1272. Engel erscheinen Menschen.

(S. Heimreich, Nordfriesische Chronik, herausg. v. Falck. Tondern 1819 Bd. I. S. 91.)


Im Jahre 1636 am 15. Juni ist eine Magd zu Lunden von ohngefähr 17 Jahren, da sie ins Feld gesandt worden war, um im Flachs zu arbeiten, und dabei bei befindender Ohnmacht und Schwermüthigkeit vor Gott gebetet hatte, von zweien Jünglingen aufgehoben und erstlich an einen Ort geführt worden, wo ihr etliche Verdammte im Feuer liegend und sehnlich klagend und etliche Gestalten, die sonst noch am Leben gewesen und hernach an dem Orte, da ihr der Zustand der Auserwählten, und unter denselben etliche die neulich gestorben und ihr wohl bekannt gewesen, gezeigt worden, und sie hernach von denselben Jünglingen (so in langen weißen Kleidern erschienen und zweifelsohne Engel gewesen) wieder auf die Erde gesetzt und ihr erinnert worden, daß sie solches den Predigern anmelden, und Beides selbst, und auch durch die Prediger diejenigen, deren Stühle sie in der Hölle gesehen, vor ihrem Schaden warnen und männiglich erinnern sollte, daß sie sich vor Ungerechtigkeit, Geiz, Hoffahrt und Verachtung des göttlichen Wortes hüten sollten; nachdem sie über drei Tage ihre Sprache wieder erhalten, hat sie solches verrichtet.

[1039] Ebenso ist im Jahre 1648 am 10. Febr. auf Föhr im Dorfe Alkersum ein Knabe einer in Betrübniß sitzenden Magd in weißen Kleidern erschienen, hat dieselbe getröstet und ermahnt, daß sie ihrem Prediger anzeigen sollte, wesgestalt Gott der Herr in kurzer Zeit die böse Welt mit theurer Zeit, Krieg und Pestilenz strafen würde, wofern dieselbe nicht Buße thäte, welches sie auch alsbald den 11. Februar mit heißen Zähren dem Prediger hinterbracht und gebeten, solches der christlichen Gemeine zu erinnern.

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