1530. An Nanda Keßler
1530. An Nanda Keßler
Mechtshausen 23. Febr. 1906.
Meine liebe Nanda!
Es hat mich gefreut, an deinem Briefe zu bemerken, daß du erfrischt zurückgekehrt bist aus den winterlichen Bergen der Schweiz. Ja, sogar die Handschrift, find ich, ist klarer geworden. Über das Schlackerwetter aber, das dich im Vaterlande empfing, kannst du dich trösten mit uns andern Deutschen, die sich schon viel länger und mehr drüber ärgern mußten. Nur Geduld! Wenn ich im Garten spatziere, seh ich bereits deutlich die Vorzeichen des kommenden Frühlings. Bald wird er dastehn in vollem Schmuck. Und somit, in gutem Vertraun, liebe Nanda, begrüßen dich und Nellie diese Zeilen von deinem alten
Onkel Wilhelm.