492. An Georg Hesse

492. An Georg Hesse


Wiedensahl 4 Sept. 1880.


Lieber Herr Hesse!

Meinen Dank für die Nachricht, die Sie mir so freundlich von sich und den Ihrigen gegeben – – – und dann auch für die Geschichte vom Seehund, die ich im Einzelnen vorzüglich finde.

Den Monat August hab ich sehr wider Willen in München zugebracht. Das Hoftheater war geschloßen, die Bekannten zum Theil auf dem Land; dazu fast immer Regenwetter. Ein paar Ausflugsversuche an den Starnberger See mißlangen; das Hochgebirg steckte in Wolken; Gewitter drängten zur Station zurück.

Vorigen Sonnabend kam ich wieder in Göttingen an, fuhr mal zu einem Stück staubigen Manoeuvers hinaus, wo ich dem Neffen Hermann (der bestens grüßt!) aus der Rothsponflasche zuprostete, und bin seit Dienstag Abend wieder hier – wie lange, wißen die Götter und Göttinnen.

Wann gehn Sie denn fort mitten hinein in die große Stadt Breslau? Hoffentlich dauert's nicht gar zu lang, bis ich Sie Alle dort mal wieder sehe.

Meine herzlichsten Grüße an Ihre Frau, Georg und Gretchen!

Stets Ihr ergebenster

Wilh. Busch.

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