914. An Erich Bachmann

914. An Erich Bachmann


Wiedensahl 26. April 93.


Lieber Erich!

Das sind traurige Nachrichten, die du mir gegeben hast, und wie sehr betrübt es mich, daß deine Frau so viel leiden muß! Noch immer hoffe ich fest auf ihre bewunderenswerthe Lebensenergie, die sie so oft schon bewiesen hat. Mit Gottes Hülfe wird dann auch dies Leiden vorüber gehn.

Was soll ich dir viel berichten über unsere Verhältniße hier? Da dich die deinigen so ganz und schmerzlich in Anspruch nehmen.

Ich habe vorläufig keine Reisepläne. – Meine Schwester ist auf einige Zeit nach Münster zu Besuch gereist. – Der Neffe Adolf in Norden ist zum 1ten Mai auf 8 Wochen einberufen. Sein Direktor hat reklamirt; aber ich wünsche, daß es vergeblich ist, damit endlich diese Beunruhigung mal hinter uns liegt.

Ich bitte dich, deine liebe Frau recht herzlich von mir zu grüßen.

Stets dein getr. Freund

Wilhelm.

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