1139. An Hermann Nöldeke

1139. An Hermann Nöldeke


Wiedensahl 1. Juli 97.


Lieber Hermann!

Sei bedankt für deinen Brief. – Mutter hat es ja gut getroffen und, wie Adolf schreibt, bei Norderney auf das Meer gesehn. Über den Haushalt schrieb ich beruhigend an sie, wie ich denn auch wirklich ganz guter Laune bin trotz einer Menge von wunderlichen kleinen Verdrießlichkeiten. So viel ist mir aber jetzt zur Gewißheit geworden, daß die "Tante" für uns nicht zu gebrauchen ist. Besinne dich, bitte, genau über die Formalitäten der Kündigung, sonst haben wir, nach der Art der Persönlichkeit zu schließen, wahrscheinlich Verdrießlichkeiten.

Nach dem warmen Regen wächst alles gut im Garten, selbst das eine von den vier Rosenaugen.

Bitte, schreib mal bald. Herzliche Grüße an euch alle von deinem getreuen

Onkel Wilhelm.

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