288. An Maria Anderson
288. An Maria Anderson
Liebe Frau Anderson!
Die holländischen Gedichte gefallen mir. Ich habe auch gleich versucht, ein paar davon in's Deutsche herüber zu setzen.
Ist wirklich recht hart für mich.
Wie kommt mir doch das Holländische so würdevoll vor und spaßhaft zugleich. Bei den langen aa's und oo's muß ich immer an die salbungsvoll geöffneten Mundlöcher der Dominés denken. Dann die ij's, wo Kurz-i und Lang-j immer so hübsch einträchtig zusammenhalten, wie die Juden Isaak und Jacob, als sie den Bauer prellten. Und dann die drolligen End-je's, welche den Wörtern immer so hinten herausbummeln, wie dem Buben der Hemdzippel. – Beim Zeus! Ich fürchte fast, eine holländische Tragödie könnte meine Seele nicht mürbe machen. – Da haben wir's!
Haben Sie Nachsicht mit
Ihrem ergebensten
W. Busch.