827. An Johanna Keßler

[336] 827. An Johanna Keßler


Wiedensahl 22. Aug. 91.


Was Sie mir andeuten, liebste Tante, über die Lebenserfahrungen des guten Kindes, dem ich immer das Beste gewünscht, hat mich tief betrübt. Mög's ihr nun fernerhin wohlergehn!

Eine Ruhe, im Sinn der Verholzung, besitz ich noch nicht. Ich hab nur sagen gewollt, daß ich mich fein still auf dem Platz halte, der mir zugewiesen, und von da aus in angemeßener Bescheidenheit mit einer, so zu sagen, mehr unparteiischen Heiterkeit diese Welt betrachte, als ehedem.

Für einen Wink von befreundeter Hand bin ich nicht blind geworden; nur folg ich nicht gern an Orte, wo mich eine erweiterte Geselligkeit zu erwarten scheint, für die ich nicht brauchbar bin.

Zu Ende des Monats denk ich mit Lenbach auf einige Tage nach Holland zu gehn.

Mit den herzlichsten Grüßen, auch an Nanda und Letty, Ihr alter

Onkel Wilhelm.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek