsbogen 11 Kunst und Alterthum, S. Naturwissenschaft. Mit Schultz und der Familie im Garten. Mittag zusammen gespeist, auch Hofrath Meyer. Nach Tische Mantegna und sonstiges. Abends zusammen gegessen; über die Berlinischen Verhältnisse bis tief in die Nacht gesprochen.

3. Professor Müller und Temmler, Dank zu sagen. Abschrift der Beschreibung eigener Skizzen. Kunst und Alterthum Revisionsbogen 11. Rath Vulpius, Angelegenheiten vor seiner Abreise. Mit Staatsrath Schultz Kupfer und Zeichnungen angesehen. Zu Tische Oberbaudirector Coudray. Nach Tische Raphaels Zeit. Abends Hofrath Meyer; zusammen gespeist. Späterhin mit Schultz [74] über academische Verhältnisse; Göttingische Studentenhändel zu Cassel.

4. Den vierten entoptischen Apparat von Jena erhalten. 11. Revisionsbogen Kunst und Alterthum. Mit Herrn Staatsrath Schultz die entoptischen Versuche. Revisionsbogen S. von der Naturwissenschaft brachte Professor Riemer. Nahm Theil an den Versuchen. Blieb zu Tische. Nach Tische landschaftliche Skizzen. Sonstige Mittheilungen. Abends zusammen. Das Töchterchen war krank geworden.

5. Nebenstehende Briefe: Herrn Rittmeister von Odeleben nach Walthersdorf. Herrn Hofrath Stark nach Jena. – Boisserée's ältere Briefe ausgesucht. Bogen S. zur Naturwissenschaft nach Jena. Mit Staatsrath Schultz über entoptische Farben u. s. Hofrath Meyer zu Tische, Porträt von der Bibliothek. Oberbaudirector Coudray. Blieb derselbe zum Abendessen. Vorlesung des Prologs und Erinnerung alter Tiefurther Zeiten.

6. Die Gegenwart des Staatsrath Schultz, Unterhaltung und Vorweisung von interessanten Dingen.

7. Wie gestern; nur blieb ich wegen eines Katarrhs auf meinem Zimmer.

8. Abreise des Staatsrath Schultz. Fräulein Ulrike mit Rath Vulpius nach Eisenach. Boisserée's Abhandlung über'n Cölner Dom. Professor Riemer 12. Revisionsbogen; vorher die zahmen [75] Xenien redigirt. Blieb derselbe zu Tische. Die Berliner Musterblätter angesehen. Oberbaudirector Coudray, Hofrath Meyer. Abends Brief von Willemer. – An Herrn Frommann nach Jena, starke Sendung nach Fol. 42b dießjähriger Acten. An Weinhändler Will nach Schweinfurt.

9. Briefe vorbereitet. Mit August die Papiere zur Todtenfeyer durchgegangen. Deßhalb verschiedentlich nachgedacht und notirt. Mittag zu dreyen. Nach Tisch im Garten. Abends Canzler von Müller und Graf Egloffstein aus Franken zurückkehrend , manches erzählend. Später Hofrath Meyer. Viele Zeitungen. Abends mit meinem Sohn, die Vorarbeiten zu jener Feyer besprechend. Gräfin Henkel, Madame Schopenhauer und Adele gingen nach Carlsbad. – Herrn Polizeyrath Grüner, durch Frau Gräfin Henkel, in Eger.

10. Kam Hofmedicus Rehbein von Marienbad, Nachrichten, Grüße und Mineralien bringend. Verschiedene Briefe vorbereitet und mundirt. Mittag zu dreyen. Nach Tische mit meiner Schwiegertochter allein. Abends gleichfalls, da Hofmedicus Rehbein ausblieb. Mein Sohn kam von der Tafel-Loge, zufrieden mit eigner und fremder Redekunst.

11. Einige Expeditionen weiter geführt. Ingleichen Briefe für morgen. Die abgeschiedenen Brüder [76] bedacht. Mittags Riemer, über die Boisseréeschen Dompapiere. Abends Rehbein, weitläufig erzählend von Marienbad. Canzler von Müller. Nürnberger Autographa.

12. Morgende Expeditionen. Sendung an Professor Riemer für Carlsbad. Einladung der Gräfin Julie. Mittag zu zweyen; mein Sohn war in Tannrode. Nach Tische mit Ottilien. Abends Hofrath Meyer. Sendung von Bran. In der Minerva über das Erheben der Griechen, wahrscheinlich von Luden.

13. Nebenstehende Briefe abgesendet: Herrn Geh. Hofrath Eichstädt nach Jena. Herrn Rentamtmann Mahr in Ilmenau. Herrn Regierungsdirector von Both nach Rostock. Herrn Geh. Rath von Willemer, Frankfurt a. M. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, Stuttgardt. Herrn Regierungscommissär Keferstein, Halle. – Meinem Sohn die Arbeit für die Trauerloge dictirt. Damit den ganzen Morgen zugebracht. Mittag zu dreyen. Kam nach Tische Frau Major von Knebel, Bernhard von Knebel und Dr. Weller. Abends Hofrath Meyer, den Boisseréeschen Aufsatz besprochen. Die Marienbader Hefte durchgesehen.

14. Nach 9 Uhr nach Berka gefahren. Vorher Rückkunft eines englischen Werkes von Bran in Jena. Mit Ottilien. Schütz und Frau auf dem Badeplatz.[77] Gegen 2 Uhr zurück; war der Flügel von Leipzig angekommen. Ward das Repositorium für die Portefeuilles erhöht. Kam Hartknoch und der Tischer. Der Flügel wurde eröffnet, ausgepackt und aufgestellt, auch probirt und gut gefunden. Oberbaudirector Coudray, Hofrath Meyer. Abends die Kinder, bey mir zu speisen.

15. Nebenstehende Briefe: 1. Musikhändler Peters in Leipzig, inliegend Assignation auf 200 Thlr. Sächs. und 2. Avisbrief an Frege & Comp. 3. Brief an Hofrath Rochlitz in Schandau. – Biographien der abgeschiedenen Brüder abermals durchgesehen und zum Abschreiben übergeben. Herr von Froriep und Staatsrath von Hamel aus Petersburg. Herr Geh. Legationsrath Conta. Hofrath Renner. Professor Riemer und Frau. Abends Hofrath Meyer, über den Boisseréeschen Aufsatz. Zeitig zu Bette.

16. Sendung von Tischbein. Ingleichen von Jena Revisionsbogen 5 und 6. Anfang des Aufsatzes über Boisserée. Brief an Körner. Verse in Tischbeins Buch eingeschrieben. Mittag Badeinspector Schütz von Berka. Nach Tische Musik. Abends zeitig zu Bette.

17. Expeditionen für morgen vorbereitet. An die Tischbeinischen Zeichnungen gedacht. Sonstiges beseitigt. Mittag zu dreyen. Nach Tische großes Portefeuille. Abends Oberbaudirector Coudray,[78] Hofrath Meyer. Varnhagen von Ense über die Wanderjahre; ein Ungenannter über den Prolog.

18. Ottilie reiste ab nach Eisenach. Färber kam von Jena. Mit demselben das Geschäft wegen des naturhistorischen Heftes durchgesprochen und registrirt. Marino Falieri by Byron durch Knebel erhalten. Mittag zu zwey. Nach Tische Falieri. Abends Hofrath Meyer. Im Garten. Nächste Geschäfte besprochen. – Herrn Dr. Weller noch Jena, Bibliotheksexpeditionen, ingleichen autorisirte Quittungen.Herrn Wesselhöft Revisionsbogen 5 und 6, Manuscript zu Erfüllung des Bogens T. (Durch Färber abgesendet.)

19. Briefe vorbereitet. Bericht an Serenissimum. Gedichte für Tischbein. Hamels Reise aus Montblanc recapitulirt. Canzlar von Müller mit zwey hannöverschen Jagdgenossen, die nach Schlesien reisen. Mittag zu zwey. Über Byron Falieri. Über negative Poesie, deren Wirkung auf die Gemüther. Abends mit August in den untern Garten. Hofrath Meyer.

20. Verschiedene Briefe dictirt und mundirt. Zeichnungen von Tischbein poetisch commentirt. Kräuter brachte die Repositur völlig in Ordnung. Noch einiges zu Tischbeins Bildern und schematische Ausstellung derselben. Mittag zu zwey. Gegen Abend in den untern Garten gefahren mit Hofrath Meyer. Nachts kam Rehbein, mit welchem [79] die ägyptische Augenentzündung nach der Göttinger Anzeige durchgesprochen.

21. Briefe mundirt zu morgender Absendung. Dr. Carus von Dresden besuchte mich; wir sprachen über den Schädel und dessen Bildung aus sechs Wirbeln. Staatsminister von Fritsch, wegen des Erfurter Manuscripts vom Archiv. Mittag zu zweyen. Gegen Abend nach Belvedere. Palmenhaus und Nachbarschaft besucht, dann die Orangerie. Nach Hause. Herr Canzlar von Müller, Coudray und Meyer. Verabredung wegen eines Concerts am nächsten Montag.

22. Nebenstehende Expeditionen abgesendet: Herrn Grafen Bülow nach Berlin. Herrn Staatsrath Körner nach Berlin. Herrn Professor Voß nach Heidelberg. Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn. Herrn Professor Burdach nach Königsberg. Herrn Geheimen Rath von Leonhard nach Heidelberg. Herrn Geh. Cammerrath Frege nach Leipzig. Herrn Dr. Schlosser nach Frankfurt a. M.Herrn Geh. Hofrath Eichstädt nach Jena. – Von Professor Hermann aus Leipzig Fragmente des Euripideischen Phädons. Major von Knebel und Dr. Weller von Jena. Das Tischbeinische Buch abgeschlossen. Von Knebel, Hofrath Meyer und Dr. Weller zu Tische. Gegen Abend kehrte Knebel zurück und ich fuhr mit meinem Sohn nach Belvedere, [80] wohin uns Oberbaudirector Coudray zu Pferde begleitete. Abends Hofrath Meyer; Verabredung wegen der Zeichenschule in unserer Abwesenheit.

23. Briefe concipirt und mundirt. Einen Boten nach Jena an die Wesselhöftische Druckerey. Paquete abgeschlossen. Mittag zu zwey. Gegen Abend Musik. Regierungsrath Schmidt, Hofmusicus Haase, Coudray, Meyer, Canzlar von Müller, Frau von Egloffstein, Gräfin Julie.

24. Expeditionen für morgen vorbereitet. Der junge Genast mit dem Schauspieler Koch von Leipzig. Geh. Hofrath Kirms. Hofbildhauer Kaufmann sich meldend und um eine Werkstatt bittend. Professor Müller, das Bild von Lessing bringend. Rückkehrender Bote von Jena. Durchsicht des Revisionsbogen T. Abends spazieren gefahren in den untern Garten. Traf Oberbaudirector Coudray und nahm ihn mit nach Hause. Von Müller. Meyer und Rehbein.

25. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Hofrath Fuchs, wegen des Starkischen Cabinets. Herrn Hofrath Voigt wegen des Naturhistorischen. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, Herrn Geh. Hofrath von Cotta nach Stuttgardt. An denselben eingepacktes Manuscript vom deutschen Gil Blas. Rentamtmann Müller nach Jena. Ingleichen Herrn Dr. Schlosser nach [81] Frankfurt die Overbeckischen Zeichnungen.Herrn Wilhelm Tischbein das grüne Buch zurück. Herrn Wesselhöft, Bogen T. der Naturwissenschaft, ingleichen das abgedruckte Manuscript Kunst und Alterthum für Wien. An Färber Verordnungen und Briefe an Hofrath Fuchs, Voigt, Rentamtmann Müller. An Serenissimum, an Serenissimam, durch Herrn Hofmarschall von Spiegel, nach Wilhelmsthal. An Herrn Immermann nach Münster eine Tragödie. – Anderes beseitigt, vorbereitet und eingepackt. Mittag zu dreyen; mit Ottilien spazieren gefahren. Gräfin Julie Egloffstein im Garten, später Canzler von Müller, Rehbein und Meyer.

26. Früh von Weimar 5 1/2 Uhr, an der Ölmühle um 8 Uhr. Fanden Professor Güldenapfel, Weller und Färber; wurden die nächsten Geschäfte besprochen. Abgefahren um 8 3/4, in Kahla 11 1/2 Uhr, in Naschhausen um 12 1/4 Uhr, in Pößneck 4 3/4 Uhr. Unterwegs zu den zahmen Xenien einiges vorbereitet, im Löwen eingekehrt. Erst Sonnenschein, dann einzelne Wolkenzüge und leichte Streifregen.

27. Von Pößneck 5 1/4 Uhr, in Hermannsdorf 9 1/2 Uhr, in Schleitz 12 Uhr, ab um 2 Uhr. Herr von Lyncker war kurz nach uns angekommen, wir fuhren etwas früher weg, er holte uns ein. In Gefell 4 1/2 Uhr, in Hof angekommen um 8 Uhr, im Hirsch eingekehrt. Der Morgen war gang [82] helle, nach und nach überzog sich der Himmel, es fielen einige Streifregen. Regenbogen nur halb sichtbar, da die Sonne durch kleine Wölkchen gestört wurde und bald der eine bald der andere Fuß sichtbar ward.

28. Von Hof nach Eger. Abgegangen um 6 1/2 Uhr. In Rehau 9 Uhr. In Asch 11 1/2 Uhr. Ab von da um 2 Uhr. In Franzenbrunn um 4 1/4 Uhr. In Eger um 5 1/4 Uhr. Zu bemerken war unterwegs, daß das vor einigen Jahren abgebrannte Rehau, nach einem wohlüberdachten und weitläufigen Plane, meist aufgebaut steht. Der Marktplatz so groß als einer seyn kann, die Straßen sehr breit; alles im rechten Winkel und regelmäßig. Freylich konnte das nur durch höhere Leitung, Befehle und Unterstützung geschehen. Der König gab das Holz alles umsonst; wie man denn die bayerische Regierung, in solchen Fällen, wegen großer Freygebigkeit und klarer Umsicht rühmt, wovon denn auch die Chausséen das beste Zeugniß geben. In Asch verweilten wir bey dem Postmeister, welcher viele alte und neue Geschichten erzählte, Landkarten vorwies, den Verlust der besten bey dem Brand bedauerte. Bey'm Eintritt in den Egerbezirk herrliche Chaussée von kleinen Quarztrümmern, in welche der Fels von Natur zersplittert ist. Zu Eger in der Sonne eingekehrt. Besuch vom Polizeyrath [83] Grüner. Gespräch über Politisches und Litterarisches.

29. Besuch vom Polizeyrath Grüner; Fortsetzung des gestrigen Gesprächs. Um 7 Uhr abgefahren. Vor und hinter Treunitz mächtige Aufschwemmungen von Quarztrümmern und wenigem Thon; giebt vortreffliche Chausséen. Vor Sandau der leicht zertrümmerliche Quarzfels anstehend. Hinter Sandau Granit; gedachter Quarzfels denselben immer begleitend. In Marienbad angekommen 12 3/4 Uhr; in dem Graf Klebelsbergischen Hause eingekehrt. Im ersten Stock anständige, ja prächtige Zimmer bezogen. Zu Mittag mit der Familie und großer Gesellschaft gespeist. Alles Personen von Stande und guten Sitten; eigentlich nur die Hausgäste. Besuch von Dr. Heidler; Gespräch über das Nächste der Gebirgsarten. Besuchte Frau von Heygendorf, gleich in der Nachbarschaft. Mich besuchte Dr. Heidler noch einmal, ingleichen Herr Geh. Legationsrath Conta, sodann Inspector Gradl, ein Compliment von dem Prälaten bringend und sich zu allem Freundlichen und Dienstlichen erbietend. In der Topographie von Böhmen studirt, mancherley Vorbereitungen und Plane. Leider im dichtesten Regen angekommen, welcher den Tag über in wenigen Pausen fortdauerte.

30. Früh zu Hause getrunken. Dictirt am Tagebuch,[84] Abschrift desselben für Weimar, Noten dazu. Wilhelm Tischbeins Zeichnungen commentirt. Dr. Heidler geologische Anzeige. Böhmische Geschichte und Topographie. Mittag mit der Gesellschaft gespeist; für mich die Studien fortgesetzt. Die nächsten Zimmer wurden besetzt. Hermann Euripides-Fragmente.

31. Tischbeins Skizzen. Zum Besuch Herr Obrist von Lyncker, Schauspieler Haide, Frau von Heygendorf und Frau von Dankelmann, Herr Geh. Legationsrath Conta, Herr Stromeyer. Das wunderbarste Nebel- und Wolkengebräude, das ich je gesehen. Mittags an der Wirthstafel, Abends zum Thee. Fürst Taxis. Ein Spieltisch; die jungen Leute mit kleinen Spielen sich unterhaltend. Nachts Xenien redigirt.

August

1. Waren Stromeyer und Haide abgegangen. Starker Regen. An Tischbeins Bildern dictirt. Dr. Heidler Gebirgsarten der nächsten Umgegend. Herr Geh. Legationsrath Conta. Graf Klebelsberg wegen der geologischen Karte, demselben ein Exemplar verehrt. Mittags am Familientische; Fürst von Taxis und einige andere Gäste. Sonnenschein und ziemlich klarer Himmel. Abends am Brunnen, mit Inspector Gradl über das Verhältniß ihrer Hochschule zu Pilsen; Abends Allgemeine Zeitung [85] durch Grafen Thierheim. – An meinen Sohn nach Weimar hiesige und Franzenbrunner Badelisten, Tagebuch und Bemerkungen.

2. Früh bedeutendes Gewitter und sonderbare Wolkenbildung. Tischbeins Zeichnungen commentirt. Xenien redigirt. Mittag am Familientisch, nachher bey Herrn von Helldorf; Herr von Beulwitz war angekommen. Abends bey'm Thee, Besuch Fürst von Taxis, Frau von Heygendorf.

3. Herr von Schütz von Carlsbad kommend. Wolkiger Himmel, schäfchenartig. Mit obigem Freunde in vielfacher Unterhaltung. Mittags am Familientisch; abermals mit Herrn von Schütz spazieren gegangen. Bey'm Fürsten Thurn und Taxis zum Thee, große Gesellschaft. Frau von Dürnberg, Fürstin Reuß u.s.w.

4. Gebadet, spazieren mit Herrn von Schütz. Frau von Levetzow und Klebelsberg besuchten mich, erstere den Boisseréeschen Steindruck zu sehen, letzterer mir die Granaten zeigend. Am Familientische. Zu Frau von Heygendorf. Mit Herrn von Schütz spazieren, bey Herrn von Lyncker: Parnassia palustris. Abends Ball im Hause; wobey gegenwärtig bis 10 Uhr.

5. Der Prälat von Töpl. Unterhaltung mit demselben; vorgezeigt die Kupfer und Steindrucke. Spazieren für mich bis zur Auschowitzer Quelle; mit dem Canonicus von Würzburg zurück. Mittag [86] Fürst von Taxis; Abends desselben Thee auf dem Hammerhof, von welchem ich mich entschuldigte. Abends am Brunnen, Hofrath Hamel, von Petersburg, der Prälat und andere. Vor dem Hause Thee getrunken; mit Fürst von Thurn und Taxis über alte Hof- und Weltgeschichten unterhalten. Von Schütz dramatische Wälder.

6. Wochenrechnung abgeschlossen. Getrunken, gebadet. Inspector Gradl mit den Professoren von Pilsen, Präfekt Steinhäuser, gebürtig von Tachau, und Professor Zauper; mit denselben spazieren gegangen, moralische, ästhetische und politische Unterhaltung. Mittags zu Tische, mit kleinerer Gesellschaft. NB. Nähere Nachricht von den gestern abgefahrenen und in der Nähe umgeworfenen Leipziger Damen. Bey dem stark besetzten und schwer bepackten Wagen ist, wie durch ein Wunder, niemand zu Schaden gekommen. Mit den Pilsner Freunden nach Tische nochmals spazieren gegangen; viel Vergnügen an ihrer Unterhaltung. Abends am Brunnen mit Conta, später vor der Thüre Gesellschaft; zeitig zu Bette.

7. Getrunken, gebadet. Heftiger Regen. Auf's Haus beschränkt. Von Fölkersahm besah die Steindrücke. Mittag kleinere Gesellschaft wegen Abgang mehrerer Mitgäste. Nach Tisch zu dictiren fortgefahren und über Tischbein und Marienbad. Abends bey'm Thee, wo manche neuangekommene Gäste[87] sich präsentiren ließen. Vorher am Brunnen mit Conta und anderen.

8. Brief an meinen Sohn abgeschlossen; an Serenissimum, zum Theil concipirt und mundirt. Zu Herrn von Beulwitz, ingleichen zu dem Fürst von Taxis, sodann zu Tische. Graf Gorcey, Frau und Schwester, als eingeladene Gäste. Zu den Granitbrüchen über der Apotheke. Abends bey'm Thee; Hofrath Hamel seine Eis- und Schneereise producirend. Dr. Wallich, Medicus von Wien, über ungarische und andere Bäder. Brief von meinem Sohn vom 5. August. – An meinen Sohn, Weimar.

9. Wegen des Regenwetters das Baden abermals ausgesetzt. An Serenissimum dictirt und mundirt. Tischbeinsche Zeichnungen abgeschlossen und zum Theil revidirt. Die im Hofe aus den Granitfelsen hervordringende Quellen beobachtet. Überlegung der Bauleute, wie solche zu fassen und zum Nutzen zu bringen. Legationsrath Conta, einige Feuerproducte der Krugfabrik bringend. Mittags am Familientisch, dann wieder auf dem Zimmer bis Abends, wo ich zur Theegesellschaft ging. Hofrath Hamel producirte ein seltsames Pariser Kunststück, wo derselbe Kupferstich größer und kleiner abgedruckt war. Die Art wie es geschieht ist noch ein Geheimniß.

10. Nicht gebadet. Relation an Serenissimum mundirt. [88] Meistentheils Collectanea notirt. Herr und Frau von Porsch besuchten mich. Zu Tische wie gewöhnlich. Fortgesetzte Geologie, Kalksteine von Wischkowitz. Abends am Brunnen, sodann zum Thee; der Flöteniste Sedlaczek blies. Großfürst Michael war angekommen.

11. Getrunken, gebadet. Billets von den Herrn der großfürstlichen Suite, Generalmajor d'Aledinskoy, Gardehauptmann de Harder. Mittag im Haus zu Tische; am Brunnen, kurz bey'm Thee. Studirte das morphologische Heft von Wilhelm von Schütz.

12. Getrunken, nicht gebadet. Kam Oberforstmeister von Fritsch. Unterhaltung mit demselben, vor dem Hause auf und ab spaziert. Besuchte mich Dr. Friedländer. Kam der Herzog von Gotha an. Die Heygendorfschen Kinder besahen bey mir die Steine; machte Bekanntschaft mit mehreren Personen, welche von Franzenbrunnen gekommen waren. Gräfin von Strachwitz, Abschied nehmend. Mittag bey Prinz Friedrich zur Tafel, Herzog von Gotha war zugegen. Abends am Brunnen den Prälaten gesprochen. Herzog von Gotha reiste wieder ab. Ich blieb für mich, las Calderons Tochter der Luft. Ball im Traiteurhause.

13. Kam der Bergmann von Dreyhacken, brachte verschiedene Mineralien, besonders ein paar schöne und merkwürdige Augiten. Getrunken, nicht gebadet. Vorbereitung zur Expedition für den Mittwochen. [89] Mineralien näher betrachtet. Dr. Heidler, über natürliche und künstliche Wärme der Mineralwasser. Am Haustische Frau von Heygendorf speiste mit und Hauptmann von Harder. Kurze Abhandlung über die Geologie von Marienbad. Abends am Brunnen, sodann zum Thee. Schütz zur Morphologie.

14. Vorgenanntes Heft nochmals durchgesehen. Hauptmann von Harder, meinem Wunsch gemäß, die Aufwartung bey'm Großfürsten bestimmend auf 11 und 1/4 Uhr. Herr Obrist von Lyncker kam mich abholend; indessen besuchte mich Geheime Rath Philippi von Berlin. Bey Großfürst Michael, mit Oberpräsident Zorboni, General Steinmetz und von Lyncker vorgestellt. Zu Tische. Hiesige Mineralien eingepackt, andere schematisirt. Abzusendendes überlegt und gefördert. Hatte früh den Inspector Gradl gesprochen, wegen der Sternwarte, im Stift. Abends Fürst von Taxis Anthraconit bringend. Mineral von seiner Herrschaft nächst dem Dorfe Strüch, bey Jung Bunzlau. Theegesellschaft. Musik. Sedlaczek spielte. Nachts Tochter der Luft.

15. Tochter der Luft. Varia rubricirt und die Schemata angedeutet. Mittag am Familientisch. Frau von Heygendorf und Kinder speisten mit. Nach Tische Dr. Heidler über verschiedne Krancke und Wirkung des Brunnens. Abends bey'm Thee; [90] einige Fremde. Briefe erhalten: von meinem Sohn, Riemer und Boisserée. – Brief an meinen Sohn nach Weimar. An Serenissimum, durch Frau von Heygendorf.

16. Vorbereitung verschiedener Ausarbeitungen. Mattoni's untaugliche Mineralien. Kreishauptmann von Pilsen, Herr von Breinl, eine Sendung von Zauper bringend. Bey schönem Sonnenschein spazieren gegangen; vorher verschiedenes dictirt. Mittag zu Tische. Nachmittag mehreres dictirt. Abends am Brunnen, zum Thee. Unterhaltung über verschiedene benachbarte Höhen, wo schöne Aussichten sind. Abschied von Frau von Heygendorf. – An Dr. Sulpiz Boisserée, den Aufsatz über den Cölnischen Dom. Den Kasten mit Gestein an die Brunnen-Expedition abgegeben.

17. Stufen von Przibram. Nochmaliger Abschied von Frau von Heygendorf. Bestimmung der Polhöhe des Stifts Töpel und Witterungstabelle für die drey letzten Monate, durch Herrn von Breinl. An verschiedenen Aufsätzen fortgeschrieben. Visite bei von Breinl und Cruyschenk, welcher zum Besuch von Franzensbrunn herübergefahren war. Zu Tische; nach Tische vor dem Hause bey leidlichem Wetter. Abends am Brunnen mit Conta. Verabredung wegen einer Fahrt in's Gebirge. Abends mit Herrn von Fölkersahm am Kamin [91] der Thee kam nicht zusammen. – Serenissimo gedachte Tabelle.

18. Erklärung des Versuchs vom 15ten. Einiges in die Collectanea, ingleichen an den Aufsätzen revidirt. Halb eilf Uhr nach dem Ferdinandsbrunnen. Major von Wartenberg daselbst gesprochen. Mittag zu Tische; mit der Gesellschaft spazieren gefahren nach der Krugfabrik. Auf den Chausséehaufen dorthin merkwürdige Mineralien. Abends vor der Thüre: Beschreibung der Salzwerke zu Wielizka. Nachts für mich.

19. Getrunken; Verschiedenes bedacht und dictirt, auch schematisirt. Taufe des Heidlerischen Kindes in der Capelle; Gevatter stand Großfürst Michael. Besuchte mich Hofrath Dorl und Herr von Münchhausen; ferner Herr von Lyncker und Conta; letzterer die morgende Parthie absagend; ersterer einladend zu einer Fahrt nach Töpel. Herr Geh. Rath Philippi. Kupferstecher Roßmäßler, bringend Abbildungen von Marienbad. Funks Schriften zweyter Theil. Zu Tische einiges an den concipirten Schriften; gegen Abend auf das Belvedere. Verabredung wegen der morgenden Fahrt. Ball im Traiteurhause des Nachts.

20. Früh aufgestanden. Erster vollkommen heitrer Tag. Um acht Uhr eine Fahrt begonnen, auf Hochdorf pp., besonders zu beschreiben. Um 11 Uhr zurück. Mineralogika. Von Harder und [92] Fölkersahm, die goldne Medaille von Syrakus vorzeigend. Zu Tische. Inspecktor Gradl wegen des Gypses. Funks zweyten Theil. Zu Tische. Erhielt nachher die goldne Medaille zum Abdruck. Abends am Brunnen. Unterhaltung mit dem Herrn Kreishauptm. über Marienbad. Desiderata et praestanda. Vor der Thüre mit der Gesellschaft. Sodann für mich.

21. Eben so schöner Morgen. Zeitig aufgestanden. Abdruck der Medaille, welche sogleich zurückgesendet wurde. Nach 9 Uhr abgefahren, mit der Troschke des Prälaten; auf der Chaussée, den Ham merhof rechts lassend, bis zur Flaschenfabrik gefahren; sodann weiter, vorbey an dem großen Teich, auch diesen rechts lassend; so gelangte man bis Bissan und Unter-Gramling, an eine Schlucht, die in's Gebirge führt. In dieser, wo zusammenrinnende Bäche Schneide-Mühlen treiben, beschwerlich fortgefahren; sodann noch beschwerlicheren Stieg, einen Gneisberg hinauf, zurücklegend. Oben gelangt man nach Mischkowitz, wo die Kalkbrüche sind, welche die ganze Gegend versehen. Von dem brauchbaren Kalk und dessen Übergängen in's Nebengestein einiges abgestuft; sodann auf der verflächten Höhe, zwischen Fruchtfeldern zum Stifte Töpel. Vom Prälaten freundlichst empfangen. Große Gesellschaft von Marienbad getroffen; gute Tafel, Unterhaltung mit dem [93] mir gegenübersitzenden Prälaten, über mancherley feiner geistlichen und weltlichen Verhältnisse. Nach dem Kaffee wiederholter Anblick des freundlichen Gebäudes. Die Gesellschaft wurde überall umher geführt. Sitzungszimmer, Kirche, Sommer- und Winterspeisesäle, in deren ersteren wir auch die übrigen Geistlichen fanden, Garderobe, und zuletzt Naturalien- und Kunstcabinet, welches, obgleich nur im Anfange, doch manches Schätzenswerthe besitzt. Wir schieden um 3 1/2 Uhr, nachdem noch die meteorologischen Bemerkungen der drey letzten auffallenden Tage mir erbeten hatte.

Der Gipfel des Bergs Podhora blieb uns links; ein sehr schlimmer Waldweg über den ablaufenden Rücken desselben hielt uns auf; doch wurden wir dadurch belohnt, daß wir unvermuthet Basalt fanden. Wir gelangten also über Ober-Gramling und Aboschin, aus der Region der Töpel und Eger, in die Region der Beraun. Und so haben die beyden Tage, gestern und heut, mehr für die Kenntniß des Landes geleistet als die vergangenen drey Wochen. Die erbeuteten Mineralien werden auch noch numerirt, eingepackt und fortgesendet. Will das gute Glück so fügt sich eine treffliche Fischtafel hinzu.

22. Schauspielkunst von Ziegler; Betrachtungen darüber und Schema. Geschichte von Böhmen, ingleichen Topographie; Wiederholung der gestrigen [94] und vorgestrigen Tour und Notamina deshalb. Mittag am Familientisch. Abends am Brunnen, Unterhaltung mit Großfürst Michael. Stadelmann Pechstein holend. Abends bey'm Thee. Brief an meinem Sohn und mancherley Inlagen. – Brief an meinen Sohn.

23. Sendete Dr. Heidler Spießglanzstufen. Der Harz, in Kefersteins erstem Heft. Betrachtung über die Pechsteine; entdeckte Pyramidale Gestalt derselben. Sendung von Zauper. Vor der Thüre; abermals das schönste Wetter. Zaupers Heft, im Walde, sodann im Zimmer gelesen. Unterhaltung mit Richter über Böhmische Nahmen. Sendung von Rokizan durch den Herrn Kreishauptm. Obr. v. Harder Amethyste vorzeigend. Mittag zu Tische. Kam von Berlin ...... Am Brunnen Unterhaltung mit Grosf. Michael. Stadelmann zurück, abermals mit Pechsteinen. Abends große Gesellschaft zum Thee.

24. Sendung von Mineralien aus Töpl, durch Dr. Scheu, welcher mir zugleich die Aushängebogen seines Wercks über Kranckheitsanlagen des Menschen brachte. Darauf Comm. Richter. Böhmische Sprache, Ortschaftsnahmen übersetzt; Censur, Schul-Unterricht. Polizeyliche Einrichtungen. Mineralien eingepackt. (Dr. Scheu, schädlicher Einfluß der Säuerlinge auf das Volck, welche alles reine Wasser verschmähen, das eisenhaltige [95] mit Begierde trincken und beyde Geschlechter dadurch Hämorrhoidal-Beschwerden sich zuziehen. Die Weiber, durch Menstruation erleichtert, sind alle sehnsüchtig, zärtlich, religiös.

Alle Knaben, den weißen Prämonstratenser Rock im Auge habend, bilden sich emsig um bey'm Examen nach und nach herauf zu kommen.) Mittag am Familientisch, Abends am Brunnen. War der Wagen von Eger angekommen.

25. War der Großfürst Michael abgegangen. Mit Einpacken beschäftigt. Abschied von der Familie und den Hausgenossen. Abgefahren um 12 1/2 Uhr, sehr guten Weg getroffen. In Sandau einen Berliner Herrn Weiß; der Weginspector Schneider, einige Stücke Terpentin von Einsiedel. Der Himmel rings umzogen mit Cumulus und Dunst, über dem Fichtelgebirg eine Reihe Cumulus, die unmittelbar vor sich herabregneten. Um 6 Uhr in Eger. Polizeyrath Grüner. Mit demselben nach Franzenbrunn. Gräfin Henkel und Herrn von Stein aus Breslau besucht. Zurück um 9 Uhr. Einladungsbrief des Grafen Auersperg. – Zwey Kisten mit Mineralien an die Brunnenexpedition gegeben, um selbige nach Weimar zu senden.

26. St. Vincenztag, großes Fest in Eger.

Früh aufgestanden. Den Entschluß der Einladung nach Hartenberg zu folgen dem Polizeyrath Grüner erklärt; mit demselben auf den Ring und in die Hauptkirche gegangen; die Stadt sehr [96] lebhaft, die Prozessionen von neun Pfarreyen mit ihren untergeordneten Ortschaften zogen von 7 Uhr an einzeln in die Stadt, in die Hauptkirche, von wo aus um 10 Uhr die große Prozession ausging.

In langen Reihen, erst die Schulmädchen, dann die Schulknaben, ferner die Gymnasiasten, darauf die Handwerker mit ihren Fahnen, die Schützencompagnie, die Geistlichkeit, auch Mönche, zuletzt der Dechant, welcher den mit Perlen und Edelsteinen eingehüllten Schädel des heiligen Vinzenz trug, sodann der Rath und Honorationen. Zuletzt ein Schwall von Männern, alle Dorfschaften waren zusammen geschmolzen, Sowie zuletzt auch ein gleicher Strom von Weibern, den Kopf meistentheils mit einer seltsam geknüpften Serviette ausgeputzt. Dieses allgemeine Volks- und Stadtfest war vom schönsten Sonnenschein begünstigt. Drohende Cumulus zogen zwar vorüber.

Vor allem wäre zu sagen gewesen, daß Eger einen der schönsten Marktplätze hat, der Ring genannt, zwar ansteigend, aber durchaus mit schönen Gebäuden umgeben. An der einen Seite dieses Platzes zog die Prozession herauf, verlor sich in anstoßende Straßen, kam aber unten wieder hervor, um den ganzen Raum zu umgehen, welches sich sehr gut ausnahm.

[97] Nachdem alles auseinander gegangen, blieb die Menge noch truppweis stehen, versammelte sich aber besonders um die Wagen voll Birnen, welche, von Bareuth und aus dem Saatzer Kreis her, zu diesem Feste gekommen waren. Ich habe nicht leicht so lustig einbeißen sehn, die kaum gekauften Birn wurden auf der Stelle verzehrt.

Gegen 1 Uhr trübte sich der Himmel, nach einigen Regenschauern befestigte das Gewölk sich wieder. Ich fuhr mit Rath Grüner nach Liebenstein, den Herrn von Zedtwitz gehörig, wo ich freylich alles anders fand als vor 10 Jahren. Der gegenwärtige Besitzer hat völlig eingehen lassen, was der vorige, gar sinnig, in einer sehr bedeutenden, durch Fels und Wald ansehnlichen, durch Teich und Mühlen wiederbelebten Einöde an der bayrischen Grenze, eingerichtet und mehrere Jahre gehegt hatte.

Von unsern mineralogischen Zwecken erreichten wir nur schöne große Feldspat-Zwillingscrystallen, tafelartiger als die Carlsbader. Die Felsenmassen umher sind alle Granit. Unsere Fahrt, durch schlimmen Weg verspätet, durch Gewitter bedroht, mußte leider allzufrüh abgebrochen werden; vor Nachts kamen wir eben nach Hause.

27. Den Morgen mit der Expedition nach Weimar zugebracht: Brief an meinen Sohn. Das Barometer war gestiegen. Auf eine kalte Nacht folgte [98] ein leichter Sprühregen, der Himmel zwar bewölkt, doch trocknes Wetter versprechend. Wir bereiteten uns zur Fahrt nach Hartenberg, wozu uns das schöne Wetter sehr günstig ist. Der gute Herr von Stein suchte mich gestern hier, leider war ich ausgeflogen. Morgen Abend komme ich von Hartenberg zurück, fahre gleich übermorgen nach Franzenbrunn und hoffe ihn noch zu finden. Laßt seiner Frau Mutter wissen: daß ich ihn wohl munter gesehn habe. Frau Gräfin Henkel wünsche auch noch zu treffen, von allem nächstens.

Nach Tisch um 3 Uhr Weggefahren und auf gutem Wege 6 1/2 Uhr in Hartenberg angelangt. Der erste Anblick, von einer gewissen Höhe herunter, ist überraschend. Das Schloß liegt, alterthümlich, aus Haupt-, An- und Nebengebäuden, Altanen und Galerien, Thürmen und Thürmchen, Mauern und Höfen verschiedener Art zusammengesetzt, auf einem vorspringenden Felsen, da wo drey Thäler zusammentreffen, drey Wasser sich vereinigen, wovon das größte, die Zwotau, ruhig tiefunten vorbey fließt. Denke man sich nun uralte Rüstern (Ilmen) sich fast zur Höhe des Schlosses erheben und von unten herauf einen Wald bilden; so hat man schon ein interessantes Gemälde. Der Hintergrund wohlbestandene Fichtenberge und doch an der einen Seite gleich wieder [99] Ackerbau. So sieht man denn auch zur Seite hinab fahrbare Wege, die drüben wieder herauf kommen, wohnbare Häuser im Thale, rechts wieder Wald und Gebirg. Nothwendig wäre eine Zeichnung, die mit einem Blick alles klar machte, was mit keinen Worten zu vergegenwärtigen ist.

Wir fuhren über eine künstliche Landenge zum Schloß, der Graf empfing uns an der Thüre und geleitete uns viele Treppen hinauf. Das Innere ist nach dem Tod seiner Mutter gar wöhnlich und freundlich eingerichtet. Die Unterhaltung war sehr erfreulich. Der Graf ein schöner, wohlgestalteter Mann von freyem, treuherzigem Anstand; er hat fünf und zwanzig Jahre höhere Stellen im Rechtsfache begleitet und lebt jetzt der Verwaltung seiner bedeutenden Herrschaft, welche 7000 Seelen fassen mag. Zugleich ist böhmische Geschichte sein ernstes anhaltendes Studium. Über diesen doppelten Gegenstand leitete sich sogleich ein belehrendes Gespräch ein, bis man zum Abendessen ging, wo sich zwey ältere hausverwandte Damen, ein Sohn des Grafen und ein Herr von Spiegel von Kirchenbirg einfanden. Als ich nach aufgehobener Tafel mich etwas frühzeitig entfernen wollte, lud man mich freundlich ein zu bleiben und in dem Augenblicke krachten die Vorboten eines Feuerwerks [100] auf dem gegenüberstehenden Berge, allerley Luftfeuer stiegen hier aus und brachten, indem Sie sich unvermuthet in der Tiefe wiederspiegelten, einen stillen Teich zur Evidenz, der in der Finsterniß verborgen gelegen. Der allerhellste Sternhimmel, welcher nur durch augenblickliches irdisches Feuer verdunkelt wurde, ließ auch einige Meteore fallend niederleuchten, ein abermaliges Krachen, das in den Gebirgen wiederschmetterte, verkündigte den Schluß und die Einleitung auf morgen war mit wenigen herzlichen Worten gegeben.

28. Einige Stunden in die Nacht so wie die ersten des Morgens brachte ich zu, ältere böhmische Schriftsteller, die ich vorfand, zu lesen. Alsdann hielt man den Umgang des Schlosses, bergab bergauf einen sehr gelinden Fahrweg, betrachtete die am Thalende liegende Brauerey, stieg dann wieder und beschaute das Schloß von einer andern Seite, sodann führten sehr bequeme Fußwege hinab an den Teich, dann wieder hinauf und zwar so, daß man durch einen wohlbestandenen alten Fichtenwald endlich von der Rückseite durch eine andere Pforte in das Schloß gelangte, wo in einem kleinen Felsgärtchen eine anmuthige Nelkenflor noch munter genug in Blüthe stand.

Mittag die Hausgenossen, bestehend aus zwey bejahrten Damen und einem schon bediensteten[101] Sohne, sodann bedeutende Gesellschaft aus der Nähe von Gutsbesitzern, Staatsdienern und Geistlichen. Die Tafel mit Blumen und Zuckerpyramiden geschmückt, alles so wie das gestrige Feuerwerk im Schlosse verfertigt. Gute Weine, zuletzt bey'm Champagner unter Feuerwerkkrachen meine Gesundheit, ein Kranz und ein kleines Gedicht, alles mit herzlicher Natürlichkeit und aufrichtigem Wohlwollen.

Abends allein mit der Familie; nur ein Gast war geblieben, Herr von Spiegel von Kirchenbirg über Falkenau. Der Graf führte uns im Schlosse umher, zeigte das Mineralien-Cabinet, die Büchersammlung u.s.w. Im zweyten Stocke einen weiten breiten viereckigen Saal, wo ich mich, ob er gleich jetzt zu öconomischen Zwecken benutzt wird, an die Tanzlustigen zu denken nicht enthalten konnte.

Die Herrschaft Hartenberg enthält 7 bis 8000 Einwohner, 2 Flecken, mehrere Dorfschaften und Bleystadt, ein jetzt nicht mehr ergiebiges Bergwerk, Glashütten, wo nur Fenstertafeln gefertigt werden, die Revenüen aus den starken, wohlgehegten Waldungen und der Bierbrauerey ansehnlich, auch ohngeachtet der Berghöhe recht schönen Feldbau. Die Zwotau scheidet diese Herrschaft von den Besitzungen der Grafen Nostitz. Der Graf hat 25 Jahre ansehnliche [102] Posten im Staate begleitet und ist etwa in Fünfzigen.

29. Belehrende Unterhaltung mit dem freundlichen Wirthe. Abgefahren 8 1/2 Uhr, vollkommen schöner Weg, kühles Wetter. Um 11 1/2 Uhr in Eger. Mittag für mich. Gegen Abend nach Franzenbrunn. Leider war Frau Gräfin von Henkel schon abgefahren; besuchte Herrn von Stein, sah dessen Tochter. 7 1/4 Uhr wieder in Eger. Am Tagebuch umständlich dictirt.

30. Sehr schönes Wetter, Ostwind. Wir gingen eine alte verödete Judensynagoge zu sehn, merkwürdig wegen hebräischen Inschriften, sodann auf das Schloß, wo der jetzige Platzcommandant, dem der Genuß gehört, durch Anlegung von Küch- und Blumengärtchen, unschuldig auf- und absteigenden wegen und natürlich-artigen Lauben, das Innere des Hofes sehr erheitert hat. Wie denn auch die sogenannte Tempelherrncapelle, obgleich innerlich sehr verletzt, doch so reinlich als möglich gehalten war. Wir stiegen auf das Dach und erfreuten uns der herrlichsten Aussicht, bey hellstem Sonnenschein. Von dem alten schwarzen Thurme spreche ich zuletzt; er bleibt doch der Anfang und das Ende. Ich wüßte nichts einfacher-größeres von dieser Art. Mir ist er gewiß römisch, so etwas setzt einen großen Kunstbegriff voraus.

[103] Die übrigen Stunden Vor- und Nachmittag brachte ich mit böhmischer Geschichte und Sprache zu. Abends bey Herrn Huß, welcher die Sammlung alter Wappen egerischer Geschlechter, von Grabmälern, Kirchenschildchen, Chroniken und Münzen pp. mit der Feder sauber gezeichnet und heraldisch ausgemalt hat. Ferner wies er Zeichnung und Beschreibung aller Burgen des Egerlandes vor, wie sie stehen, entweder erhalten oder ruinirt.

Sodann machte ich mit Herrn Rath Grüner noch einen Spaziergang an der Eger, in einem wundersam schönen Thale, ferner um einen Theil der Stadt, zum Oberthor herein.

Zu bemerken ist, daß Kefersteins zweytes Heft, von Seiten des Industriecomptoirs, heute an mich gelangte.

31. Stadelmann druckte die hebräische Inschrift in Thon ab. Ich beschäftigte mich mit böhmischer Geschichte und Sprache. Ordnung der bisherigen Papiere. Das Wetter war nicht günstig. Kefersteins zweytes Heft. Mittag für mich, sodann Rath Grüner und Herr von Stein. Unterhaltung über die vorseyende Statue Blüchers und über die Retardationen dieses Geschäftes. Abends Rath Grüner. Schöne Blätter in Sandstein, von Altsattel. Über böhmische Verhältnisse, besonders Schulen, Universitäten und Unterricht überhaupt. [104] Ingleichen über die bevorstehenden besondern Prüfungen des hiesigen Gymnasiums.

September

1. Nebenstehende Expedition abgeschlossen: Brief an meinen Sohn nach Weimar. Das Blatt an Zauper revidirt. Herr Huß einige Basalte bringend. Rath Grüner mit dem Präfecten und zwey Professoren des Gymnasiums. Nach Tische zur Schule gefahren. Lateinisch, Mathemathik, Geographie und Griechisch examinirt, durch Professor Kratochwill. Sendung von Herrn von Stein, Einladung auf morgen. Beschreibung von Prag. Leuchs Charakteristik der deutschen Kaiser. Abends Herr Rath Grüner; mit demselben über Staatsverhältnisse, besonders Steigerung der Instanzen gesprochen.

2. David Knolls Anzeige, Einleitung zu Joseph Müllers Leben. Briefe von Canzler von Müller und meinem Sohn, letzterer von Weyda. Obiges ferner redigirt und durchgesehn; einiges bezüglich auf böhmische Geschichte. Rath Grüner Historisches. Mittag für mich. Um 3 Uhr mit Rath Grüner nach Franzenbrunn. Herrn von Stein besucht, in die Kirche, die Tour vom Orte gemacht. Bey Herrn von Stein. Inschrift kaiserlicher Münze, gegliederter Sandstein. Beyde Räthsel ausgelöst. Um 7 Uhr zurück nach Eger. Kleinere Redactionen.

[105] 3. Redactionen von geologischen Aufsätzen. Erlaß an Professor Zauper nach Pilsen. Böhmische Sprachlehre. Mittag für mich. Herr Geheime Rath Kamptz aus Berlin, mit Frau und Tochter. Um 4 Uhr zu Herrn Huß. Zum Unterthor hinaus, am linken Ufer der Eger, neben Thonschiefer-Felsen, einen sehr lieblichen Weg, zu Hütten, Wohnungen, Gartenhäusern, sehr zierlich terrassirten Gärten. Dieser Punct ist sehr zu rühmen, der Blick sowohl aufwärts in die Wildniß, als abwärts, wo sich Eger mit hohen Ziegelmauern, Bollwerken befestigt sehen läßt, ist erfreulich und contrastirend. Wir setzten über den Fluß, verfolgten den reinlichen Spazierweg auf dem rechten Ufer, erstiegen die Höhen und gelangten bis zum Oberthor, von da nach Hause. Egerische geschriebne Chronick. Böhmische Sprache. – Brief an meinen Sohn, durch Predari.

4. Die Aphorismen an Zauper revidirt, ingleichen die Correspondenz mit meinem Sohn. Den Aufsatz zu Keferstein schematisirt und zu dictiren angefangen. Billet von Herrn von Stein, der sich auf Nachmittag anmeldete. Herr Rath Grüner, den nächst bevorstehenden Jahrmarkt besprochen, die vorzüglichsten Waaren und woher? Ausländer verzollen ihre Waaren und verkaufen alsdann die 8 Tage über ohne weiteres. Herr von Stein und Tochter, später Herr Grüner; gingen [106] mit ihm zu Joseph Gabler Ritter von Adlersfeld, um dessen vom Vater ererbte, wohlgeordnete Naturaliensammlungen zu sehen. Nachts böhmische Grammatik.

5. Brief von meinem Sohn und Ulriken. Böhmische Sprache. Um 10 Uhr mit Herrn von Stein und Grüner in den Schulactus der Prämienaustheilung, öffentlicher Belobung u.s.w., wo man mir die Artigkeit erzeigte: das erste, in einem Autor classicus, wohlgebunden, bestehende Prämium dem Jüngling selbst einzuhändigen. Herr von Stein blieb bey mir zu Tische, wir besprachen ältere und neuere Welt- und Personenverhältnisse. Gegen 5 Uhr fuhr er ab nach Franzenbrunnen. Polizeyrath Grüner, durch gesprochen litterarische, Schul-, Polizey- und Staatsverhältnisse. Las noch Nachts in Zacharias Theobaldus Hussitenkrieg.

6. Fortsetzung des Hussitenkriegs. Einmarsch der Truppen zum Herbst-Exerzitium. Georg Schmied, der am Fünften prämiirte Schüler, besuchte mich. Den zweyten Brief an Serenissimum angefangen. Rath Grüner, Verabredung aus den Abend und folgende Tage. Mittag für mich. Abschrift für Zauper, durch Herrn von Stein. Kam Abends Grüner, Wiederholung mit ihm des montägigen Spaziergangs. Am Ende desselben wir Herrn Rath Schuster, den Gartenbesitzer, fanden, sodann [107] nachbarlich die Frau Bürgermeisterin. Man tritt zu ihr in einen mit wilden Bäumen schön bewachsenen Felshang; wenn man ihn erstiegen, wohnbares Haus, erfreuliche Aussicht, hinterwärts auf der Höhe Feldbau. Heiterer Abend, anmuthige Wasserfahrt bis Eger herein. – Brief an meinen Sohn und Hofrath Meyer, ingleichen an Inspector Gradl nach Marienbad.

7. Zu bemerken: Schon seit einigen Tagen fortdaurende Wallfahrer, meistens weiblichen Geschlechts, mit wenigen Männern. Sie kommen leicht und reinlich gekleidet, barfuß, mit weißen Kopftüchern, parthienweis, ohne Kreuz und Gesang. Manche tragen, ihren jungfräulichen Stand anzudeuten, Schäferstäbe mit Bändern. Es mögen einzelne Dorfschaften seyn, die nach Gelegenheit sich fort machen, nach und nach einholen und bereinigen.

Schreiben an Serenissimum. Revision der Marienbader Papiere. Die Aphorismen eingepackt an Zauper. Zu Mittag für mich. Rath Grüner die Erklärung des Stadtmagistrats von Bamberg gegen Fürst Hohenlohe vorzeigend. Verabredung wegen morgen und übermorgen. Merkwürdiges Manuscript in Quart eines Priors des egerischen Predigerklosters, Namens Hermannus Viethenius, datirt 1592 den 4. August, enthaltend weitläufigste Vorstellung an den Magistrat zu [108] Eger, über den Unfug, welchen die lutherischen Prädicanten durch ihre Canzelreden in der Stadt anrichten; mit beigefügten früheren gleichen Protestationen und kaiserlichen Befehlen in dieser Sache. Nach Tische auf Franzenbrunn gefahren; einige neue Bekanntschaften gemacht, Herrn von Stein und Tochter angetroffen. Der Commandirende war von Prag angekommen. Wegen des morgenden Manövers. Nachts Rath Grüner über Petritsch Institutiones ad Eloquentiam etc.

8. Das Bataillon versammelte sich und marschirte nach Franzenbrunn zur Kirchenparade. Mariä Geburt. Ihre schwarzgraue Bekleidung ward durch die Eichenbüschel auf den Hüten gar sehr erheitert. Dazwischen regte sich manches bey Zeiten zur Wallfahrt nach Mariaculm, wo heute großes Fest gefeyert wird. Mittag in Franzenbrunn bey Herrn von Stein. Nach Tische zurück, auf das Siechhaus, wo viel Menschen versammelt waren und die Jäger nach der Scheibe schossen. Abends zu Fuß auf dem rechten Ufer der Eger zurück. War Herr von Fölkersahm mit seinen Damen von Marienbad angekommen, die ich begrüßte. Nachts Hussitenkrieg. Frühmorgens hatte das Schreiben an Serenissimum angefangen.

9. Serenissimo geschrieben. Nach neun in Franzenbrunn, Herrn v. Stein abzuholen, der aber krank war. Auf Seeberg, nach dem Mittag-Essen auf [109] Haslau, von da zu den Egeranbrüchen. Wovon besonders notirt zu der Geologischen Tecktur. Um Sechs Uhr bey Herrn von Stein, den wir besser fanden als am Morgen. Um 7 Uhr in Eger. Betrachtung über die gewonnenen Steine. Hussiten Krieg.

10. Eröffnung des Jahrmarckts. Betrachtung über Waaren und Käufer. Aussonderung des Egeran und des Nebengesteins. Wiederholter Umgang auf dem Jahrmarckt, mit Rath Schuster und Grüner. Weitere Kenntniß. Mittag für mich; Pilsner Käse; Abends Herr v. Stein und Tochter, Abschied zu nehmen. Er besucht unterwegs Graf Coudenhove, zu Indiz bey Collin. Kaffee-Tuch angeschafft. Rath Grüner. Unfall des allzuthätigen Knaben beym bürgerlichen Scheiben- Schießen. Wasserfluth in Carlsbad erfahren.

11. Notata in's Reine gebracht. Steine gepackt. Ingleichen Käse von Malesiz, ohnweit Pilsen. Herrschaft Schönborn. Mittag für mich. Abends nach Franzenbrunn, Abschied von Herrn v. Stein. Nähere Nachricht von der Überschwemmung Carlsbads. Sonntag d. 9ten Abends 7 Uhr bis Morgens 4. Große Verwüstung und Schade. Erzählung durch Tobias Unger aus Asch, Strumpf-Verleger. Der auch diesmal, wie gewöhnlich, seine Bude in der Puppischen Allee hatte. Mit Canonikus v. Münster zurückgefahren. Über die Absicht nach Carlsb. zu gehen gedacht.

[110] 12. Entschluß die Reise nach Carlsbad aufzugeben und Morgen die Reise nach Jena anzutreten. Eingepackt. Rath Grüner. Von Münster. Nebenstehendes ausgefertigt: An Serenissimum, an meinen Sohn, Weimar. Packet an Zauper nach Pilsen. Kästchen mit Pilsner Käsen: Fahrende Post. Eine Kiste Mineralien an Hecht. – Mittag für mich. Abfahrt vorbereitet. Vier Uhr zu R. Grüner. Leiche des Knaben. Polizeyliches Abentheuer von zwey Mädchen, ersäuft oder nicht? und welche ? Heutiges Examen der Grünerischen Söhne. Rezitation des Aeltern. Zu Hause bey mir mit Grüner. Verabredung. Auerspergisches Heft.

13.

Ab von Eger6 1/2.
In Asch11.
In Hof6 1/2.

14. Erkundigung wegen drey Frauenzimmern, welche von Hof Donnerst. den 6. abgegangen, sich in Franzenbrunn aufhalten und sodann nach Carlsbad gehen wollten. Nahmen: Fr. v. Eber, Frl. Kühn, Frl. Goldacker. Es wäre möglich, daß sie in das Unglück vom 9ten wären verwickelt worden. Nebenstehender Brief deshalb: An Pol. R. Grüner, Eger.

Ab von Hof8 1/2.
In Gefell11.
In Schleiz2 1/2.

15.

Ab von Schleiz5 1/2
Pösneck10.
Ab12.
Naschhaus1 3/4.
Kahla3.
Jena6.

In den botanischen Garten. Ausgepackt und eingerichtet.

16. Einrichtung fortgesetzt. Compter fing zu schreiben an. Fing an zu schreiben Brief nach Eger. Auszug aus Wilhelm von Schütz. Brief an Graf Auersperg concipirt. Hofrath Voigt von seiner Berliner Reise sprechend. Carton zu Wilhelm Meister. Kam Major von Knebel mich zu besuchen, darauf meine Schwiegertochter mit dem Kinde. Fuhr nach der Bibliothek, von da zu Knebels. Sie fuhr nach Weimar zurück, ich blieb zu Hause. Brief an Dr. Nöhden. Ankunft verschiedener Bücher, Paquete, Durchsicht derselben. Schubarths Betrachtung über den Homer.

17. Schrieb Compter an Tischbeins Idyllen-Bildern. Conzepte zu Briefen. Nöhdens Übersetzung des Leonardischen Heftes. Deutsche Denckmäler. Stransky Respublica Bohemiae. Erforschung der Feueranstalten im Collegien-Gebäude. Entschluß die Köchinn herüber kommen zu lassen. Mittag für mich. Hofr. Voigt und Gärtner Baumann, abgehend nach Berlin. Herr Frommann, Herr [112] Prof. Kosegarten. Luftige Geschichten vom Grafen Wackerbarth und andern verrückten Autoren. Große Sendung von Weimar. Willemers besonders angenehm. Durchsicht der Briefe. Rangordnung der Antworten. Spät zu Bette. – An Polizey Rath Grüner, Eger.

18. Fortgesetzte Arbeiten und Vorarbeiten. Einiges auf Museen bezüglich. Kunst und Alterth. III, 2 von Frommann. Expedition nach Weimar: Serenissimo nebenbesagtes Heft. Meinem Sohn, wegen Stadelmanns Ankunft und sonst. An Kräuter mehrere Puncte, was ich herübergesendet wünsche. – Briefe und Aufsätze vorbereitet. Mittag für mich. Nach Tische setzte Compter die Abschrift der Tischbeinischen Idyllen fort; die zu beantwortenden Briefe wurden durchgesehen, einige Antworten concipirt. Gegen Abend die Professoren Güldenapfel und Renner, Dr. Weller. Paulus Stransky Bohemia.

19. Howards Ehrengedächtniß, Original und Übersetzung gegen einander gestellt. Sonstige Briefe und Expeditionen. Graf Sternbergs 2. Heft der unterirdischen Flora. Solche nebst Tischbeins Zeichnungen dem Major von Knebel zu Tische gebracht. Stadelmann, John, die Köchin kamen an. Das Mitgebrachte durchgesehen und zu bearbeiten angefangen. Abends bey Frommanns; später kam Dr. Weller.

[113] 20. Ausgepackt, aufgeräumt und Papiere vertheilt. Mehrere Expeditionen durchgeführt und eingeleitet. Professor Posselt wegen meteorologischen Tabellen. Hofmechanicus Körner, seine Versuche Flintglas zu Schmelzen vorzeigend. In's anatomische Cabinet, die Aufstellung der Starkischen Sammlung zu sehen. Mittag für mich. Fortgesetzte Ordnung der Papiere, Briefe u.s.w. Major von Knebel und Bernhard, denen alles vorzeigte, was inzwischen angekommen. Abends John dictirt abzusendende Briefe. Herr Präsident von Ziegesar. Viel geheftet und geordnet. Abends für mich.

21. Concepte fortgesetzt von Briefen und sonstigem Nothwendigen. Langte mein Sohn nach 11 Uhr an. Demselben Nebenstehendes übergeben: An Kräuter Travels in Northern Africa. An Professor Müller, wegen Kupferabdrücken der Farbenlehre. Deßgleichen an Kräuter deßhalb. – Öffentliche und Privatgeschäfte besprochen, Concepte wegen oberaufsichtlichen Dingen. Speisten zusammen und beseitigten manches. Fuhr derselbe nach 5 Uhr weg. Kam Dr. Weller, späterhin Renner. Überlegung wegen des Baus der Veterinärschule.

22. Immer fortgesetzte Expeditionen und Vorbereitung dazu. Nach 11 Uhr Herr Canzler von Müller mit Hofrath Meyer. Geschäfte und sonstige [114] Ereignisse durchgesprochen. Speisten zusammen. Nach Tische Major von Knebel und Bernhard. Abends für mich. Der Ulmer Spargelgärtner. Blieb Abends allein. Wurden die Mineralienkasten von Marienbad ausgepackt.

23. Wie gestern Briefe und Geschäftsexpeditionen oberaufsichtlich: An Regisseur Wolff nach Berlin.Herrn von Brentano nach Frankfurt a. M. – Mineralien ferner ausgepackt. Buchbinder Linke mit gefalzten Büchern. Der Studiosus Zänkerein botanisches Büchlein bringend. Major von Knebel und Bernhard; wir fuhren die neue Straße nach Weimar. Kamen zurück und besuchten den botanischen Garten. Geschäftspapiere durchgesehen. Mittag für mich. Stadelmann packte Steine aus und ordnete. Radirte Blätter nach meinen Handzeichnungen 1. Heft. Kurze Reime zu den Radirungen nach meinen Skizzen. Vollendetes Auspacken und Ordnen. Oberaufsichtliche Geschäfte, Concepte und Munda. Abends für mich.

24. Concepte und Munda fortgesetzt. Mit Major von Knebel und Bernhard erst nach Camsdorf, dann nach Löbstädt. Mittag für mich. Kam die Kiste mit den Egeranen. Dr. Weller einen alten Aufsatz von dem Geschlecht derer von Molzdorf. Die Kiste ausgepackt. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Staatsrath Schultz mit verschiedenen [115] Einlagen nach Berlin. Herrn Geh. Cammerrath Frege, wegen des empfohlnen Engländers, Leipzig. Herrn Geh. Hofrath Schnaubert daher, wegen der Städelschen Angelegenheit. Herrn Professor Döbereiner, eine Stufe des Gesteins von Haslau. – Auch die Gedichte zu den 6 radirten Landschaften weiter ausgeführt. Dr. Weller zum Abendessen; Erkundigung wegen des Museums.

25. Die heutige Botensendung abgeschlossen. Geh. Hofrath Schnaubert. Dr. Osann, Hofrath, mit einem Wiener Arzt und Chirurg. Professor Posselt, wegen der neuen meteorologischen Tabellen. Hofrath Döbereiner, wegen des Egeran. Rentamtmann Müller den Rechnungsauszug bringend. Minna von Barnhelm unter dem Titel: Les amans généreux de Rochon de Chabannes. Gedichte zu den Zeichnungen. Mittag für mich. Nach Tische fortgesetzt und eingepackt die abendliche Sendung. Abends bey Major von Knebel; Erinnerung an den 9. September, wo auch in Jena große Gewitter gewesen. Brief an Herrn Grafen Sternberg dictirt. – An meinen Sohn mit umständlichem Verzeichniß. An Kräuter: die meteorologischen Tabellen. Serenissimo, Copie des Grafen Sternbergs Brief und die Carlsbader Unglücksgeschichte.

26. Nebenstehende Expeditionen: Polizeyrath Grüner [116] nach Eger, Ankündigung des abgehenden Kastens, inliegend Brief an den Grafen Auersperg nach Hartenberg. An meinen Sohn, Carlsbader Relation. Nicolaus Schmidt, Frankfurt a. M. Herrn Grafen Caspar Sternberg nach Prag. – Nach Tische Bergrath Lenz. Abends bey Major von Knebel. Kamen Serenissimus und blieben bis in die Nacht. Verabredung wegen morgen.

27. Zeitig aufgestanden. Kamen Serenissimus im Garten Kaffee zu trinken. In die Veterinäranstalt. In's neue Krankenhaus. Auf die Bibliothek. Sodann zu Fuße in's Schloß, die mineralogischen Zimmer besuchend. Zu Tafel. Gegenwärtig waren von Ziegesar, von Lyncker, von Knebel, Prorector Fuchs, Bergrath Lenz, Döbereiner. In's anatomische und osteologische Cabinet. Serenissimus fuhren 1/2 6 Uhr weg. Von Knebel fuhr mit mir nach Hause. Nach dessen Abscheiden die unterbrochenen Geschäfte wieder vorgenommen. Vorbereitung auf morgentlichen Botentag.

28. Nebenstehende Expedition: An meinen Sohn das Ulmer Spargelbuch zurück; Brief an Zelter, durch Hartknoch zu besorgen; einige Puncte Desiderata. – Tischbeins Idyllen. Mantegna's Triumphzug. Mit von Knebel auf die Weimarische Chaussée gefahren. Mittag für mich. Erster [117] Bogen Kunst und Alterthum dritten Bandes 3. Heft. Anderes geordnet. Böhmische Geologie von Eichel. Abends Doctor Weller. Österreichischer Feldzug etc.

29. Tischbeins Idyllen abgeschlossen. An Mantegna's Triumphzug gearbeitet. Den Inhalt des nächsten Hefts Kunst und Alterthum bestimmt. Auch den Vorrath ausgemittelt. Brief von Grüner aus Eger, mit Meyers und Kräuters früheren Briefen. Mittag allein. Nach Tisch Rentamtmann Lange, den Quartalextract bringend und die Geschichte des eingestürzten Gewölbes in Zwätzen erzählend. Mit Major von Knebel den neuen Weimarischen Weg befahren. Für mich zu Tische, noch verschiedene Arbeiten beseitigt. Abends Professor Kosegarten und Döbereiner.

30. Mancherley Expedienda: An meinen Sohn. Herrn Oberbaudirector Coudray, wegen des Belvederischen Tempelchens. An Rentamtmann Lange, wegen Remunerationen. Briefe und Verordnungen mundirt. Kam Hofrath Meyer und Secretär Kräuter; mit beyden Angelegenheiten und Geschäfte durchgesprochen, punctweise resolvirt und abgethan. Sie nahmen die Kupferplatten mit, wie auch die Strophen zu den radirten Blättern meiner Handzeichnung. Aus den Paralipomena einige Blätter abgeschrieben. Anderes vorbereitet.

[118]

October

1. Mantegna's Triumphzug bearbeitet. Professor Bachmann, schöne Gebirgsarten vom Fichtelgebirg bringend. Der Thürmer ein paar Monate seiner Wetterbeobachtungen vorlegend. Aufsätze über Dittmars Wetterprophezeyhung. Mittag für mich. Mantegna fortgesetzt. Um 3 Uhr Major von Knebel, verschiedenes vorgelegt. Spazieren gefahren nach der neuen Chaussée. Ausgestiegen, Unterhaltung mit Wegebauinspector Götze über die ganze Arbeit. Abends Mantegna abgeschlossen. Später Vasari gelesen und einiges notirt. – Kästchen an Polizeyrath Grüner, Eger. Brief an Herrn von Cotta nach Stuttgardt.

2. Allgemeine Revision der Morphologie und Naturwissenschaft. Ingleichen Ausführung einzelner Stellen. d'Aubuisson de Voissins Geognosie, übersetzt von Wiemann. Mittags für mich. Vor Tische war Professor Güldenapfel bey mir gewesen. Nach Tische las ich über römische Triumphe, so auch den Triumph Ämilius Paulus über Perseus im Plutarch. De Voissins wiederholt. Dictirte an dem naturhistorischen Hefte. Kam Dr. Weller, blieb bey Tische. – An Kräuter einen Quartband Angelus Maius Cicero. Herrn Conta, mit Einem zurückgesendet, mit einem Stück Kunst und Alterthum. An Eckermann, Studiosus in Göttingen.

[119] 3. Zur Naturwissenschaft ersten Bandes 4. Heft umdictirt und redigirt. Den Inhalt vorläufig geordnet und verzeichnet. Ward das Steinrepositorium aufgesetzt. Zu Tische für mich. In der Redaction fortgefahren. Die Marienbader Gebirgsarten eingelegt. Mit Major von Knebel die neue Weimarische Chaussée. Abends Sendung von Weimar. Noch einiges Mineralogisches dictirt. Dr. Weller zum Abendessen. Zeitungen.

4. Marienbader Geologie, nach den geordneten Steinen. Anmeldung von Oberbaudirector Coudray. Neue Berliner Monatsschrift 9 Hefte von 1821. Coudray zu Mittage; nähere Geschichte der eingestürzten Brennerey zu Zwätzen. Den neuen Weg im Mühlthal befahren und besucht. Fand bey mir zu Hause Knebel, der den Belzoni betrachtete. Sodann bey Frommanns. Nachts die Berliner Monatsschrift. – An Frommann, wegen der Fortsetzung des Drucks.

5. Neue Ordnung der Marienbader Gebirgsarten überlegt. Neue Berliner Monatsschrift. Mit Major von Knebel nach der neuen Chaussée gefahren. Mittags für mich. Nach Tische gegen Winzerle. Abends Präsident von Motz. Nachts Berliner Monatsschrift und Idyllisches zu Tischbein. – An Herrn Frommann, Manuscript zur Naturwissenschaft von Fol. 70 bis 81 incl. Herrn Geh. Rath Willemer, Dank für die [120] Stickerey, Frankfurt a. M. Herrn Baron von Stein nach Breslau, Anfrage wegen Wilhelm Meister, für Grüner.

6. Die orographische Karte von Sorriot vorgenommen, mit der Kefersteinischen verglichen; in die letzte die Wasserscheidungsgränze eingetragen. Mittags in der Prinzessinnen Garten; vollkommen schönes Wetter. Gespeist für mich. Nach Tische mit Major von Knebel gegen Winzerle. Dörings Übersetzung des Manfred. Bücher von der Weimarschen Bibliothek für Posselt. Nachrichten von den Radirungen nach meinen Zeichnungen. Abends Professor Kosegarten. Sendung von Rath Vulpius und Anfrage. Gedicht zum Abschluß der Morphologie.

7. Aufgeräumt im Zimmer in Erwartung der Kinder. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Rath Vulpius, das kleine Frauenporträt, autorisirte Zettel. An Kräuter deßgleichen. Herrn Professor Riemer Willkommen und Einladung. – Bergrath Lenz, verschiedene Bücher bringend. Herr Geh. Legationsrath Conta. Kamen Sohn und Schwiegertochter, speisten mit mir. Ottilie nach Tische zu Frommanns. Unterhaltung mit meinem Sohn. Nach 5 Uhr fuhren sie weg. Kam Dr. Weller, blieb zu Tische. Nachts Plutarch.

8. Revision des Umschlags zu den radirten Landschaften; ingleichen des Bogens 2 Kunst und [121] Alterthum III, 3. Mit Major von Knebel ausgefahren. Silber und verguldetes Gefäß mit päpstlichen Münzen. Mittag für mich. Garteninspector Sckell. Hofrath Voigt, wegen seiner Reise noch Weimar. Fräulein Adele Schopenhauer. Abends für mich, Plutarchs Timoleon.

9. Neue Ordnung der Marienbader Mineralien. Professor Garve von Nisky, Herrnhuter. Der Erbgroßherzog und Herr von Bitzthum. In der Prinzessinnen Garten. Kam die Frau Erbgroßherzogin mit Gräfin Egloffstein; zur Tafel kam noch Herr von Ziegesar; nachher Geh. Hofrath Stark. Von Serenissimo durch Ordonnanz Nachricht der morgenden Ankunft. War früh Sartorius geognostische Beobachtungen, illuminirte Karte und Verzeichniß der Eisenacher Mineralien schon angekommen. Doctor Weller zum Abendessen. – Serenissimo, durch Ordonnanz. Ingleichen an meinen Sohn, eingeschlossen ein Billet an Riemer. Herrn Hofrath Meyer, wegen der Radirungen. An Riemer nochmals Einladung auf Donnerstag.

10. An den Marienbader Steinen einiges geordnet. Um 10 Uhr kamen Serenissimus. Wurde im Schloß die Sartorische Sammlung ausgepackt. Hofrath Voigt wies, was er von Berlin mitgebracht, vor. Oberbaudirector Coudray gab mir seine Ansicht vom Eisenberger Schützenhause. Vorgenannter[122] nebst Lenz, Fuchs und Döbereiner blieben zur Tafel. Gegen 5 Uhr fuhren Serenissimus ab. Ich blieb zu Hause. Sendung von Kräuter, wegen meteorologischer Tabellen Papierproben. Riemer meldet sich an auf Freytag. Meyer meldet wegen der Prellerischen Bilder.

11. Einige Briefe vorbereitet und dictirt. Nachher Marienbader Steine geordnet. Um 11 Uhr kam Major von Knebel. Vorgedachte Mineralien mit demselben besehen. Spazieren gefahren nach der Weimarischen Chaussée. Mit demselben gespeist. Abends zu Hause. Die Acharner und Ritter von Aristophanes, Voßische Übersetzung. Plutarch Cajus Marius.

12. Mit den Marienbader Steinen beschäftigt. Kam Professor Riemer. Unterhaltung über seine doppelte Badereise. Kam Oberbaudirector Coudray. Entfernten sich beyde. Nebenstehende Expedition bis zu Tische: An Rath Vulpius. An Secretär Kräuter, wegen der meteorologischen Platten und des Papiers dazu. – Jene beyden kamen zurück und wir speisten zusammen. Nach Tische mit Riemer über die nächsten Druckschriften. Abends für mich. Aristophanes Ritter und Wolken.

13. Anordnung des Marienbader Gesteins und den Catalog fortgesetzt. Kamen die Kinder mit Heinrich Nicolovius, welcher von Bonn nach Hause reiste. Bergrath Lenz, die Gebirgsfolge zu sehen.[123] Mittag mit den Gästen. Nach Tische Unterhaltung mit Ottilien. Die beyden Männer waren zu Lenzens Cabinet gegangen. Abends für mich. Im Plutarch gelesen.

14. Marienbader Catalog. Abschrift für Jena. Die Hauptsammlung nach Weimar eingepackt. Für das Museum eine kleinere besonders. Mittag für mich. Noch drey Columnen zum Bogen U., Vorbereitung zum folgenden. Briefe concipirt für morgen. Knebel sendete einen Brief von Demoiselle Pallard an ihn.

15. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Professor Zelter, Berlin. Herrn Dr. Neuburg, Frankfurt a. M. Herrn Secretär Kräuter, Weimar. – Professor Schröter. Hofrath Döbereiner, wegen des Egerans und anderer Mineralien. Fuhr spazieren die Weimarische Straße hin. Vorbereitung zu abzusendenden Briefen. Rinaldo Vulpius. Hofrath Voigt, wegen der Theophrasta longifolia. Überlegung der nächsten Bogen zur Naturwissenschaft. Annales de Chemie et de Physique, Juillet 1821. Auszug daraus. Kam Dr. Weller. Später Canzler von Müller.

16. Briefe zum nächsten Posttag vorbereitet. Betrachtungen über den Streit zwischen Arago und Biot. Revision der Farbentabelle. Mittag für mich. Nach Tische Hofmechanicus Körner; über Wetterbeobachtungen, die Reparaturen an der [124] Sternwarte und das entoptische Instrument. NB. Früh war Professor Kosegarten mit einem Professor ...... aus Greifswalde bey mir im Garten, welcher von Willemer die in Odessa gehaltene Leichenrede auf den Patriarchen übersetzt überbrachte. Nachbildung eines Ablaßbriefes aus dem 14. Jahrhundert. Abends für mich, Plutarch.

17. Auszug aus den französischen Annalen der Chemie und Physik, einen Streit zwischen Biot und Arago betreffend; Übersetzung und Noten. Mit Major von Knebel spazieren gefahren. Zu Tische für mich. Graf Platen und Studiosus Gruber. Frau von Knebel. Geh. Cammerrath Stichling, die Feueranstalten an der Bibliothek besprochen. Professor Kosegarten, die ägyptischen Kupfer besehen. NB. Früh Baumann von Berlin erzählend. Julius Cäsar von Plutarch. Sendung von Weimar, Beschäftigung mit derselben. – Herrn Director von Schreibers nach Wien, wegen der Theophrasta longifolia und einem ungarischen Stierschädel.

18. Einige Briefe und Expeditionen vorbereitet. Dr. Henning von Berlin, die Farbenlehre besprechend. Gegen 1 Uhr Major von Knebel, gegen 2 Uhr Canzler von Müller. Blieben zu Tische. Nachmittag für mich. Rameau's Neffe.

19. Briefliche Expeditionen. Der Bogen U. der Naturwissenschaft. [125] Schrön die Instruction bringend wegen der Tabellen. Professor Heusinger, über Natur und Medicin. Mittag für mich. Nach Tische Lieber, wegen der landschaftlichen Radirungen. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Hofrath Meyer mit drey Heften der neuen Berlinischen Monatsschrift.Herrn Professor Riemer, durch Lieber den Bogen U., durch die Boten einen Brief. An meinen Sohn verschiedenes.

20. Instruction für die Wetterbeobachter von Schrön durchgegangen. Einige Briefe vorbereitet. Mit Knebel spazieren gefahren. Mittag für mich. Vorlesungen von Kempfel in der griechischen Litteratur. Zu Knebel, eine Übersetzung derselben bestellt. Abends für mich. Zeitungen; Brief von Cassel, ein Kästchen von Ruhl ankündigend.

21. Mundum des Briefs an Graf Brühl. Johann aus der Druckerey; Manuscript und Revision des dritten Bogens Kunst und Alterthum, ingleichen den zweyten Bogen mit eingedruckten Sternchen. Erhielt dagegen zum Bogen X. Howards Ehrengedächtniß. Ward auch der Bogen U. revidirt in die Druckerey gesandt. Schrön die Instruction abho lend. Abermalige Consultation wegen des Papiers. Nebenstehende Expeditionen: An Secretär Kräuter, 8 Buch groß Papier zu den Witterungstabellen , für Professor Müller 25 Thlr. [126] Courant. An Herrn Professor Riemer Bogen 2 und 3 Kunst und Alterthum. Herrn Hofrath Meyer Ruhlischen Brief. An meinen Sohn Einladung. – Zu Tische für mich. Abends bey Major von Knebel. Nachts für mich. Rubriken zu den Gedichten und Radirungen. Paulus Stransky Res publica Bohemiae.

22. Briefe concipirt, mundirt. Einiges zur Naturwissenschaft. Schriften der Gesellschaft für Mineralogie zu Dresden. Mit Major von Knebel gefahren gegen Winzerle. Mittag für mich. Erhielt ein Geschenk von Frau von Brun, geborne Münter. Ifis 10. Stück. Bogen U. in die Druckerey. Abends Minerva, historische Bruchstücke von Napoleon. Meiner Biographie dritter Theil – Manuscript zur Wissenschaftslehre 1. Band 4. Heft von Fol. 1 bis 84 incl., enthaltend die 5 ersten gedruckten Bogen; Manuscript zu Kunst und Alterthum III. Band 3. Heft, fünfter Bogen u.s.w. an die Wesselhöftsche Druckerey abgegeben. Herrn Grafen Brühl nach Berlin.

23. Inspector Götze wegen Abschließung der Zahlungen für den botanischen Garten. Einige Expeditionen vorbereitet. Lehrbuch der christlichen Kirchengeschichte von Danz 1. Theil. Kamen Ottilie, Adele und Heinrich. Sie fuhren spazieren bis Wöllnitz. Speisten mit mir. Nach Tische Graf Marschall, der seinen Sohn hierher gebracht hatte. [127] Sie fuhren sämmtlich zu Knebel. Kamen zurück. Fuhren ab. Nachricht, daß meine Sendung in Eger glücklich angekommen. Nachts Kirchengeschichte von Danz. – Dr. Brockmüller, Schloß Hasenpoth in Curland.

24. Einiges zu Kunst und Alterthum. Durchsicht von Collectaneen. Um 11 Uhr allein ausgefahren, gegen Weimar. Mittag für mich. Nach Tische Hofrath Voigt; seine Erfahrungen in Berlin. Körner die Instruction zurückbringend. Verhandlung mit demselben. Er zeigte vor auch eine Zeichnung einer Maschine zur Polarisation, die bey ihm bestellt worden und versprach sie in vierzehn Tagen zu liefern. Oberbaudirector Coudray, auf dessen Veranlassung nebenstehendes: Herrn Professor Müller, Verordnung nach dem Concept. Herrn Professor Riemer, Howards Ehrengedächtniß. – Howards Ehrengedächtniß abgeklatscht. Gedicht zur letzten Seite. Kirchengeschichte und Betrachtungen darüber. Sendung von Weimar. Vorarbeiten zur Lebensgeschichte vierter Band.

25. Tochter der Luft, Abschluß. Nöhden Schema. Collectanea in's Reine. Skizzen an Madame Frommann. Professor Göttling die Übersetzung des Phaetons bringend. Der junge Graf Marschall. Mit Major von Knebel spazieren gefahren. Nach Tische beschäftigt mit dem biographischen Manuscripte u.s.f. bis Nachts.

[128] 26. Varia nebenstehend. Kefersteins Anzeige. Mit Major von Knebel ausgefahren. Mittag für mich. Nachmittag am vierten Band. Abends Nebenstehendes: Herrn Rath Vulpius, verschiedenes. An meinen Sohn. An Kräuter. – Dictirt Lili's Geburtstag. Abends dritten Band gelesen. Die Übersetzung des Phaethon durchgegangen.

27. Verschiedenes vorbereitet. Geh. Rath Leonhard. Betrachtung über dessen Nomenclatur der Krystallgestalten. Mittag für mich. Sendung von Weimar durch die Post. Abends durch die Boten. Bey Frommanns einen Besuch gemacht.

28. Früh Dr. Weller. Einige Expeditionen zur Bibliotheksangelegenheit. Sonstiges geordnet. Um 11 Uhr Rath Vulpius von Weimar. Nachher mit Major von Knebel spazieren gefahren. Zu Tische Rath Vulpius, Würzburger und Liebensteiner Abentheuer erzählend. Kam Dr. Weller zum Nachtisch. Nach beyder Abschied blieb ich allein. Betrachtete mir den vierten Theil von Creuzers Symbolik. Ordnete alles für morgen früh. Schaffte den 3. Bogen Kunst und Alterthum in die Druckerey. Revidirte genau den Bogen X. Naturwissenschaft. Ging an den Abschluß der Tabelle zur Farbenlehre. Überlegte, was wegen der meteorologischen Anstalt zu thun sey. Creuzers Symbolik fortgesetzt. Abends kleine daraus bezügliche Gedichte.

[129] 29. Nebenstehende Expeditionen: Verordnung an Hofrath Voigt, an Bibliothekar Güldenapfel, an Rentamtmann Lange, an Rinaldo Vulpius. – Buchbinder Lynke, wegen eines alten zu restaurirenden Buches. Dr. Osann seine Dissertation bringend. Verschiedene Expeditionen auf morgen. Damit meist den ganzen Tag beschäftigt. Gegen Abend Herr von Joukowsky aus Petersburg mit Herrn von Struve; empfohlen von Graf Brühl und von Boisserée's. Später die Legende von den drey Königen. Betrachtung über das wahre, was unter diesem Märchenhaften verborgen.

30. Nebenstehende Expeditionen durch die rückkehrenden Kinder: Herrn Geh. Legationsrath Conta, politische Nachrichten zurück. An Dr. Rehbein, wegen des Hausurlaubs. An Dr. Vulpius, wegen dem neuen Patriarchen von Venedig. Herrn Geh. Rath Willemer nach Frankfurt, Handzeichnungen. – Anderes vorbereitet. Die Dreykönigs-Legende für Kunst und Alterthum. Kam Ottilie, Adele und Nicolovius. Nach Tische mein Sohn von Capellendorf. Entfernten sich Abends 6 Uhr. Nachts in dem Rheinischen Musenalmanach: Die Räuber, von Hofmann.

31. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Auctionator Weigel nach Leipzig. An Herrn Dr. Neuburg, Frankfurt a. M. An Secretär [130] Kräuter, Promemoria wegen der neuen meteorologischen Instruction. – Andere nach innen concipirt und vorbereitet. Mittag mit Knebel spazieren gefahren nach Weimar zu, rückwärts gegangen. Für mich gegessen. Einige Stunden bey Knebel zugebracht bis 5 Uhr. Abends Dr. Weller. Später Dr. Nöhdens Übersetzung recensirt. Naturwissenschaftliche Gedichte ausgesucht. Sendung der meteorologischen Tabellen.

November

1. Professor Güldenapfel und Weller, zum Jahrstage der neuen Bibliotheksanstalt und zum Antritt des fünften Jahrs dieses bisher thätig und glücklich geführten Geschäfts. Nebenstehende Expeditionen:Herrn Professor Güldenapfel, Verordnung. Herrn Professor Lavés, Kunstanzeige. Herrn Professor Posselt, meteorologische Tabelle. – Näheres Schema zu Nöhdens Einleitung. Abschriften der Naturgedichte. Mit Major von Knebel spazieren gefahren gegen Winzerle. Weitere Abschriften wie Morgens. Nichts anders als. Nachricht von der Ankunft Serenissimi und des Erzherzogs Ferdinands. An Boisserée, wegen der heiligen drey Könige. An Riemer, wegen der Naturgedichte. Späterhin Reinecke Fuchs. Kam ein Expresser von meinem Sohn.

[131] 2. Schickte den Kutscher zeitig nach Weimar. Lucrez- Übersetzung von Knebel Einleitung. Anderes vorbereitet, besonders zur Abfahrt. Hofmarschall von Spiegel und Oberbaudirector Coudray, die Ankunft des Großherzogs vorverkündigend. Gegen 3 Uhr die Fürsten und Gefolge. Stiegen bey den Cabinetten ab. Besahen das sämmtliche Mineralogische. Zur Bibliothek gefahren. Dort verweilt bis 1/2 6 Uhr. Zu Tafel, nach vorhergehender Pause. Nach Tafel Hofrath Voigt und Döbereiner.

3. Ganz früh der Großherzog. Schrön wegen der Tabellen. Färber wegen verschiedener Quittungen. Hofrath Döbereiner, Chemica. Professor Posselt, Meteorologica. Der Erbgroßherzog, auf die Reise nach Rußland bezüglich. Gegen Mittag mit Knebel spazieren gefahren. Bey demselben gespeist. Um 5 Uhr mit Dr. Weller die nöthigen Geschäfte abgethan. Nachricht Zelter sey angekommen. Sendung von Weimar, meine Werke für die hiesige Bibliothek. Cicero mit dem gemalten Einband. Nachts Reinecke Fuchs.

4. Zeitig aufgestanden; alles noch geordnet und eingepackt. Güldenapfel und Weller, Bibliotheksgeschäfte besprochen. Um 8 Uhr abgefahren. Gewaltiger Sturm von N.W. Gegen 1 Uhr angekommen. Fand Zelter, dessen Tochter, Mendelssohn und Nicolovius. Unterhaltung im Garten. [132] Augusts Versteinerungen besehen. Mittag zusammen gespeist. Später spielte Mendelssohn auf dem Flügel. Abends mit Zelter, zuletzt mit der Gesellschaft gespeist.

5. Ausgepackt die Papiere. Kurze Unterhaltung mit Zelter. Die Papiere rangirt und an ihre Orte gebracht. Besuch von Herrn Major von Staff, der nach Erfurt beordert ist. Über die Wanderjahre von Varnhagen. Blätter aus dem Gesellschafter. Mittag zusammen gegessen. Nach Tische Musik bis Abends. Die Kinder gingen in's Theater. Kamen Canzler von Müller und Riemer. Letzterer blieb bis Nachts.

6. Fortsetzung der Abschrift naturhistorischer Gedichte. Revision des nächsten Manuscripts für Kunst und Alterthum. Unterhaltung mit Zelter, welcher um 11 Uhr zur Frau Großherzogin ging. Hofmechanicus Rehbein. Walther beschäftigte sich den ganzen Morgen in meiner Nähe. Mittag mit den Gästen. Nach Tische Hofrath Meyer. Gegen Abend mit Zelter. Später mit zum Abendessen. – An Oberforstmeister von Fritsch, wegen des Stützerbacher Glasbläsers.

7. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Hofrath von Cotta nach Stuttgardt. Herrn Carl Ernst Schubarth nach Berlin. An die Wesselhöftsche Druckerey den Bogen X. – Dr. Nöhdens Übersetzung des Abendmahls. Mit [133] Badeinspector Schütz im Garten. Sodann dem kleinen Virtuosen zugehört. Mittag zusammen. Nach Tische spielte der Kleine. Abends Canzler von Müller, Oberbaudirector Coudray. Riemer. Fragmente Phaethons und französischer Feldzug. Blieb zu Tische.

8. Über Nöhdens Abendmahl. Nachricht von dem Tode der Frau Schlosser, durch ihre Tochter Henriette Hasenklever. Unterhaltung mit Zeltern. Mittag mit der Gesellschaft. Waren vor Tische die beyden Fürstinnen und der Erbgroßherzog gekommen, um den Felix zu hören. Der junge Müller brachte das Porträt der Frau von Gersdorff und die Steinzeichnung nach Angelika. Nach Tische Kupferstiche besehen. Abends größere Gesellschaft.

9. An der Campagne corrigirt. Die Fragmente des Phaethons genauer durchgesehen und rangirt. Mittags die Gesellschaft. Nach Tische Unterhaltung. Abends für mich, da alles bey Schopenhauers zum Concerte war. Nachts Euripides Electra. Später mit der Familie zu Tische.

10. Nebenstehende Expeditionen: An Professor Güldenapfel, Testimonium für Rinaldo Vulpius. An denselben Verordnung wegen der Sparbüchse der Bibliothek zu Jena. – Feldzug. Der junge Müller wegen des Steindrucks. Professor Zelter zu Gräfin Julie, die sein Porträt machen [134] wollte. Im Garten bey sehr schönem Wetter. Mittag die Gesellschaft. Gegen Abend Madame Mara. Professor Riemer und Zelter. Mit letzterem allein. Kleinere Aufsätze zu Kunst und Alterthum. Später Phaethon.

11. Früh Phaethon und jene kleinen Aufsätze. Bücher ausgepackt. Um 11 Uhr großes Concert. Die Prinzessinnen und alle nähere Bekannte von Damen und Herren. Unterhaltung mit Hofrath Meyer über den Müllerischen Steindruck nach Angelika. Auswahl von Zeichnungen für's nächste Heft von Schwerdgeburth. Mittag mit der Gesellschaft. Nach Tische blieb man beysammen; Felix spielte. Abends zu Tische las Zelter seine Lebensbeschreibung.

12. Kleine Aufsätze für Kunst und Alterthum durchgesehen und mundirt. Damit den ganzen Morgen beschäftigt. Spät gegessen. Gräfin Egloffstein hatte Felix gezeichnet. Mittag zusammen. Nach Tische kam Herr Moltke und trug verschiedenes vor; brachte auch aus der Reise gesammelte Mineralien. Nachts zusammen. Später im Conversationslexicon gelesen.

13. Fragmente des Phaethon redigirt. Frau Oberhofmeisterin von Hopfgarten, in Auftrag Ihro Kaiserl. Hoheit. Im Garten mit den Kindern. Zelter war nach Jena gefahren. Mittag die Überbliebenen. Nach Tische Felix; er trägt [135] mancherley vor. Abends Musik und große Gesellschaft bey den Kindern.

14. Fernere Revision des Phaethons und Umsetzung einiger Stellen. Homer und sein Zeitalter von Schubarth kam an. Geh. Hofrath Kirms. Mittag mit den Kindern. Abends am Phaethon. Schubarths Ilias, besonders in Rücksicht der Moden. – An Wesselhöfts Druckerey der 6. Revisionsbogen von Kunst und Alterthum.

15. Einiges zu Kunst und Alterthum redigirt und mundirt. Empfing die 100 Ducaten von Berlin. Kam der 7. Bogen Kunst und Alterthum 3. Bandes 3. Heft. Am Phaethon gearbeitet. Mittags kam Zelter von Jena zurück. Wir blieben Abends zusammen und lasen einiges. Nachts am Euripides fortgelesen. – Herrn von Joukowsky nach St. Petersburg. An die Königl. Preuß. Haupt-Theatercasse nach Berlin.

16. Manuscript zu Kunst und Alterthum. Phaethon. Professor Müller. Musikalische Unterhaltung: Stromeyer sang, auch Moltke. Im Garten. Mittags zusammen. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray. Münchner Monatsblatt für Bauwesen; dazu Zelter. Geschichte des unter dem Bauen eingefallenen Kirchthurms. Bey Tische mehrere dergleichen frühere Berliner Anecdoten.

17. Meyersche Recensionen abgeschrieben; anderes revidirt und geordnet. Herr von Struve, welcher[136] Herrn von Freygang von Leipzig brachte. Zelter und ich bis Neu-Wallendorf gefahren. Mittag zusammen. Abends Canzler von Müller und Zelter. Die Familie ging in's Schauspiel. Zeitig zu Bett. –An Wesselhöfts Druckerey den 7. Bogen von Kunst und Alterthum.

18. An weiterer Ordnung fortgefahren. Mit Zelter auswärtige Angelegenheiten besprochen. Einiges zu Kunst und Alterthum. Brief an Boisserée mundirt. Unterhaltung mit Zelter. Manches bey Seite geschafft und geordnet. Mittag zusammen. Nach Tisch Unterhaltung. Felix spielte noch. Ging ich zeitig zu Bette.

19. Früh 5 Uhr gingen die Gäste fort. Ulrike mit ihnen. Nebenstehende Briefe: Herrn Sulpiz Boisserée nach Stuttgardt. Herrn Baron von Stein nach Breslau, mit einer Rolle Radirungen. Herrn Schubarth nach Berlin. – Tischbeinische Skizzen aufgezogen. Einiges vorbereitet. Mittag zu vieren. Anmeldung von Hagen aus Königsberg, welcher bey den Kindern zum Thee war. Mit Professor Riemer Manuscript zu Kunst und Alterthum besprochen. Über Knebels Lucrez. Plan für die nächste Zeit. Nachts Euripides.

20. Zu Kunst und Alterthum Vorbereitungen. Serenissimus den Pilsner Käs. Geordnet und eingeheftet. Tischbeinische Skizzen fernerhin aufgezogen. [137] Mit Hofrath Meyer Geschäfte besprochen. Mit demselben und Walther spazieren gefahren. Mittag Nicolovius und Hagen von Königsberg. Nach Tische Unterhaltung. Abends Oberbaudirector Coudray Zeichnungen des römischen Hauses und Grundriß der ersten Etage des Schlosses für die Frau Erbgroßherzogin. Vor Tische war Dr. Weller angekommen, Nachrichten von Major Knebels Übelbefinden bringend. Bis in die Nacht Ballenstedts Archiv der Urwelt. Besonders über den Urstier von Körte, 3. Bandes 2. Heft.

21. Französische Campagne. Einige Briefe concipirt.An Dr. Weller, wegen von Knebels Krankheit, die sich verschlimmert haben sollte. Dr. Hagen Unterhaltung mit demselben über seine nächsten Arbeiten. Rath Helbig wegen den meteorologischen Angelegenheiten. Tempel des Jupiters von Agrigent, von Klenze. Mittag Dr. Hagen und Nicolovius. Nach Tische Kupferstiche geordnet. Nicolovius nahm Abschied, Gräfin Lina Egloffstein gleichfalls. Abends mit meinem Sohn. Kupferstiche betrachtet und besprochen.

22. Briefe concipirt und mundirt. An der Campagne von 92 revidirt. War früh die junge Herrschaft abgereist. Mittag zu dreyen. Nach Tische die Kinder. Abends Niederländer mit meinem Sohne durchgegangen. Nachts mit demselben über die nächsten Gegenstände.

[138] 23. Nebenstehendes: Communicat an die Großherzogl. Sächs. Cammer, allhier. Verordnung an Rath Vulpius, wegen der Schreibmaterialien. – An der Campagne von 92. Briefe vorbereitet. Mittag zu dreyen. Nach Tische meldete sich der Musikhändler Schulz von London mit einem Briefe von Zelter. Abends Lombardisches Portefeuille. Späterhin Riemer. Knebels Übersetzung des Lucrez. Euripides Phaethon.

24. Nachricht von Knebels Besserung. Der Musikhändler Schulz einen Brief von Dr. Nöhden bringend. Herr von Beaulieu und Canzler von Müller. Kenilworth, Roman nach Walther Scott, zu lesen angefangen. Am Phaethon des Euripides mundirt. Ingleichen an der Campagne von 92. Mittag zu drey. Sodann Kenilworth ersten Band abgeschlossen. Mein Sohn erzählte die neue Einrichtung des Cammerrechnungswesens. – Wesselhöfts Druckerey, Manuscript bis Fol. R. Verordnung an Rentamtmann Müller nach Jena. Verordnung an Rath Vulpius durch John.

25. Nebenstehende Expeditionen: An Grafen Brühl durch Zelter die Landschaften nach Berlin. An Staatsrath Nicolovius nach Berlin dieselbigen. Beydes durch die Post. An Dr. Nöhden dieselben, durch Musikverleger Schulz aus London. – Damit meistens den Morgen zugebracht. [139] Einiges zu Kunst und Alterthum. Brief an Staatsrath Schultz. Mittag zu dreyen. Nach Tische Kupfer, besonders die Berliner Zierrathen. Kam die verguldete Leyer für Jena. Abends Oberbaudirector Coudray. Dieses Geschäft besprochen. In den Branischen Miscellen den Tod Napoleons und die Lateiner in Constantinopel gelesen. Nachts Euripides Bacchantinnen.

26. Fuhr mein Sohn nach Niederroßla. Beschäftigung mit Kunst und Alterthum, besonders mit dem Berliner Prachtwerke für Handwerker. Mundum des Briefs an Staatsrath Schultz. Mittag zu zweyen. Nach Tische Gräfin Julie Egloffstein ihr Zeichenbuch vorweisend. Abends für mich. Euripides. –An Dr. Nöhden nach London durch Rath Haage.

27. Vorschriften für Handwerker, in Berlin herausgegeben. Den Text dazu gelesen und die Tafeln geordnet. Im Garten. Mittag Generalsuperintendent Röhr. Später Fräulein Adele und der Canzler. Den zweyten Theil von Kenilworth ausgelesen.

28. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Staatsrath Schultz nach Berlin, mit einer Rolle Radirungen. An Wesselhöfts Druckerey nach Jena 8. Revisionsbogen. An Färber autorisirte Quittungen und noch das Fremdenbuch etc., [140] Basalt vom Riesengebirge. An Professor Posselt nach Jena, Monatstabellen. – Die Vorbilder von Berlin durchgegangen und die Zahl der Tafeln rectificirt. Gedicht für Adelen. Mundum desselben. Spazieren gefahren mit Walther. Mittag zu dreyn. Abends für mich. August aus dem Schauspiel kommend.

29. Berliner Vorschriften der Handwerker. Berliner Decoration. Um 12 Uhr Hofrath Meyer. Abhandlung über einiges Kunst und Alterthum betreffend. Mittag zu dreyen. Kenilworth dritter Theil. Die gefährliche Nachlässigkeit, eine Novelle. Briefe von Grüner, Graf Auersperg, Mendelssohn.

30. Abschriften von Kunst und Alterthum 3. Bandes 3. Heft. Verschiedene Briefe concipirt. Mittag zu dreyen. Dr. Wagner von Hamburg. Waren Briefe von Henrietten angekommen. Nach Tische die großen Portefeuilles durchgesehen. Gegen Abend Adele, Professor Riemer. Manuscript durchgesehen. Sowohl von Kunst und Alterthum als Übersetzung des Euripides. Über Leonhards Krystallographie.

December

1. Der neunte Revisionsbogen angekommen, und der Schluß von Kunst und Alterthum III, 3. nochmals durchgesehen und zur morgenden Absendung [141] vorbereitet. Das Geld, 24 Thlr. 12 Gr., für die Lyra erhalten von Jena; Herrn Oberbaudirector Coudray durch John abgegeben. Mittag zu dreyn. Nach Tische Portefeuille. Abends Gräfin Julie. Mit derselben mehreres gesehen und besprochen. Nachts mit meinem Sohn. Sodann das Taschenbuch von Clauren. – An Herrn Major von Knebel, mit meinem Porträt von Dawe.

2. Nebenstehende Expeditionen: Manuscript Fausts zweyter Theil an Hofrath Schöne nach Stralsund.An Herrn Baron Fritz von Stein, Breslau. An Herrn Polizeyrath Grüner nach Eger. Herrn Wesselhöfts Druckerey, Revision des 9. Bogens, Manuscript bis CC incl. – Einige Briefe concipirt; anderes vorbereitet. Mittag zu drey. Nach Tische bis gegen Abend mit den Kindern und Enkeln. Oberbaudirector Coudray, die antiken Monumente des Albertolli und Moreau. Nachts Manuscript der Campagne.

3. Zur Campagne von 92. Briefe concipirt. Mittags mit Hofrath Meyer spazieren gefahren gegen Neu wallendorf. Mittag zu dreyen. Nach Tische die architektonischen Zierrathen. Abends für mich. Le neveu de Rameau von Paris durch Varnhagen. Brief von Schubarth, von Cotta, von Lenz wegen des Basaltes.

4. Campagne von 92. Briefe dictirt und mundirt. [142] Betrachtung über die gestrigen brieflichen Sendungen, besonders über Schubarth. Mittags zu drey; den Kindern den Anfang der Campagne von 92 vorgelesen. Abends für mich Rameau's Neffe. Volkmanns Silesia subterranea.

5. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Hofrath Schöne nach Stralsund. Herrn Mendelssohn in Berlin. An Madame Hasenklever in Ehringhausen über Düsseldorf. Herrn Geh. Oberbaurath Schinkel, Berlin. (Gingen erst Donnerstags ab.) – An der Campagne. Mittag zu dreyen. Nach Tische die Knaben. Das Tagebuch der Belagerung von Maynz. Ältere Papiere durchgesehen. Errichtung des Weimarischen Theaters 1791.

6. Campagne von 92. Revisionsbogen 10. Mittag zu dreyen, nach Tische vorgelesen. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray, ein neues Werk von Durand bringend: Partie graphique des Cours d'Architecture etc. Später Ottilie und Adele. Nachts Zeitungen. Dörptische Beyträge von Morgenstern.

7. Campagne von 92. Meyersche Recension der Ehebrecherin mundirt, ingleichen des Paria Gebet. Das vergleichende Sprachstudium von Humboldt. Mittag zu dreyen. Nach Tische Vorlesung der zweyten Abtheilung der Campagne und sodann des Phaethons. Abends Professor Riemer; den [143] 10. Bogen zusammen durchgegangen. Sodann von Humboldts Sprachwerk gelesen und dabey Bemerkungen gemacht.

8. Campagne einzelne Theile berichtigt. Mein Porträt und die Münchner Baurisse an Oberbaudirector Coudray. Mittag zu drey; Vorlesung der dritten Abtheilung der Campagne. Fernere Betrachtung dieses Gegenstandes. Walthern Kupfer vorgezeigt. Professor John von Berlin von einer weiten Reise zurückkehrend. Nachts mit meinem Sohn. Logenangelegenheiten. – An Wesselhöfts Druckerey den 10. Revisionsbogen.

9. An der Campagne; die ersten 30 Blätter abermals an Professor Riemer. Maler Preller, meteorische Zeichnungen bringend. Mittag zu drey. Nach Tische Karte der Campagne. Mit Walthern Zeichenstunde. Abends Oberbaudirector Coudray. Durands Elemente besprochen. Canzler von Müller; über Döring und Oken. Nachts an der Campagne fortgefahren.

10. An der Campagne fortgefahren. Mit Hofrath ...... nach Neu-Wallendorf. Mittag zu zweyen. Nach Tische Beschreibung der Insel Madeira. Wiener Galerie, Englisch Museum von der Bibliothek erhalten und durchgesehen. Fortsetzung der Gedanken an die Einheit des Homers, inwiefern solche zu statuiren. Aufenthalt in Düsseldorf und Münster im Jahr 1792.

[144] 11. Briefe für morgen. Halb 11 Uhr die Frau Großherzogin. Um 11 Uhr die Prinzessinnen; blieben sämmtlich bis halb 1 Uhr. Zu Tisch zu zwey. An der Campagne. Fräulein Adele. Mit ihr durchgesehen Venetianische Schule. Geschichte der vier ersten Feldzüge des französischen Revolutionskrieges von einem deutschen Offizier.

12. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Geh. Cammerrath Frege nach Leipzig, Avisbrief zweyer Assignationen auf 400 und 200 Thlr. Herrn Landrath Lyncker, mit einer Assignation auf 200 Thlr. Sächs. nach Jena. Herrn Obercassirer Ludecus eine dergleichen von 400 Thlr. – An der Campagne revidirt. John schrieb die Verse zu den Skizzen. Ein Commis von Herrn Ruckmann aus Heilbronn, Muster vorzeigend von gepreßten Silberarbeiten. Herr Hofrath Meyer besah dieselben mit. Bey Tisch zu zwey. Gespräch über Ruhmsucht. Gegen 4 Uhr Hofrath Meyer. Über Durands architektonische Schule. Moreau's architektonische Verzierungen gesehen. Oper von Herrn von Lichtenstein. Nachts mit meinem Sohn, welcher von einer Session wegen der neuen Schulgebäude Relation gab.

13. An der Campagne revidirt. Verkaufstag bey'm Frauenverein. Billet vom Herrn Canzler von Müller, wegen der Radirungen. Mittags alleine. Nach Tische angefangen durchzusehen und zu [145] ordnen. Mit Walthern Bilder gesehen. Abends Professor Riemer, blieb zu Tische.

14. Nebenstehende Expeditionen: An Frommann nach Jena, Revisionsbogen 11 und 12 von Kunst und Alterthum, altes Manuscript vom 3. Band 3. Heft, Kenilworth im Original. An Professor Güldenapfel die Rechnung der in Leipzig für die Bibliothek erstandenen Bücher, nach Jena. – Anfrage des Braunschweiger Theaters wegen Götz von Berlichingen. Aufgesuchtes Exemplar. Kupferstichcatalog durchgegangen. Gmelins Blätter zu Caro's Virgil. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren. Bey Tische zu zwey. Nach Tische Hofrath Meyer, römische Stadt- und Landgebäude, auch antike Zierrathen. Verhandlung über ein Porträt. Nachts mit den Kindern gespeist. Berliner Nachrichten von Ulriken.

15. Campagne. Der Gehülfe von Döbereiner mit einer hygrometrischen Vorrichtung. Abschrift des Götz von Berlichingen angeordnet. Die Aldobrandinische Villa von Barrière. Mittag zu zwey. Nach Tische Portefeuilles untersucht. Abends mit Walther fortgefahren dieselben anzusehen. Nachts an der indischen Legende fortgefahren.

16. Früh Leibchirurg Kämpfer wegen des Großherzogs Befinden. An der Campagne redigirt. Professor Müller wegen der neuen Galerie und [146] sonst. Tischbeinische Skizzen rubricirt, Domenichino's Landschaften betrachtend. Mittag zu drey; aus der Campagne vorgelesen. Hofrath Meyer. Ältere Zeichnungen mit Namen versehen. Oberbaudirector Coudray. Notiz wegen des neuen Schulgebäudes. Canzler von Müller, des Großherzogs Befinden.

17. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Cammerrath Frege Avisbrief wegen 100 Thlr. an Weigel in Leipzig. Herrn Proclamator Weigel, Assignation von 100, nach Leipzig. – Revision am Feldzug. Kastanien vom Großherzog gesendet. Indische Legende. Die Tischbeinischen Zeichnungen numerirt zum Behuf eines Catalogen. Hofgärtner Dietrich von Eisenach. Mittag zu drey. Nach Tische Kupfer betrachtet und geordnet. Abends Professor Riemer. Sodann Hofrath Voigt; die niederländische Schule angesehen. Über wissenschaftliche und künstlerische Angelegenheiten, ingleichen Jenaische Familien betreffend.

18. Campagne. Sonnerat. Catalog über die Tischbeinischen Skizzen. Dr. Körner das Instrument zu den entoptischen Versuchen bringend und vorzeigend. Einige Berichte wegen der Sternwarte. Mittag zu dreyen. Nach Tische Portefeuille. Abends Hofrath Meyer, den Tischbeinischen Catalog durchgesehen; über Prellers Remuneration [147] und anderes auf die Zeichenschule Bezügliches. Nachts mit meinem Sohne.

19. Acten und anderes gesondert und geheftet; Tischbeinische Skizzen ausführlicher beschrieben. Abschrift davon, Brief an Tischbein. Herr Hofrath Schwabe, den Brief seines Bruders von Memel her vorzeigend. Mittag zu dreyen. Ordnung in den Kupfern fortgesetzt. Abends Gräfin Julie. Landschaften von Poussin durchgesehen. Späterhin Walther. Nachts heutiger Missionsbericht. – An Färber autorisirte Quittungen. An Professor Posselt, wegen des herauszugebenden meteorologischen Heftes.

20. Campagne redigirt und mundirt. Kupfer und Zeichnungen eingerahmt. Rath Vulpius wegen einiger Bibliotheksangelegenheiten. Kräuter hatte den biographischen Catalog bis Bona vorgelegt. Catalog der Pfirsichbäume. Mittag zu dreyen. Ottilie fuhr nach Jena. Abends Hofrath Meyer. Oberforstmeister von Fritsch. Später mit meinem Sohn über Inneres und Äußeres. – An Herrn Hofmaler Tischbein nach Eutin, Brief, Aushängebogen von Kunst und Alterthum, Skizzenverzeichniß.

21. Campagne. Um halb 11 Uhr Ihro Hoheit die Frau Großherzogin. Vorlegung vorbereitender Kunst- und Natursachen. Oberforstmeister von Fritsch schickte den Klotz des beschädigten und [148] wieder zusammen gewachsenen Baumes. Mittag mit meinem Sohn. Gegen Abend Oberforstmeister von Fritsch. Sodann Oberbaudirector Coudray. Canzler von Müller. Sodann meine Schwiegertochter von Jena kommend. Nachts: Spanien und die Revolution, Leipzig 1821.

22. Herr Frommann; demselben Nebenstehendes eingehändigt: Manuscript an Frommann von Fol. 1 bis 30 incl.

23. Den Feldzug. Nachher Spanien und die Revolution. Mittag zu drey. Vorgemeldetes Buch zusammen gelesen. Hofrath Meyer. Professor Riemer; einige Lagen mit ihm durchgegangen. Canzler von Müller, welcher zuletzt allein blieb. Nachts Dictionnaire universel, Buchstabe A.

24. Nebenstehendes: Herrn Staatsminister von Humboldt nach Berlin. – Zur Naturwissenschaft. Manuscript arrangirt. Von Stein, der Enkel; verschiedenes übergeben, was der Vater von Breslau gebracht. Mittag zu dreyn. Las weiter in Hans von Schweinichen Leben. Gegen Abend Herr von Stein; Gespräch über den Prieborner Sandstein, ferner über die Masseler Blitzröhren. Abends große Weihnachtsbescheerung; ich blieb aber für mich. Späterhin die Kinder. Sodann mein Sohn; Gespräch über den Zustand des Bauwesens, besonders auch über russische Öfen.

[149] 25. Naturwissenschaftliches Heft, Marienbader Umgebung. Leibchirurg Kämpfer von Serenissimus Befinden Nachricht gebend. Kupfer von Leipzig durchgesehen und sortirt. Mittag zu dreyen. Nach Tische Kupferstiche. Abends Hofrath Meyer, den Leipziger Catalog durchgegangen. Etwas aus Schweinichen Lebensgeschichte gelesen.

26. Früh Hofmedicus Rehbein, welcher wegen Scharlachkranker lange das Haus gemieden; von verschiedenen Curen erzählend, auch vom Befinden des Großherzogs berichtend und dem Verfahren der Ärzte dabey. Naturwissenschaft. Briefe vorbereitet. Kupfer gesondert. Obrist von Lyncker, wegen der Hausangelegenheit. Mittag zu drey. Nach Tische Herr von Stein. Oberbaudirector Coudray, Canzler von Müller.

27. Zur Naturwissenschaft Abschluß. Mittag zu drey. Am Abschluß corrigirt. Nachts für mich.

28. Am Naturwissenschaftlichen corrigirt und mundirt. Mit Hofrath Meyer und Walther spazieren gefahren gegen Gelmeroda. Mittag zu dreyen. Nach Tische fortgesetzte Betrachtung über das wissen schaftliche Heft. Abends Musik. Regierungsrath Schmidt, Hartknoch spielten auf'm Flügel. Größere Gesellschaft.

29. Euripides Phaethon überdacht. Die letzten Aushängebogen und die Revision des Umschlags kamen an. Inhaltsverzeichniß der beyden Bände Morphologie [150] und Wissenschaftslehre. Vier Exemplare Kunst und Alterthum roh, vorläufig. Mittag zu dreyn. Nach Tische die morgendlichen Arbeiten fortgesetzt. Abends aus den Bacchantinnen übersetzt. Am Phaethon fortgeschrieben. – Herrn Frommann, Manuscript Feldzug von 31 bis 56 incl. Herrn Carl Ernst Schubarth, Berlin.

30. Euripides Phaethon. Corrigirt an der Campagne. Manual der dreyvierteljährigen Oberaufsichts- Rechnung. Mittag zu drey. Die morgendlichen Arbeiten fortgesetzt. Hofmedicus Rehbein, erzählend von den gefangenen verrückten Menschen. Nachts mit den Kindern. – Herrn Universitäts-Proclamator Weigel nach Leipzig, mit Kupfern.

31. Einige Briefe vorbereitet. Verordnungen abgefaßt. Herr Pictet de Rochemont von Genf nach Berlin gehend. Mittags zu dreyen. Erhielt den ersten Revisionsbogen der Campagne. Abends Hofrath Meyer. Sodann Gräfin Julie. Zeichnungen neuer Künstler. Auch über den Unterricht im Zeichnen, welcher den Prinzessinnen gegeben werden soll.

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