[498] [500]Anmerkungen.
S. 20. Nr. 21. Wuotan heißt geradezu »Joljäger« von jolen, heulen. Grimm, Mythol. S. 873. Sein Ruf lautet: hoho, hallo! a.a.O. S. 880. Vgl. Curtze S. 187 (Hallo, Hallo-Rufe).
Der häufige Ortsname Limburg = Lintburg ist richtiger auf Schlange als auf Linde zu beziehen. Grimm, Mythol. S. 653.
S. 22. Nr. 25. Weßhalb gehen Geister ohne Kopf um? Das Fehlen des Kopfes bezeichnet sie als Verstorbene, sie erscheinen ohne Kopf, weil die Seele und das Leben, die ihren Sitz im Kopfe haben, von ihnen gewichen sind. W.M. Ztschr. IV. S. 151.
Variante:
Es bedarf der Erklärung, daß das »Windle weh« nichts mit Wind zu thun hat, sondern mitWinden = Grimmen.
Es erscheinen auch die drei Söhne ohne Kopf zu Roß.
Das Oelgemälde auf dem Buchauer Rathausgange hat die Unterschrift: »Diva Adelindis.«
S. 24 ff. Sagen über den Schimmelreiter: Curtze S. 188. Nr. 5. S. 189. Müllenhoff 370. 371. Vgl. Meier, Sg. Vorrede XVIII.
S. 24. Nr. 27. Jeder Missethäter, dessen Verbrechen vor seinem Tod nicht herauskommt, muß mit dem Kopf unter dem Arm umgehen. (Abergl. 605. 1. Ausgabe der Mythol.) Grimm, Mythol. S. 901. Anmerk. ***.
S. 31. Nr. 38. Spenden des wilden Heeres, bestehend in Pferdeschinken, in Fleischmassen von wilden und zahmen Thieren, von Menschen etc. Vgl. Curtze S. 186. und die Anmerk. zu Nr. 1. S. 187. [500] Wolf, Beiträge I. 17. Tettau und Temme S. 244. Lynker S. 14. Nr. 16.
S. 40. Nr. 50b. Wichtelmännchen beim Schuhmacher, Lynker Nr. 85.
S. 45. Nr. 58. Vgl. Lynker Nr. 188.
S. 47. Nr. 60. Dem Nickel ist fälschlich nachgefragt. Nidel = lac und nieten stoßen (altnord. hniodha malleus, hnudhla subigere) also buttern und coire spielen in dieser Erzählung ineinander, daher auch die vom Teufel beherrschte Nidel (Unzuchts-) Nacht. In den drei feißten Donnerstagen (vor Fastnacht) gilt im Aarauischen der Schmaus der Luckmilch und das Ankenmilchbohren.
S. 50. Nr. 63. Die Phrase »den Bonapartle über's Meer tragen« weist unübertrefflich naiv auf die Ewigkeit des Aberglaubens hin, der nach jeder weltgeschichtlichen Periode gleichzeitig mit der jeweiligen Restaurationszeit sich wieder einschleicht.
S. 50. Nr. 64. Martin Hesser in seinem Rationarium, einem Hausbuch des Gotteshauses: »Abbt Peter, der ein töfter Jud ist gewesen, der haut dem Gotzhus vast we ton mit Briefen ze machen und anderen Sachen.« »Der Haß gegen diesen Abbas recutitus erzeugte die Sage, er habe sich mit den Geldern des Klosters auf und davon gemacht und nichts zurück gelassen, als das in Eisen gegossene Bild einer Katze, wie sie auf eine Maus lauert, mit der Unterschrift:
Die Sage wird übrigens durch das Necrologium widerlegt, welches den Tod des Abts Peter auf den 21. April 1401 setzt. – Vgl. die Leutkirch. O.A. Beschreibg. S. 175 und Anmerk.
S. 59. Nr. 77. Zum Wort »Kautenwald« vgl.Hexenkaute, Silberkaute bei Lynker S. 19. Nr. 23. »Kout« = männl. Taube, wilde Taube. Lauchert, Rotw. Lautlehre S. 10.
S. 64. Nr. 85. Als Heubaum erscheint auch der Teufel, Curtze S. 192. Nr. 12.
S. 67. Nr. 90. Jesuiten als Geisterbanner, Lynker Nr. 97. S. 63.
S. 68. Nr. 93. Das »Eckermändle« ist ein Windzwerg mit einer [501] seit 1576 gedruckten Literatur. J. Ballik, Tractat von Zauber, Hexen und Unholden etc. S. 163.
S. 77. Nr. 106. Ueber weiße Frauen mit demSchlüsselbund Grimm, Myth. S. 914 ff.
S. 81. Nr. 112. Reden beim Schatzgraben vereitelt Alles, Lynker Nr. 153. 155. 156.
S. 85. Nr. 116. Vgl. den fahrenden Schüler, der zauberkundig ist, Uhlands Pfalz Bodmann S. 52. Vgl. a.a.O. Anmerk. 84.
S. 94. Nr. 121. Des Löwenwirths Käfer von Wiesensteig ist der Gold und Butter bringende Sonnenkäfer, der Siebenpunkt. Von ihm handeln die Lallenburger Geschichten vom Einkaufen des guten Wetters.
S. 100. Nr. 141. Ueber das Blühen der Schätze vgl. Grimm, Myth. 922 ff.
S. 105. Nr. 148. Vor dem Kreuze fliehen die Drachen. St. Magnus hängt ein Kreuz an des Drachen Apfelbaum: »Darnach giengen sy zu dem vels dar der trach außgeflogen was, do sach er ein apfelbaum do hieng er das creutz an das er an dem hals trug.« Aulendorf. Incunabel Fol. 213.
S. 116. Nr. 171. Gespenstische Henne, Curtze S. 236. Nr. 68. Müller S. 187. Sommer S. 63. 64. Die Seelen Verstorbener als Hühner, Wolf, Zeitsch. I. 374. Müller, altd. Rel. 402. Wolf, Sagen 201 ff.
S. 118. 119. Nr. 175. Von den Störchen, Curtze S. 237. Nr. 70. Meier, Sg. 219. Seifart, Sagen aus Hildesheim. 1854. S. 8. »Der Storch unverletzbar,« Grimm, Mythol. S. 638.
S. 122 ff. Nr. 180. Ueber den Basilisk vgl. Beiträge zur Literatur und Sage des Mittelalters v. Dr. J.G. Theod. Gräße. Dresden, Kunze 1850. 4°. S. 56. 57. Münster in der Cosmographie f. MCCCCXLIIII. hat eine Abbildung. Dem berühmten Abt Gerbert zeigte man im Kloster Einsiedeln noch ein solches, angeblich aus einem Hahnei ausgekrochenes Wunderthier. Reise durch Alemannien S. 64. Bei Gräße Anmerk. 3. S. 57 und 58 ist eine ganze Menge von Schriften citirt, in denen vom Basilisk und dem Hahnenei die Rede. – Bei dem Landvolke um Saulgau hörte ich auch, daß der Blick des Basilisken sogleich tödte. Vgl. Gräße a.a.O.
S. 124. Nr. 182. Vom Kuckuck vgl. Curtze S. 237. Nr. 71. Meier, Sg. 220.
[502] S. 125. Nr. 186. Den Rothkehlchen soll man nichts zu Leide thun, waren sie dem Donar heilig, dem rothbärtigen? Grimm, Mythol. 647. Tobler, Sprachschatz 281.
S. 131. Nr. 197. Grimm, Mythol. S. 963.
S. 132. Nr. 200. Sage vom Hackenmann, Curtze S. 231. 232. Nr. 61.
S. 133. Nr. 202. Die Lahn und Fulda wollenOpfer, Lynker Nr. 107. 108. 109. Nach dem Aberglauben der lausitzischen Wenden gibt es Wälder, die jährlich ein Menschenopfer fordern. Grimm, Mythol. S. 615. Anmerk.
S. 135 ff. Nr. 207. Vgl. das Schretel und Wasserbär, ein mhd. Gedicht, Haupt, Ztschr. S. 174-184 und die Anmerk. S. 184. 185. 186. (W. Wackernagel.)
S. 137 ff. Nr. 211. Vgl. Lynker Nr. 103.
S. 140. Nr. 219. Ueber Kinderbrunnen. Curtze S. 196. 197. Lynker Nr. 117. Nr. 18.
S. 146. Nr. 225a. 225b. u.S. 149. Nr. 230. Der volksthümliche Glockennamen Susanna dürfte auch aus dem am Glockenrande eingegossenen Hosianna entstanden sein.
S. 148. Nr. 228. Ueber das Wetterläuten vgl. die Stellen aus J. Reutlingers hist. Collekt. (Ueberlingen) in Uhlands Pfalz Bodmann S. 51 ff. Anmerk. 81.
S. 153 ff. Nr. 238. Vgl. Lynker Nr. 93.
S. 166. Nr. 258. 259. Ich erinnere an die Kugeln im Münster zu Magdeburg.
S. 169 ff. Nr. 263. »Diesem Gebäude (dem Leprosorium) ist eine Kapelle angebaut, welche ihre Entstehung, der Sage und einem in derselben aufgehängten Oelgemälde zu Folge, der merkwürdigen Rettung eines Ritters, wahrscheinlich eines Freiherrn von Waldburg, verdankt. Auf der Jagd in dem damals noch weit ausgedehnteren Ried verirrt, war jener Ritter aus Ermüdung in den Schnee niedergesunken und eingeschlafen. Hier, eine sichere Beute des Todes, wurde er nur dadurch gerettet, daß sein treuer Hund die Leprosen auf dem nahen [503] Berge zu wecken und so weit zu verständigen wußte, daß sie dem voraneilenden Thiere mit Fackeln folgten und endlich den Ritter fanden. Aus dankbarem Andenken an diese wunderbare Hülfe ließ er diese ansehnliche Kapelle erbauen.« – Leutkircher O.A. Beschrbg. S. 245.
S. 171. Nr. 265. Sengende Gespensterfinger, Lynker S. 15. Nr. 18.
S. 171 ff. Nr. 266. 267. »Erwähnung verdienen endlich auch die alten steinernen Kreuze, welche in diesem Bezirke hin und wieder an Kreuzwegen, z.B. Starkenhofen und Seibranz, bei Ellwangen, Kirchdorf, Oberopfingen, angetroffen werden. Sie sind gewöhnlich 5-6' hoch, 3' breit und 1' dick. Noch in der Mitte des 16. Jahrhunderts hat man Beispiele, daß ein Todtschläger verurtheilt wurde, ›des entleibten Sel zu Gedechtnus, an die Buoß, da ihme des entleibten Wittfraw oder Freund die Statt anzeigen werden, ain gut staine Kreutz uffzurichten vnd zu setzen.‹ Stadelhofer Histor. Roth. pag. 148 ff.« – Während dies die geschichtlich bekannte Veranlassung zu diesen Kreuzen ist, gibt ihnen die Volkssage eine andere Deutung, indem man behaupten will, daß sie an den Stellen errichtet worden seien, wo die deutschen Kaiser bei ihren Fahrten durch das Reich Rast gehalten hätten. – Vgl. Leutkircher O.A. Beschreibung S. 103.
S. 171. 172. 173. Nr. 266. 267. Eine interessante Abhandlung hierüber ist im Taschenbuche für die vaterländische Geschichte von Hormayr, fortgesezt von Rudhardt 1850/51. S. 212-218. Curtze S. 444 ff. 10.
S. 174. Nr. 270. Nellenburg, Nellabach liegt das ahd. hnel, nella, nuilla = Hügel, Berg zu Grunde; Graff IV. 1131. Vgl. Curtze, die Ortsnamen des Fürstenthums Waldeck I. 1847. S. 13b.
S. 176. Nr. 273. Im Namen Frôberg ließe sich der Göttername Frô vermuthen, um so mehr, wenn die auf dem Berge stehende Kapelle eine sog.Radkapelle wäre. Der Frôcultus in Schwaben ist ohnedies schon durch das Belsenerkirchlein nachgewiesen.
S. 177. Nr. 277. Bulach, bei München, wird wortgetreu so erklärt.
S. 177 ff. Nr. 278. Könnte das »ur« im WorteUrach nicht ein celtischer Ueberbleibsel sein? Celtisch-Baskisch heißt ur, ure Wasser. Hunnischuar, uor, or, hor = Bach. Schafarik, slaw. Alterth. I. 317. 323. »Ach« wäre dann die Uebersetzung von ur, eine Art und Weise von Verfahren wie bei Hardtwald, Runsbächle etc. etc. [504] Urachs Lage paßt ganz zu der Erklärung. – Vgl. auch Curtze, Waldeck. Ortsnamen I. S. 12b.
S. 178 ff. Nr. 280. Die Entdeckung Kißlegg's betreffend, heißt es im Kißlegger Klosterrodel v. Jahr 1548, Mscrpt. 4°. S. 2: »sie (die Einsiedler) seien vil Jahr allen Menschen unbekannt gewesen, dann allhier war's ein lautere wildnus, dann die herrschaften waren zu Immenried. Diese Brüder sind aber durch einen Roßhirten bekant worden, welcher verlorne rosß gesucht vnd diese Brüder gefunden. Dieser frommen Brüder waren an der Zahl 6. Vnd wurden die Clausner genänt, darvon dieses Kloster bis dato die Clausum oder Clausen haißet. Weilen aber diese Brüder durch viles Besuchen beunruhiget und nach vnd nach heiser allhier gebaut worden, als haben sie mit etlichen frommen Jungfrawen, welche zu Weißenau nebst Ravenspurg, gewexlet und sind dorthin, die Jungfrauen aber hieher gezogen.«
S. 180 ff. Nr. 282. Unsere althochd. Poesie scheint Züge von Surtr in die kirchliche Vorstellung vom Antichrist (ahd. Antichristo) zu weben, die sich ursprünglich auf das eilfte Kap. der Apocalypse gründet und hernach in jüdisch-christliche Ideen weiter ausgebildet worden ist. – Grimm, Mythol. S. 771.
S. 181. Nr. 283. Diese Zitterfischsage findet sich bei Konrad von Megenberg. Vgl. Schönwerth.
S. 183. Nr. 286. Ueber Elias, den Antichrist, das Entzünden der Erde, Grimm, Mythol. S. 771.
S. 186 ff. Nr. 295. Sagen vom Mann im Monde, Müller, altd. Rel. S. 61. Curtze S. 243. Nr. 80. »Die Flecken und schattigen Vertiefungen im Lichte des Vollmonds haben bei mehreren Völkern ähnliche mythologische Vorstellungen hervorgebracht.« – Grimm, Mythol. S. 409. 680. Haupt, Ztschr. IV. S. 390. Nr. 4.
S. 191. Nr. 302. Diese Sage ist auch in der Saulgauer Gegend bekannt; ich hörte sie in Fulgenstadt und Braunenweiler.
S. 192. Nr. 304. In alten Legenden hält die »Windsbraut« Frevler vom Heiligthum zurück. In einer Incunabel, Legende (Aulendorf) heißt es fol. 48b: »vnd do die heyden (die in Lothringen eingefallen waren) gegen der kirchenthür gingen, do kam eingrosse winczbraut vnd wehet sy wider hinden als ein stro.« Ferner a.a.O.: »des morgens do der vater die leichnam bestatten wollte vnd in sant seruacius münster wolt gan, do kam ein winczbraut vnd wehet in hindan,« von einem erzählt, der St. Servatius Burg genommen und s. Leute erschlagen.
[505] S. 196 ff. Nr. 309. 310. Die Erscheinung des Regenbogens am Himmel erzeugte mehrfache mythische Vorstellungen. Den gewölbten Bogen nimmt die Edda für eine himmlische Brücke, über welche die Götter wandeln. – Grimm, Mythol. S. 694. 695. Gefundene Goldbleche heißen Regenbogenschüsselein a.a.O.
S. 201. Nr. 313. 20. Vgl. auch folgendes Verbot, betreffend »Besprechung einer Feuersbrunst:Contra ... incendia quae flammis jam in gravescentibus nullo humano auxilio sopiri posse putantur.« – V. Bundschuh, fränk. Mercur 1795. 741 aus der Agenda eccl. Wirceb. v. 1671. (Fehlt in derAgenda v. 1564.)
S. 211. Nr. 322. Vgl. d. Sage »der ewige Jude.« Curtze S. 190. Nr. 7. Meier 116. Wolf, Beiträge I. 434. Der ewige Jude erinnert vielleicht an das Wandern der Götter. Pröhle, Harzsag. 207.
S. 215. Nr. 328-330. Die Luthergeschichten werden ebenfalls von Züricher und Berner Prädikanten erzählt.
S. 218. Nr. 333. Vgl. Curtze S. 258. Nr. 108.
S. 223. Nr. 340. Zur Welfensage vgl. auch Lynker Nr. 207. 208.
S. 227. Nr. 346. Stärkeproben an Schwertern, Hufeisen, Rädern scheinen beliebt gewesen zu sein. Ludwig der Deutsche brach ein Schwert der Normannenkönige mit der Hand ab, eines bog er wie eine Weidenrute. Monach. S. Gall. II. 18. StarkeRiesen zerbrachen Pflugscharen und Sensen, Lynker Nr. 49.
S. 231. Nr. 353. Versunkene Stadt, Curtze S. 238. Nr. 62. Versunkenes Schloß, S. 233. Nr. 63. Uebermut, Unbarmherzigkeit gegen Arme veranlassen solche Strafen, Zingerle, Märchen S. 81. Rochholz I. 7 ff. 31. Temme und Tettau S. 220. 225. 236.
S. 232. Nr. 356. Untergegangene Burgen. Vgl. Grimm, Mythol. S. 934.
S. 234. Nr. 360. Hof versunken, weil mit dem Brode ein Schmutz abgewischt wird. Lynker Nr. 206. S. 137.
S. 243. Nr. 379. Ueber Sagen v. Wiegen aus Eichenholz, (das sonderbar gepflanzt) in welchen Wiegen ein erlösendes Kind liegt, vgl. Grimm, Myth. S. 920. 921. Mone, Anzeiger 7, 365. 3, 91.
[506] S. 249. Nr. 389. Hungerberge (Hunger, Unger = Viehweide, Lagerstätte für's Vieh), vgl. Stöber S. 163.
S. 252. Nr. 398. Das Anbacken der Schmalzküchlein an die Waldzweige findet sich in den Aargauischen Zwergensagen.
S. 260 ff. Nr. 408. Unterirdische Gänge, Klostergänge, Lynker Nr. 198. 199.
S. 267. Nr. 414. Teufelsbauten, Lynker S. 23. Nr. 27.
S. 273. Nr. 422. Der Teufel muß sich mit einemHahn, Bock etc. begnügen, der zuerst über dieBrücke oder in die Kapelle kommt. Grimm, Mythol. S. 973.
S. 276. Nr. 426. Ueberlieferungen von einem Bund des Teufels mit Männern waren schon früher, wenigstens seit dem X. Jahrhundert (S. 969), im Occident verbreitet. Grimm, Mythol. S. 1018.
S. 278. Nr. 437. Vom Teufel. »Dyeweyl auch sy eben dye sein, welche wetter vnd anzundung vndVerderbung der fruchten zurichten.« Luther in einem Briefe 1532. Reinhard, Beyträge zur Geschichte des Frankenlandes I. Thl. S. 146. Reynitzsch S. 71. Anmerk. b.
»Vn lutet die glocken durch dz die bösen geist die in den lüfften nahe bey vns wonent erschrecken von den waffen vnsers herren vnn hörent den grossen gewalt cristi an den gloken. Hievon ist auch kumen die gewonheit dz man die glocken wider dz wetter leutet dz die bösen geist die mit dem wetter den schaden thůnt do von vertriben werdent.« Alter Druck, Legende v. der Mitte des 15. Jahrh. in Aulendorf. fol. 1b.
S. 279. Nr. 439. In den Dichtungen des Mittelalters wird verschiedentlich ein Streit der Engel und der Teufel um die ausfahrende Seele geschildert; beide wollen sie in Empfang nehmen. Grimm, Mythol. S. 796.
S. 280. Nr. 439. Ueber den Volksglauben, dieSeele fliege als Taube aus dem Mund des Sterbenden, Grimm, Mythol. S. 788.
Ueber das Oeffnen von Thüre und Fenster, wenn einer stirbt, vgl. Grimm, Mythol. S. 801. Abergl. (in 1. Ausgabe) 664.
S. 285. Nr. 447. »Wer die Treue brach und unredlich handelte, von dem glaubte man, daß er nach dem Tode feurig in der Welt herumziehen müsse. Das durch unbändige Ritter im Mittelalter beraubte [507] Landvolk tröstete sich mit diesem Gedanken und hielt endlich alle Irrwische für büßende Ritter.« Chron. Ursperg. p. CCLXXX. Reynitzsch S. 22. Anmerk. d.
S. 286. Nr. 448. Der gemeine Mann hält für wahr und gewiß, daß die Seelen ungerechter Siebner und Märker auf Aeckern, Rainen und Wiesen zur Strafe herumschweifen müssen, worüber sie falsch gesprochen haben. Reynitzsch S. 22. Anmerk. d.
Ueber die feurigen Marcher Grimm, Myth. 869. (Zeusler, Zünsler, Zündler, Zunselgespenst, gloiniger Mann, Tückebold etc. etc.) Ferner a.a.O. S. 870. Curtze S. 246. Nr. 87. Meier 273. Müller S. 208.
S. 289. Nr. 455. Niesende Jungfrauen, Lynker Nr. 141. 142. 143.
S. 303. Nr. 482. »Aus entzückten, schlafenden Menschen entlauft die Seele in Gestalt einer Schlange, Wiesel, Maus.« Vgl. Grimm, Mythol. S. 789.
S. 307. Nr. 493. Ueber die Rufe der Hexen beim Ausfahren, Grimm, Mythol. S. 1037.
S. 311. Nr. 497. Der Spielmann, der aufpfeifen muß, Grimm, Myth. S. 998.
S. 313. Nr. 501. Der ganze Glaube an Wechselbälge beruht darauf, daß Krankheit oder Mangel an Gedeihen bei einem Kinde die Mutter leicht zu dem Glauben bringt, daß irgend ein geisterhaftes Wesen auf dasselbe zauberhaft eingewirkt habe. Müller, altd. Relig. S. 339.
S. 316. Nr. 507. Grimm, Mythol. S. 1025.
S. 319. Nr. 514. Dürrer Baum grünt. Legende, Incunabel (Aulendorf. Königsegg'sches Archiv)fol. 130. v. St. Pantaleon: »Do bunden in die diener an ein durren Ölbaum vnd schlugen in als lang mit doren das ein groß plůt von jm floß – wo sein blůt hin gieng do ward es alles grün vnd schön vnn der durr baum daran er gebunden was ward grůnen vnd pluet vnd trůg sůsse frucht vnd vberall vnder dem baum an der erden do sein blůt hin kam do ward es alles vol rosen lilien vnn viol.« – Vgl. ferner Lynker Nr. 270. S. 193.
S. 321. S. 517. Aus den Königsegg-AulendorfischenHexenproceßakten merkte Herr Dr. Buck folgende Hexennamen an: Abere, Böckhin, Damele, Bocksvögele, Kätzle, Lapperle, Luce, Luzelin, [508] Mensch, Pfisell, Popeline, Sautreckh, Schatz, Stuckfleisch, Traute. – Die Saulgauer Akten enthalten die Hexennamen: Annele (ausdrücklich als Hexencerevisnamen bezeichnet)Huor (dabei: und noch allerlei Unnamen), Kätherle, Schobe (= Buzer, Stutzschwanz),Sperbl (dabei: und allerlei Unnamen).
S. 322. Nr. 519. Im Göttingischen ist der Volksglaube vom Brennen des Lichtes beim Kinde ebenfalls, Müller, Sag. 353.
S. 325. Nr. 532. Ein Hexenlindchen, Lynker S. 20. Nr. 24.
S. 327. Nr. 538. Hexen wandeln sich oft in Katzen oder Hasen, die ursprünglich das Sinnbild der Häuslichkeit oder Fruchtbarkeit sind. Rochholz II. 188.
S. 329. Nr. 545. »Saudreck vor die Ohren, daß sie's nicht hört.« Reynitzsch S. 78.
S. 335. Nr. 561. Vgl. das Reden der Thiere in der ersten der zwölf berüchtigten Nächte. Reynitzsch S. 182. Anmerk. X.
S. 337. Nr. 566 und S. 342. 5. Vgl. Reynitzsch S. 182. Anmerk. X. – Im 11. Jahrh. setzten sich auch Vornehmere auf den Kreuzweg mit dem Schwert umgürtet auf eine Ochsenhaut – oder auf das Dach ihres Hauses, um zu sehen, was ihnen das künftige Jahr begegnen würde.
Ueber Kreuzstraßen. Ein Armer – gieng bey der nacht an ein wegscheid vnd ruft dem bösen geist vnd do der feind kam do sprach der jüngling: ich han dir darumb gerufft dz du mir zu hilf kumest, – ich wil mich dir zu eygen geben mit leib vnd mit sel. (Widersagt Gott aber der hl. Jungfrauw nicht.) Incunabel Legende Aulendorf. fol. 220.
S. 339. Nr. 571. »Einige abergläubische Leute schneiden ungebornen Kindern die Finger ab und zünden sie an, in der Absicht, die Leute schlafend zu machen, die sie bestehlen wollen; Andere, die deswegen der Zauberei beschuldigt werden, essen solche Glieder, damit sie nicht zu dem Bekenntniß dieses Lasters mögen gebracht werden.« – Abhandlung von den Fingern, deren Verrichtungen und symbolische Bedeutung, insoferne sie der deutschen Sprache Zusätze geliefert, aus aller Art Alterthümer erwogen etc. etc. Leipzig und Eisenach 1756 (Grießbach). 8°. S. 286. § 14.
S. 341. Nr. 577. Das rücklings gehen und nackend stehen bei d. Forschen in der Loosnacht, Grimm, Myth. 1071.
S. 346 ff. Nr. 579. Vgl. das »Spanische Märchen« bei [509] Haupt, Ztschr. XI. S. 213. Nr. 14: »Drei Brüder gehen Aepfel zu verkaufen, die beiden Aeltesten betrügen einen alten Heiligen, indem der erste sagt, es wären Steine, der zweite, es wären Mäuse. Die Aepfel verwandeln sich wirklich in Steine und Mäuse. Der Jüngste sagt die Wahrheit und seine Aepfel werden besser, so daß er sie sehr gut verkauft.«
S. 350. Nr. 580. Helden werden durch die Lüfte getragen. Vgl. Grimm, Mythol. S. 980. 981. (König Karl, der edle Möringer, Heinrich der Löwe und Gerhart etc.)
S. 367. Nr. 591. Das Bannen auf den Baum, Grimm, Mythol. S. 814.
S. 377. Nr. 598. St. Bonifazius erscheint auf den Mauern von Fritzlar und fängt mit weißem Tuche die Kugeln der Franzosen auf (siebenjähr. Krieg). Die Feinde zogen ab. Lynker Nr. 264. In der Saulgauer O.A. Beschreibung S. 160i. heißt es: In der Kirche (Pfarrkirche in Mengen) befindet sich ein von einem Gitter umgebener Altar mit einem wunderthätigen Marienbilde. An dem Gitter hängt eine gedruckte Tafel folgenden wesentlichen Inhalts: Den 18. Mai 1632 hat das Marienbild seine ächte Farbe verkehrt, seine Augen wunderbar verdreht, aufgethan, geschlossen etc. Anmerk. Dieses angebliche Wunder hängt mit folgender Begebenheit zusammen: Am 18. Mai rückten die Schweden gegen Mengen an. Auf Anflehen des wunderthätigen Marienbildes wurden sie in dem Riede durch einen dichten Nebel in Verwirrung gesezt und zum Rückzuge veranlaßt. Diese unerwartete Rettung wurde bis auf unsere Zeit alljährlich am 18. Mai mit Gottesdienst und Procession um die Stadt und unter Zulauf einer großen Volksmenge aus der Nachbarschaft gefeiert. Neuerlich ist die Feier auf den Pfingstmontag verlegt worden.
S. 390. Nr. 619. »Vor der Probstey war es ein Frauen Closter, welches durch Krieg verheeret worden undt die Klosterfrauen vertrieben, aber an dem Orth haben Sie alle Ihre Kleynodien vergraben. Nachdem das Closter zerfallen vndt öd gelegen, hat ein Ochs, welchen man zu dem Ackerbau gebrauchet, solche kleynodyen theils mit den Klauen theils sonsten herfürgescharret durch göttliche Schickung alle solche hernach gefunden, Trügt man solle zu den nägstgeleghenen Edelleuthen mit Nahmen Xatwino Conrado undt Adelbero von Wolfart Schwindin. Ihre Sitz worauf wohneten waren Burgberg, Hohenburg[510] Bey der Kirchen Goldbach. Als sie das gesehen, haben sie sich entschloßen, dieses Kloster wiederum zu erbauen und von dem Ochsen her Ochsenhausen zu nehnen.« Biberach. Chronik Ms. 17. Jahrh. S. 101.
S. 393. Nr. 622. Hirsch mit brennenden Kerzen am Geweih. »Im Jahr 777 hat der H. Baltreich, Erzbischof zu Lorch, neben dem H. Virgilio die Kirchen zu Krembsmünster in Oberöstreich geweyhet, welche selbiger Zeit Tassilo Herzog und König in Bayrn sambt dem Kloster in der damals gewesten großen Wildnuß vnd finsteren Wald wegen seines von einem Wildschwein allda erschlagnen vnd begrabnen älteren Sohns Herzog Gunthers gestifftet, darzu jhme grossen Antrieb ein Gesicht gegeben, ab deme er gleichsam hierzu die göttliche Verordnung abgenommen; dann jhme, als er samt seiner Hofstatt die Nacht da sie hochgedachten Fürsten in dem Wald, sambt dem gefällten Schwein todt beisammen gefunden, die Leich bewacht, vnd beklagt haben, ist jhnen ein großer Hirsch so auf einem jeden End seines Gehirns ein brinnendes Licht getragen, an dem Ort, da der todte Herzog solte begraben werden, erschinen.« – Saltzburgische Chronika. Das ist Beschreibung deß Lands, Stifftung etc. von Franziskus Dökher, von Haßlaw zu Winckl. Saltzburg (Mayr) Anno MDCLXVI. S. 33.
S. 395. Nr. 623. Zur »Elchensage« Ellwangens ist das Gymnasialprogramm des † Prof. Braun von Interesse. Beiträge zur Geschichte von Ellwangen, womit er zu der am Königlichen Gymnasium zu Ellwangen den 27. Sept. 1845 stattfindenden Feier des Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs Wilhelm von Württemberg und zu den vorangehenden öffentlichen Prüfungen ergebenst einladet. S. 10 ist die im Munde des Volkes gegenwärtig noch lebende Tradition aufgenommen. »Ein Prinz (Hariolf) habe auf einer Jagd einen Elch verfolgt bis nach Elberschwenden, einer Parzelle der Pfarrei Röhlingen; hier sei er dem Prinzen und dessen Gefolg aus den Augen gekommen, wonach man den Ort ›Elchverschwinden‹ benannt habe, welcher Name auch demselben über 300 Jahre verblieben sei, bis nämlich das Wort Elchverschwinden durch üble Aussprache in Elberschwenden verändert wurde. Dieser Elch sei ihnen erst auf dem Berg, auf dem gegenwärtig das Pfarrdorf Ellenberg liegt, wieder sichtbar geworden, weßwegen der jetzige Ort Ellenberg ursprünglich den Namen Elchenberg gehabt haben soll. In der Hitze des Verfolgens habe der Prinz sich von seinen Jagdgenossen verirrt, aber dieselben, nachdem [511] er ein Gelübde gemacht, ein Kloster zu bauen, wenn er sie wieder finde, wieder getroffen, den Elch an dem Orte, wo nunmehr die Stiftskirche steht, erlegt, und deßhalb den Entschluß, hier ein Kloster zu gründen, auch ausgeführt.«
Die geschriebene Sage, etwas variirend, doch nicht bedeutend, ist uns S. 11 vorgeführt nach dem Berichte eines gewissen Dr. Luz, langjährigem ehmaligem Secretär des Ellwanger Domcapitels, in dessen Catalogus Abbatum, Praepositorum, Decanorum, Custodum, Scholasticorum et Canonicorum Principalis Eccl. Elwacensis a. 1703 (Ms.). »Zur Zeit als Karl der Große und Pipin nacheinander in Gallien regierten, hielten sich an ihrem Hofe Hariolf und Cadolph, Prinzen aus königlichem Geblüte, als Laien auf. Beide trafen einst auf einer Jagd im Virngrunde einen Hirsch, oder wie geschrieben ist, einen Hirschbock, sonst auf griechisch Elva, auf lateinisch tragelaphus genannt, von welchem Thier das Stift bis auf den heutigen Tag noch den Namen hat, sezten ihm mit einigen Dienern nach, bis in die Gegend, ›welche vorhin eine lautere Wildniß war‹ und erlegten ihn hier. Aus Dank gegen den Allmächtigen machte Hariolf das Gelübde, wo das Thier erlegt worden, Gott zu Ehren ein Benediktinerkloster zu erbauen. Sofort begab er sich mit seinen Begleitern nach Lingon in Hochburgund (Langres), wo sein Bruder Erlolf Bischof war. Dieser billigte das Gelübde seines Bruders, reiste mit ihm in die hiesige Gegend, unterstützte ihn im Baue des Klosters, nach dessen Vollendung sie dasselbe auf's Reichlichste dotirten. Diese neue Stiftung wurde Karl dem Großen und Pipin, welche in der Regierung von Gallien aufeinander folgten, zu besonderem Schutze empfohlen. Einem der erwähnten Könige verehrte in der Folge Hariolf die ungewöhnlich großen Geweihe des genannten Hirsches, welche sodann zu Amboise, einer französischen Stadt an der Loire, in der dortigen Hofkapelle an Ketten aufgehängt wurden. Das Geweihe soll so groß gewesen sein, daß in dessen Umfang wol zwanzig Personen hätten stehen können; auch die beiden Stangen desselben ungefähr so dick wie ein Mann, und die Enden, deren es vierundzwanzig waren, so stark gewesen, wie ein Mann um das Knie; auch sei lange Zeit eine Rippe von unglaublicher Größe aufbewahrt worden. Alles dieses, sagt Luz, sei a. 1614 einem Mann von hohem Adel, dem der damals zu Ellwangen regierende Fürst (Johann Christoph II.) den Auftrag gegeben hatte, bei seiner Durchreise Alles genau zu untersuchen, zu seinem höchsten Erstaunen vorgewiesen worden.« (S. 12 bei Braun.)
Aehnlich, jedoch mit einigen Zusätzen und Weglassungen, erzählt [512] dieselbe Begebenheit Ermenricus, Mönch, nachher v. 845-862 Abt des Klosters Ellwangen. Bei ihm finden wir den zweiten Zug unserer Sage: den Traum des Ritters. Korbinian Khamm, Conventual zu St. Ulrich und Afra in Augsburg, gab im II. Theil seiner a. 1714 in Augsburg gedruckten Hierarchia Augustana (Braun a.a.O. S. 5) »Auctarium« genannt, cap. 2 die Legende heraus, die ich in obigem Buche nicht lesen konnte, da es nicht zu Handen war, die aber versifizirt im Intelligenzblatte für den Jaxtkreis v. 1831. Nr. 87. 91. 92 vorliegt. Braun schied Ermenricus Angabe aus durch Klammern, in die er das vom Reimer Hinzugefügte einschaltete. Der Ritter liegt neben dem erlegten Thiere unter freiem Himmel und schläft. Festliches Geläute um Mitternacht vernimmt er. Wacht auf, hört nichts mehr, schlummert wieder ein. Wunderbares Läuten weckt ihn zum dritten Mal. Cadolph hörte es auch. Entschluß im Ritter zur Klosterruhe sich zu begeben; offenbart's dem Bischofe, seinem Bruder. Beide ziehen gen der Gegend, wo das Thier erlegt worden, und dienen Gott in Gebet und Psalmgesang. Bald erhebt sich ein Kloster, in dem sie fortan leben. Braun S. 15. 16. 17. Uhlands Pfalz Bodmann S. 7. (Germ. 1860. 39.) Ueber des Wortes »Ellwangen« Etymol. Braun a.a.O. S. 8. 9. Schott, Stuttg. Ortsnam. 241.
S. 406. Nr. 634. Was die Ueberlieferungen über St. Ulrich angeht, so ist von Lebensbeschreibern Vieles verschwiegen worden, was von demselben im Volke gesagt und gesungen wurde. Vgl. Uhlands Pfalz Bodmann, Anmerk. 21 u. 22.
S. 407. Nr. 634. St. Ulrichsbrunnen in Seibranz. Die fromme Sage läßt hier ein Zusammentreffen der beiden heiligen Bischöfe von Augsburg und Constanz, Ulrich und Konrad, um's Jahr 950 stattgefunden haben, bei welcher Gelegenheit der hl. Ulrich durch ein Wunder einemBrunnen in der Nähe des Orts die Entstehung gab, dem der Glaube des Volks noch jezt heilsame Kräfte zuschreibt. Leutkirch. O.A. Beschreib. S. 225. 1.
S. 413. Nr. 636. »Darnach legt man seinen heiligen leichnam auf einen wagen vnd stelten zwen wilt Ochsen daran vnd die zugen in do er noch ligt von in selber vnd man kund sein nit für baß bringen.« S. Sebolt's leben. Legenden aus der Mitte des 15. Jahrh. in Aulendorf. Bl. 187b. – Derlei Legenden von weisenden Thieren scheinen von jenem Ereigniß im Alten Testament gewiß beeinflußt zu sein, wo die Bundeslade zweien Ochsen anvertraut wird.
S. 448. Nr. 673. Wem fällt da nicht der thörichte junge Ritter, [513] ehedem Student in Paris, ein, bei Boner, Edelstein Nr. XCIX. (Pfeifer) S. 180. V. 49-58:
Ich erinnere auch an die Memminger, so nach Kempten zogen und sich Aehnliches beikommen ließen.
S. 480. Nr. 703. Vgl. andere Blutsegen in Wieri praest. daem. IV, 4: Item ex quacunque corporis parte profluentem, sanginem cohibere nituntur his verbis: Christus natus in Bethlehem et passus in Hierusalem, sanguis illi turbatus est; dico tibi per Dei virtutem et omnium Sanctorum auxilium, ut consistas, quemadmodnm Jordanus, in quo S. Joannes Dominum nostrum Jesum Christum baptizabat in nom. p. et f. et sp. s. Te innuminatum digitum in vulnere et fac cum eo tres cruces super vulnus, dic quinquies pater noster et Ave Maria semel symbolum in S. quinque vulnerum honorem. – A.a.O. 7: ut sanguinis fluxus inhibeatur in usu est: In nomine patris et filii et spiritus Sancti. Chunrat cara Sarita confirma consana imaholite.
Ein alter Blutsegen ist folgender:
Mizaldi memorabil. centur. IX. 867. Ad sistendum sanguinem, qui implacabiliter erumpit, haec praecantatio a multis celebratur: Adiuro te per Dei omnipotentis veram, vivam et immortalem virtutem, et per eum sanguinem, qui ex Christi in cruce pendentis latere fluxit, ut quemadmodum [514] rubrum mare Dei virtute divisum est, ita tu eadem potentia sanguis sistas et maneas! – Vgl.Blutsegen, Schreiber Taschenb. S. 320.
Mizaldi memorabil. centur. IX. 857. Ad continendum sanguinem, qui immodice fluit, hanc praecantationem docet Cardanus: