1091. An Hermann Nöldeke

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Wiedensahl Sonnabend [Anfang November 1896]


Lieber Hermann!

Meinen Dank für deinen ausführlichen Brief. Ich sehe daraus zu meiner Freude, daß es gut geht bei euch.

Hier im Garten ist's leer geworden. Die Bohnenstangen sind beiseite gestellt. Vater Lange hat bereits Tannenzweige über die Hecke in den Anger geworfen, aber es sind lange nicht genug. Da er die Zweige hinten aus dem Intereßentenholze holen muß, so wird er wohl drauf warten, daß die Wege dort erst paßabler werden. Für den Anfang geht's.

Unser Weißkohl faulte stark, daher wurde mit dem Einmachen geeilt. Die Gurken sind äußerst ergiebig gewesen. 50

Kochäpfel kriegten wir von Steubers zu 4 Mk.

Von Hunteburg hatte ich gute Nachricht. Die Meyerhöfener Sache ist ja endlich geordnet. Else geht's wieder beßer. Mutter wird wohl Montag in acht Tagen zurück kommen.

Nanda Keßler schrieb mir, sie müße demnächst für einige Zeit nach Gießen in die Klinik wegen einer Operation. Sie meint freilich, ich sollte meinen Besuch in Frankfurt deshalb nicht unterlaßen; ich hab aber doch meine Bedenken und bin unentschloßen.

Nächsten Mitwoch Nachmittag denk ich mal mit Onkel Hermann in Hannover zusammen zu treffen.

Dr. Schulz ist als Militärarzt nach Kaßel gezogen. Unser neuer Dr. Fleischer hat sich mit Familie bereits eingerichtet.

Leb wohl, lieber Hermann! Die herzlichsten Grüße an euch Alle.

Dein getr. Onkel Wilhelm.


Auch Frl. K. und Nickels laßen grüßen. – Hardeland hat sich gestern hier verabschiedet; war recht gedrückt wegen seiner Frau; hofft Beßerung in der Bergluft.

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