536. Die Kapelle auf dem Tannenberger Wahlplatz.

(S. Bock Bd. II. S. 549.)


Auf dem Tannenberger Wahlplatz, wo einst der deutsche Orden fast ganz vernichtet ward, ist zur Erinnerung eine Kapelle errichtet worden. Dieselbe ist indeß nach und nach in Trümmer zerfallen, aber gleichwohl hat man die Stelle, wo sie stand, noch lange nachher als heilig und segenbringend gehalten. Denn am zweiten Pfingstfeiertage strömten hier Kranke, Lahme und Krüppel zusammen, zogen ihre Strümpfe und Schuhe aus und legten diese nebst ihren Krücken auf die Mauer gegen Osten, wo sonst der Altar gestanden hat, und legten auch, jeder nach seinem Vermögen, einen Opferpfennig hinzu, denn sie hofften dadurch baldiger Genesung theilhaftig zu werden.

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