618) Die Gründung des Klosters Walkenried. 1

Zu den am Meisten besuchten Theilen des Harzes gehört auch die Gegend, in welcher man noch heute die Ruinen des Klosters Walkenried erblickt. Sie befinden sich in einem Thale an der südlichen Seite des Harzes und eine Stunde von Ellrich entfernt und ihr Gemäuer überragt die fünfzig Häuser des Marktfleckens gleiches Namens. Gestiftet ward dasselbe von der Gräfin Adelheid von Klettenberg (im Jahre 1127), einer Tochter Ludwigs von Lohra, die auch in der dasigen Klosterkirche begraben liegt. Als Grund dieser frommen Stiftung wird angegeben, Adelheid habe als Mädchen einen ganz absonderlichen [577] Widerwillen gegen das Heirathen gehabt und von Jedem, der um sie anhielt, verlangt, daß er dreimal die Ringmauer ihrer väterlichen Burg Lohra umreiten solle. Viele hätten einen Versuch gemacht, das Wagstück zu vollbringen, wären aber zerschmettert in die Tiefe gestürzt. Später habe sie darüber, daß sie die Ursache von dem Tode so vieler wackerer Männer geworden, die heftigsten Gewissensbisse empfunden und das Kloster Walkenried gestiftet, um Vergebung ihren Sünden zu erhalten.

Fußnoten

1 S. Thüringen und der Harz Bd. I. S. 44.

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