7.
Markgraf Heinrich zu Meißen, ein Anhänger Kaiser Heinrichs IV., der 1097 wieder in den Besitz seiner Länder, die er durch die Achtserklärung (1087) verloren hatte, gelangt war, suchte nicht blos die früher der Kirche geraubten Güter zu behalten, sondern auch noch mehrere an sich zu ziehen und drückte die Armen, Wittwen und Waisen auf's Aeußerste. Da stellte ihn Benno einst ernstlich darüber zu Rede, aber der Markgraf gerieth in großen Zorn und gab dem frommen Greis einen Backenstreich. Der Bischoff aber that darauf weiter nichts, als daß er antwortete: diese That wird über ein Jahr an demselben Tage gerochen werden. Dies kümmerte den Markgrafen wenig, vielmehr spottete er darüber, und als der gedrohte Tag herangekommen war, da ließ er sich hochmüthig vernehmen, der Tag sei ja ohne allen Nachtheil für ihn angebrochen. Allein derselbe war noch nicht zu Ende, denn plötzlich erschien der h. Benno, der unterdessen gestorben war, dem Markgrafen mit zornigen Geberden, dieser aber erschrack sehr und rief die Seinen zu Hilfe, allein vergebens, er stürzte zu Boden und starb. (Emser c. 24. Historia d.h. Bennonis, S. 9. – Ziehnert, Bd. I. S. 83, erzählt die Sage anders.)